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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Leben u. Tod der Menschen. XXX. B.
der Bischof Kentigern (h) fast mit blossem Brodte und
Wasser allein. Xenophilus war ein Pythagoräer (i).

Blos von Milch erhielte sich der Mensch, welcher
hundert zwanzig Jahr alt war (k), und andere, welche
ein langes Leben führten, bedienten sich ebenfalls der
Milchspeisen (l). Peter Czartan (m) fastete oft. Bei
weniger Nahrung genoß Petit und ein anderer Arzt,
du Chene, bis ins 92 Jahr eine vollkommene Gesund-
heit (n). Die Jnsulaner der Orkaden trinken keinen
Wein (o).

Die Bracmanen gelangten bei Obst und Wasser al-
lein zu 150 Jahren, wenn man dem Suidä glauben
darf (p).

Der Wassertrinker Morales (q) blieb über hun-
dert Jahre lang gesund.

Nüchtern leben die Bewohner der italiänischen Al-
pen (r), welche ein hohes Alter erreichen; und die Kal-
mukken trinken Wasser (s).

Auf Madagas[k]ar werden diejenigen alt, welche ein
nüchternes Leben führen (t).

Um unsern Beweis noch etwas genauer zu führen,
so fügen wir das Exempel des Aloisius Cornaro (u)
mit bey, welcher seinen wegen der angebornen Mängel
schwächlichen Körper, der bereits im vierzigsten Jahre
zu einer Ruine geworden war, blos durch ein sparsames
Essen dergestalt verbesserte, daß er sein neunzigstes Jahr,
bei einer vollkommenen Gesundheit, erleben konnte.

Ein
(h) [Spaltenumbruch] p 110.
(i) p 108.
(k) BAYNARD. p. 409. man
sehe nach p. 412. von einem andern
der viel Molken getrunken.
(l) p. 417
(m) p. 104.
(n) DIONIS mort. subit. p. 96.
(o) [Spaltenumbruch] MARTIN p. 373.
(p) p 454.
(q) CARDANUS aq. p. 17.
(r) SOMIS raggion p 25.
(s) FISCHER p. 23. 24.
(t) Voyag. de vita Madagascar.
p.
277.

Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
der Biſchof Kentigern (h) faſt mit bloſſem Brodte und
Waſſer allein. Xenophilus war ein Pythagoraͤer (i).

Blos von Milch erhielte ſich der Menſch, welcher
hundert zwanzig Jahr alt war (k), und andere, welche
ein langes Leben fuͤhrten, bedienten ſich ebenfalls der
Milchſpeiſen (l). Peter Czartan (m) faſtete oft. Bei
weniger Nahrung genoß Petit und ein anderer Arzt,
du Chene, bis ins 92 Jahr eine vollkommene Geſund-
heit (n). Die Jnſulaner der Orkaden trinken keinen
Wein (o).

Die Bracmanen gelangten bei Obſt und Waſſer al-
lein zu 150 Jahren, wenn man dem Suidaͤ glauben
darf (p).

Der Waſſertrinker Morales (q) blieb uͤber hun-
dert Jahre lang geſund.

Nuͤchtern leben die Bewohner der italiaͤniſchen Al-
pen (r), welche ein hohes Alter erreichen; und die Kal-
mukken trinken Waſſer (s).

Auf Madagaſ[k]ar werden diejenigen alt, welche ein
nuͤchternes Leben fuͤhren (t).

Um unſern Beweis noch etwas genauer zu fuͤhren,
ſo fuͤgen wir das Exempel des Aloiſius Cornaro (u)
mit bey, welcher ſeinen wegen der angebornen Maͤngel
ſchwaͤchlichen Koͤrper, der bereits im vierzigſten Jahre
zu einer Ruine geworden war, blos durch ein ſparſames
Eſſen dergeſtalt verbeſſerte, daß er ſein neunzigſtes Jahr,
bei einer vollkommenen Geſundheit, erleben konnte.

Ein
(h) [Spaltenumbruch] p 110.
(i) p 108.
(k) BAYNARD. p. 409. man
ſehe nach p. 412. von einem andern
der viel Molken getrunken.
(l) p. 417
(m) p. 104.
(n) DIONIS mort. ſubit. p. 96.
(o) [Spaltenumbruch] MARTIN p. 373.
(p) p 454.
(q) CARDANUS aq. p. 17.
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(s) FISCHER p. 23. 24.
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277.
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[966[968]/1020] Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B. der Biſchof Kentigern (h) faſt mit bloſſem Brodte und Waſſer allein. Xenophilus war ein Pythagoraͤer (i). Blos von Milch erhielte ſich der Menſch, welcher hundert zwanzig Jahr alt war (k), und andere, welche ein langes Leben fuͤhrten, bedienten ſich ebenfalls der Milchſpeiſen (l). Peter Czartan (m) faſtete oft. Bei weniger Nahrung genoß Petit und ein anderer Arzt, du Chene, bis ins 92 Jahr eine vollkommene Geſund- heit (n). Die Jnſulaner der Orkaden trinken keinen Wein (o). Die Bracmanen gelangten bei Obſt und Waſſer al- lein zu 150 Jahren, wenn man dem Suidaͤ glauben darf (p). Der Waſſertrinker Morales (q) blieb uͤber hun- dert Jahre lang geſund. Nuͤchtern leben die Bewohner der italiaͤniſchen Al- pen (r), welche ein hohes Alter erreichen; und die Kal- mukken trinken Waſſer (s). Auf Madagaſkar werden diejenigen alt, welche ein nuͤchternes Leben fuͤhren (t). Um unſern Beweis noch etwas genauer zu fuͤhren, ſo fuͤgen wir das Exempel des Aloiſius Cornaro (u) mit bey, welcher ſeinen wegen der angebornen Maͤngel ſchwaͤchlichen Koͤrper, der bereits im vierzigſten Jahre zu einer Ruine geworden war, blos durch ein ſparſames Eſſen dergeſtalt verbeſſerte, daß er ſein neunzigſtes Jahr, bei einer vollkommenen Geſundheit, erleben konnte. Ein (h) p 110. (i) p 108. (k) BAYNARD. p. 409. man ſehe nach p. 412. von einem andern der viel Molken getrunken. (l) p. 417 (m) p. 104. (n) DIONIS mort. ſubit. p. 96. (o) MARTIN p. 373. (p) p 454. (q) CARDANUS aq. p. 17. (r) SOMIS raggion p 25. (s) FISCHER p. 23. 24. (t) Voyag. de vita Madagaſcar. p. 277.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 966[968]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1020>, abgerufen am 22.11.2024.