Er beschrieb selbige noch weitläuftiger(q), als überhaupt zirkelförmig, subtil und geschikkt den Mutterkuchen fortzu- treiben, welchen man gar nicht nöthig habe, durch die Hand eines Arztes los reissen zu lassen. Er füget ihnen in seinen Kupfern keine lange Fasern bei.
Zu seiner Erfindung wünschten diesem ehrlichen Greise, Abraham Vater(r), und Philipp Verheyen, Glükk (s): und sie wurde auch vom Alexander Monro(t), und Thomas Simson(u) angenommen. So sahe auch mein ehemaliger Prosektor Hummel, da er zu Straßburg, und ich zu Göttingen lebte, diesen Muskel den zweyten Tag nach der Geburt ganz deutlich, er gab ein Kupfer davon heraus, worinnen die Fasern an dem Grunde der Mutter dünne, zu verschiedenen Bogen ohne eine gewisse Regel gekrümmet sind, sich einander durchkreuzen, wo- bei jedoch die meisten kreisförmig, und nur einige gerade laufen (w).
Willhelm Noortwyk fand an einer schwangern Frau Streife an der Gebärmutter (x), welche beinahe wie ein Kreis lagen, dünne hin und her zerstreut, und nicht blos gegen die Gegend des Mutterkuchens hinge- kehrt waren.
J. Heinrich Heucher(y) redet von einem merk- würdigen Muskel, woraus der Körper der Gebärmutter bestünde, welcher aus langen Fasern, aus Queerfasern und aus Fasern gemacht sey, die sich einander überkreu- zen. Der erste, welcher wider den Lehrer auftrat, war
Heister,
(q)[Spaltenumbruch]Dec. III. t. 3. f. 1. und die Tafel de musculo uteri.
(r) Jm Sendschreiben ad RUY- SCHIUM.
(s) Ebenfalls.
(t)Ess. of a Societ. at Edimb. II. p. 123.
(u)IV. p. 117.
(w)Comm. Lit. Nov. 1738. hebd. 21. & 1739. hebd. 16. t. 4. [Spaltenumbruch]f. 1. wo schiefe und gerade Fasern gezeichnet werden. Jhm gebüren die Anzeigen HOLLINGII offic. obstetr. n. 12. GRAVEL. de super- fet. KECK. de dolor. a partu caus. n. 41. MULLER. uter. rupt. n. 42.
(x)p. 12. 106.
(y)Ars magn. anat. n. 63.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
Er beſchrieb ſelbige noch weitlaͤuftiger(q), als uͤberhaupt zirkelfoͤrmig, ſubtil und geſchikkt den Mutterkuchen fortzu- treiben, welchen man gar nicht noͤthig habe, durch die Hand eines Arztes los reiſſen zu laſſen. Er fuͤget ihnen in ſeinen Kupfern keine lange Faſern bei.
Zu ſeiner Erfindung wuͤnſchten dieſem ehrlichen Greiſe, Abraham Vater(r), und Philipp Verheyen, Gluͤkk (s): und ſie wurde auch vom Alexander Monro(t), und Thomas Simſon(u) angenommen. So ſahe auch mein ehemaliger Proſektor Hummel, da er zu Straßburg, und ich zu Goͤttingen lebte, dieſen Muſkel den zweyten Tag nach der Geburt ganz deutlich, er gab ein Kupfer davon heraus, worinnen die Faſern an dem Grunde der Mutter duͤnne, zu verſchiedenen Bogen ohne eine gewiſſe Regel gekruͤmmet ſind, ſich einander durchkreuzen, wo- bei jedoch die meiſten kreisfoͤrmig, und nur einige gerade laufen (w).
Willhelm Noortwyk fand an einer ſchwangern Frau Streife an der Gebaͤrmutter (x), welche beinahe wie ein Kreis lagen, duͤnne hin und her zerſtreut, und nicht blos gegen die Gegend des Mutterkuchens hinge- kehrt waren.
J. Heinrich Heucher(y) redet von einem merk- wuͤrdigen Muſkel, woraus der Koͤrper der Gebaͤrmutter beſtuͤnde, welcher aus langen Faſern, aus Queerfaſern und aus Faſern gemacht ſey, die ſich einander uͤberkreu- zen. Der erſte, welcher wider den Lehrer auftrat, war
Heiſter,
(q)[Spaltenumbruch]Dec. III. t. 3. f. 1. und die Tafel de muſculo uteri.
(r) Jm Sendſchreiben ad RUY- SCHIUM.
(s) Ebenfalls.
(t)Eſſ. of a Societ. at Edimb. II. p. 123.
(u)IV. p. 117.
(w)Comm. Lit. Nov. 1738. hebd. 21. & 1739. hebd. 16. t. 4. [Spaltenumbruch]f. 1. wo ſchiefe und gerade Faſern gezeichnet werden. Jhm gebuͤren die Anzeigen HOLLINGII offic. obſtetr. n. 12. GRAVEL. de ſuper- fet. KECK. de dolor. a partu cauſ. n. 41. MULLER. uter. rupt. n. 42.
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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
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zirkelfoͤrmig, ſubtil und geſchikkt den Mutterkuchen fortzu-
treiben, welchen man gar nicht noͤthig habe, durch die
Hand eines Arztes los reiſſen zu laſſen. Er fuͤget ihnen
in ſeinen Kupfern keine lange Faſern bei.
Zu ſeiner Erfindung wuͤnſchten dieſem ehrlichen Greiſe,
Abraham Vater (r), und Philipp Verheyen, Gluͤkk (s):
und ſie wurde auch vom Alexander Monro (t), und
Thomas Simſon (u) angenommen. So ſahe auch mein
ehemaliger Proſektor Hummel, da er zu Straßburg,
und ich zu Goͤttingen lebte, dieſen Muſkel den zweyten
Tag nach der Geburt ganz deutlich, er gab ein Kupfer
davon heraus, worinnen die Faſern an dem Grunde der
Mutter duͤnne, zu verſchiedenen Bogen ohne eine gewiſſe
Regel gekruͤmmet ſind, ſich einander durchkreuzen, wo-
bei jedoch die meiſten kreisfoͤrmig, und nur einige gerade
laufen (w).
Willhelm Noortwyk fand an einer ſchwangern
Frau Streife an der Gebaͤrmutter (x), welche beinahe
wie ein Kreis lagen, duͤnne hin und her zerſtreut, und
nicht blos gegen die Gegend des Mutterkuchens hinge-
kehrt waren.
J. Heinrich Heucher (y) redet von einem merk-
wuͤrdigen Muſkel, woraus der Koͤrper der Gebaͤrmutter
beſtuͤnde, welcher aus langen Faſern, aus Queerfaſern
und aus Faſern gemacht ſey, die ſich einander uͤberkreu-
zen. Der erſte, welcher wider den Lehrer auftrat, war
Heiſter,
(q)
Dec. III. t. 3. f. 1. und die
Tafel de muſculo uteri.
(r) Jm Sendſchreiben ad RUY-
SCHIUM.
(s) Ebenfalls.
(t) Eſſ. of a Societ. at Edimb.
II. p. 123.
(u) IV. p. 117.
(w) Comm. Lit. Nov. 1738.
hebd. 21. & 1739. hebd. 16. t. 4.
f. 1. wo ſchiefe und gerade Faſern
gezeichnet werden. Jhm gebuͤren
die Anzeigen HOLLINGII offic.
obſtetr. n. 12. GRAVEL. de ſuper-
fet. KECK. de dolor. a partu cauſ.
n. 41. MULLER. uter. rupt. n. 42.
(x) p. 12. 106.
(y) Ars magn. anat. n. 63.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 948. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/984>, abgerufen am 24.11.2024.
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