chen (a) ändert, welches allein aufschwillt, vorragt, zerreisset (b), und seine Flüßigkeit, wie auch etwas Blut, fahren läst, indem die Trompete sich um dieses Bläs- chen herumlegt (c).
Daß sich im Eyerstokke alles dasjenige befindet, was zu einem Thiere erfordert wird, und daß solches aus dem Eyerstokke, vermittelst eines fruchtbaren Beischla- fes, herausgeführet werde. Dieses lässet erstlich die Analogie, fast der allgemeinen Natur vermuthen. Es haben nämlich alle übrige Thiere, einige wenige ausge- nommen, welche von allen Seiten auskeimen (d), ihre Eyerstökke (e), in welchen die Eyer gebildet werden, welche sie entweder schon vollständig legen, wie die Eyer- legende thun, oder welche sich in dem Leibe der Mutter öfnen, und eine lebendige Frucht herauslassen, wie die Lebendiggebärende.
Folglich ist der Unterschied zwischen einem Lebendig- gebärendem und eyerlegenden Thiere nur so geringe, daß einerlei Thier im Sommer lebendige Jungen zur Welt bringt, und im Herbste Eyer legt (f).
Es hat auch daher die Natur diese Thierklasse so we- nig als möglich von einander getrennt (g), indem sich die Nattern von den Schlangen, der Meersaufisch (h) von den andern Fischen (i), die lebendiggebärende Schnekke (k) von den Eyerschnekken (l), die lebendigge-
bärende
(a)[Spaltenumbruch]p. 29.
(b)p. 30.
(c)p. 27. 28.
(d)p. 3.
(e)p. 4. u. s. f.
(f)BONNET. corps organi- ses II. p. 129. I. p. 134.
(g)ARISTOTELES part. anim. L. VII. c. 1. Knorpelfische bringen sowohl Eyer, als Junge zur Welt Part. anim. L. VII. c. 1.
(h)[Spaltenumbruch]
Der Galeus legt theils Eyer, theils hat er lebendige Jun- gen FABRIC. form. ov. p. 15. Conf. in. t. 32. lebendige Jungen. Jm Eyerstokke wird die Frucht vollendet RONDELET. p. 85. 374.
(i) Meernadel RONDELET. p. 229. 388.
(k)ANDOIN. p. LIX.
(l)Ibid. p. LIIX.
I. Abſ. Empfaͤngnis.
chen (a) aͤndert, welches allein aufſchwillt, vorragt, zerreiſſet (b), und ſeine Fluͤßigkeit, wie auch etwas Blut, fahren laͤſt, indem die Trompete ſich um dieſes Blaͤs- chen herumlegt (c).
Daß ſich im Eyerſtokke alles dasjenige befindet, was zu einem Thiere erfordert wird, und daß ſolches aus dem Eyerſtokke, vermittelſt eines fruchtbaren Beiſchla- fes, herausgefuͤhret werde. Dieſes laͤſſet erſtlich die Analogie, faſt der allgemeinen Natur vermuthen. Es haben naͤmlich alle uͤbrige Thiere, einige wenige ausge- nommen, welche von allen Seiten auskeimen (d), ihre Eyerſtoͤkke (e), in welchen die Eyer gebildet werden, welche ſie entweder ſchon vollſtaͤndig legen, wie die Eyer- legende thun, oder welche ſich in dem Leibe der Mutter oͤfnen, und eine lebendige Frucht herauslaſſen, wie die Lebendiggebaͤrende.
Folglich iſt der Unterſchied zwiſchen einem Lebendig- gebaͤrendem und eyerlegenden Thiere nur ſo geringe, daß einerlei Thier im Sommer lebendige Jungen zur Welt bringt, und im Herbſte Eyer legt (f).
Es hat auch daher die Natur dieſe Thierklaſſe ſo we- nig als moͤglich von einander getrennt (g), indem ſich die Nattern von den Schlangen, der Meerſaufiſch (h) von den andern Fiſchen (i), die lebendiggebaͤrende Schnekke (k) von den Eyerſchnekken (l), die lebendigge-
baͤrende
(a)[Spaltenumbruch]p. 29.
(b)p. 30.
(c)p. 27. 28.
(d)p. 3.
(e)p. 4. u. ſ. f.
(f)BONNET. corps organi- ſés II. p. 129. I. p. 134.
(g)ARISTOTELES part. anim. L. VII. c. 1. Knorpelfiſche bringen ſowohl Eyer, als Junge zur Welt Part. anim. L. VII. c. 1.
(h)[Spaltenumbruch]
Der Galeus legt theils Eyer, theils hat er lebendige Jun- gen FABRIC. form. ov. p. 15. Conf. in. t. 32. lebendige Jungen. Jm Eyerſtokke wird die Frucht vollendet RONDELET. p. 85. 374.
(i) Meernadel RONDELET. p. 229. 388.
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I. Abſ. Empfaͤngnis.
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fahren laͤſt, indem die Trompete ſich um dieſes Blaͤs-
chen herumlegt (c).
Daß ſich im Eyerſtokke alles dasjenige befindet, was
zu einem Thiere erfordert wird, und daß ſolches aus
dem Eyerſtokke, vermittelſt eines fruchtbaren Beiſchla-
fes, herausgefuͤhret werde. Dieſes laͤſſet erſtlich die
Analogie, faſt der allgemeinen Natur vermuthen. Es
haben naͤmlich alle uͤbrige Thiere, einige wenige ausge-
nommen, welche von allen Seiten auskeimen (d), ihre
Eyerſtoͤkke (e), in welchen die Eyer gebildet werden,
welche ſie entweder ſchon vollſtaͤndig legen, wie die Eyer-
legende thun, oder welche ſich in dem Leibe der Mutter
oͤfnen, und eine lebendige Frucht herauslaſſen, wie die
Lebendiggebaͤrende.
Folglich iſt der Unterſchied zwiſchen einem Lebendig-
gebaͤrendem und eyerlegenden Thiere nur ſo geringe, daß
einerlei Thier im Sommer lebendige Jungen zur Welt
bringt, und im Herbſte Eyer legt (f).
Es hat auch daher die Natur dieſe Thierklaſſe ſo we-
nig als moͤglich von einander getrennt (g), indem ſich
die Nattern von den Schlangen, der Meerſaufiſch (h)
von den andern Fiſchen (i), die lebendiggebaͤrende
Schnekke (k) von den Eyerſchnekken (l), die lebendigge-
baͤrende
(a)
p. 29.
(b) p. 30.
(c) p. 27. 28.
(d) p. 3.
(e) p. 4. u. ſ. f.
(f) BONNET. corps organi-
ſés II. p. 129. I. p. 134.
(g) ARISTOTELES part. anim.
L. VII. c. 1. Knorpelfiſche bringen
ſowohl Eyer, als Junge zur Welt
Part. anim. L. VII. c. 1.
(h)
Der Galeus legt theils
Eyer, theils hat er lebendige Jun-
gen FABRIC. form. ov. p. 15.
Conf. in. t. 32. lebendige Jungen.
Jm Eyerſtokke wird die Frucht
vollendet RONDELET. p. 85. 374.
(i) Meernadel RONDELET.
p. 229. 388.
(k) ANDOIN. p. LIX.
(l) Ibid. p. LIIX.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/129>, abgerufen am 26.11.2024.
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