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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Leben u. Tod der Menschen. XXX. B.
dreißig Jahren leicht in beiden Senatskammern ihrer
Zehn zählen können, einige derselben konnten sich vollkom-
men ausser dem Bette erhalten, nur war ihr Gehör et-
was stumpfer geworden, so wie andere schwach an den
Schenkeln und kraftloser waren. Ein hohes und über
ein Jahrhundert hinaus laufendes Alter kömmt bey uns
selten vor, vielleicht aber auch nur daher, weil unsere
Nation nicht so zahlreich ist. Doch überschritten der
Großvater und Eltervater des F. Platers ein Jahr-
hundert, es starb vor kurzem im Jahr 1745 bei uns ein
Greis von 112 Jahren (y), so wie ein Fräulein von
117 Jahren im Jahre 1728 ohnweit Basel lebte, welche
ich kannte.

Jn Frankreich gelangen nicht wenig Personen zu ei-
nem hohen Alter, und so gar zu einem hundertjährigen,
dergleichen war unter den Akademisten J. G. Duver-
ney,
sonderlich aber Bernhard le Bouvier, den man
gemeiniglich nur den Herrn von Fontenelle nennt, und
welcher ein Jahrhundert erreichte. Es befindet sich auch
in der Sammlung des D. von Longeville ein Mann
von 110 Jahren, welcher zehn Frauens gehabt, die lezzte
darunter, noch im neun und neunzigsten Jahre geheira-
thet hatte, und welcher sich dabei so munter bezeigte, daß
ihm im hundert und ersten Jahre ein Sohn geboren
wurde. D. von Verdun erreichte hundert funfzehn
Jahre, eine Frauensperson heirathete noch im hundert
sieben und zwanzigsten Jahre, und es erlebte ein Kar-
theuser 118 Jahre. Zu Marseille verstarb den achtzehn-
ten August im Jahre 1759 ein Mann (z), welcher älter
als 121 Jahre ward. Der ehemals berühmte Postel
legte auch das hunderte Jahr hinter sich. Der berühmte
Segrais nennt eine Jungfer von hundert siebenzehn
Jahren.

(z*)
Mehr
(y) Lew. diction. T. XIII. p. 72.
(z) Lond. chronic. ann. 1759. p. 424.
(z*) Anecdot. p. 117.

Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
dreißig Jahren leicht in beiden Senatskammern ihrer
Zehn zaͤhlen koͤnnen, einige derſelben konnten ſich vollkom-
men auſſer dem Bette erhalten, nur war ihr Gehoͤr et-
was ſtumpfer geworden, ſo wie andere ſchwach an den
Schenkeln und kraftloſer waren. Ein hohes und uͤber
ein Jahrhundert hinaus laufendes Alter koͤmmt bey uns
ſelten vor, vielleicht aber auch nur daher, weil unſere
Nation nicht ſo zahlreich iſt. Doch uͤberſchritten der
Großvater und Eltervater des F. Platers ein Jahr-
hundert, es ſtarb vor kurzem im Jahr 1745 bei uns ein
Greis von 112 Jahren (y), ſo wie ein Fraͤulein von
117 Jahren im Jahre 1728 ohnweit Baſel lebte, welche
ich kannte.

Jn Frankreich gelangen nicht wenig Perſonen zu ei-
nem hohen Alter, und ſo gar zu einem hundertjaͤhrigen,
dergleichen war unter den Akademiſten J. G. Duver-
ney,
ſonderlich aber Bernhard le Bouvier, den man
gemeiniglich nur den Herrn von Fontenelle nennt, und
welcher ein Jahrhundert erreichte. Es befindet ſich auch
in der Sammlung des D. von Longeville ein Mann
von 110 Jahren, welcher zehn Frauens gehabt, die lezzte
darunter, noch im neun und neunzigſten Jahre geheira-
thet hatte, und welcher ſich dabei ſo munter bezeigte, daß
ihm im hundert und erſten Jahre ein Sohn geboren
wurde. D. von Verdun erreichte hundert funfzehn
Jahre, eine Frauensperſon heirathete noch im hundert
ſieben und zwanzigſten Jahre, und es erlebte ein Kar-
theuſer 118 Jahre. Zu Marſeille verſtarb den achtzehn-
ten Auguſt im Jahre 1759 ein Mann (z), welcher aͤlter
als 121 Jahre ward. Der ehemals beruͤhmte Poſtel
legte auch das hunderte Jahr hinter ſich. Der beruͤhmte
Segrais nennt eine Jungfer von hundert ſiebenzehn
Jahren.

(z*)
Mehr
(y) Lew. diction. T. XIII. p. 72.
(z) Lond. chronic. ann. 1759. p. 424.
(z*) Anecdot. p. 117.
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[958[960]/1012] Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B. dreißig Jahren leicht in beiden Senatskammern ihrer Zehn zaͤhlen koͤnnen, einige derſelben konnten ſich vollkom- men auſſer dem Bette erhalten, nur war ihr Gehoͤr et- was ſtumpfer geworden, ſo wie andere ſchwach an den Schenkeln und kraftloſer waren. Ein hohes und uͤber ein Jahrhundert hinaus laufendes Alter koͤmmt bey uns ſelten vor, vielleicht aber auch nur daher, weil unſere Nation nicht ſo zahlreich iſt. Doch uͤberſchritten der Großvater und Eltervater des F. Platers ein Jahr- hundert, es ſtarb vor kurzem im Jahr 1745 bei uns ein Greis von 112 Jahren (y), ſo wie ein Fraͤulein von 117 Jahren im Jahre 1728 ohnweit Baſel lebte, welche ich kannte. Jn Frankreich gelangen nicht wenig Perſonen zu ei- nem hohen Alter, und ſo gar zu einem hundertjaͤhrigen, dergleichen war unter den Akademiſten J. G. Duver- ney, ſonderlich aber Bernhard le Bouvier, den man gemeiniglich nur den Herrn von Fontenelle nennt, und welcher ein Jahrhundert erreichte. Es befindet ſich auch in der Sammlung des D. von Longeville ein Mann von 110 Jahren, welcher zehn Frauens gehabt, die lezzte darunter, noch im neun und neunzigſten Jahre geheira- thet hatte, und welcher ſich dabei ſo munter bezeigte, daß ihm im hundert und erſten Jahre ein Sohn geboren wurde. D. von Verdun erreichte hundert funfzehn Jahre, eine Frauensperſon heirathete noch im hundert ſieben und zwanzigſten Jahre, und es erlebte ein Kar- theuſer 118 Jahre. Zu Marſeille verſtarb den achtzehn- ten Auguſt im Jahre 1759 ein Mann (z), welcher aͤlter als 121 Jahre ward. Der ehemals beruͤhmte Poſtel legte auch das hunderte Jahr hinter ſich. Der beruͤhmte Segrais nennt eine Jungfer von hundert ſiebenzehn Jahren. Mehr (z*) (y) Lew. diction. T. XIII. p. 72. (z) Lond. chronic. ann. 1759. p. 424. (z*) Anecdot. p. 117.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 958[960]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1012>, abgerufen am 22.11.2024.