saurer, der weibliche laugenhafter Art, beiderlei Saa- men brausen daher auf, und ziehen sich einander an (q). Andre riefen auch die Saamenkraft der Pflanzen zu den Fermenten zu Hülfe (r).
Andre nehmen gewisse in beiden Saamen enthaltene und vermischte Saamengeister (s), oder doch einen männlichen Geist an, welcher die Saamenmaterie der Frau bilde (t).
Andre bilden sich ein, daß in beiden Saamen ein Thierchen (u), oder fertige thierische Theile, eingehüllt liegen, welche von den verwandten Theilen angezogen werden (x), oder es würden wenigstens aus dem gemischten Saamen ein einziger Klumpe, oder eine neue Frucht (y).
Es verwandeln sich die kleine Gewebe (z), welche aus der festen Substanz des männlichen Thieres gewebt, mit der Materie der Eyer zu einer neuen Frucht.
Es mag die Art dieser Vermischung so dunkel seyn, als sie will, so hat doch diese Meinung einen grossen Schein auf ihrer Seite, indem sich die unumgänglich nothwendige Vereinigung beider Geschlechter den Gedan- ken sogleich darstellet, welche bei den Thieren, einige wenige, wie man glaubt, ausgenommen, zu einer neuen Frucht erfordert wird; so findet sich bei den meisten Pflanzen ein gedoppeltes Geschlechte, sie haben nämlich einen männlichen befruchtenden Saamenstaub, und in der andern Pflanze ist beständig, auch vor der Befruch-
tung,
(q)[Spaltenumbruch]PASCAL. fermens p. 245. u. s. f.
(r)SENQUERD Phil. Nat. P. IV. p. 271. und neulich Cl. WALLERIUS der das Vegetiren durch die Fermentation erklärt.
(s)MAUBRAG. female physi- ciam VIEUSSENS du caeur p. 126. der die gemischte Saamen auf- brausen läßt. Ex specie visibili, et retenta fit spiritus seminalis HEL- MONT Paradox p. 10.
(t)[Spaltenumbruch]BARBAT. form. fet. p. 105. und fast VIDUSSI. GEORGI de homine prop. IX.
(u)LAUNAI de la generation. p. 65. 165.
(x) Das Herz Venus physique P. I. c. 17. P. II. c. 5.
(y)La MOTTE gener. p. 62. MAZIN Instit. HEUERMAN. IV. p. 276 278.
(z)QUESNAI Essays p. 176.
Die Frucht. XXIX. B.
ſaurer, der weibliche laugenhafter Art, beiderlei Saa- men brauſen daher auf, und ziehen ſich einander an (q). Andre riefen auch die Saamenkraft der Pflanzen zu den Fermenten zu Huͤlfe (r).
Andre nehmen gewiſſe in beiden Saamen enthaltene und vermiſchte Saamengeiſter (s), oder doch einen maͤnnlichen Geiſt an, welcher die Saamenmaterie der Frau bilde (t).
Andre bilden ſich ein, daß in beiden Saamen ein Thierchen (u), oder fertige thieriſche Theile, eingehuͤllt liegen, welche von den verwandten Theilen angezogen werden (x), oder es wuͤrden wenigſtens aus dem gemiſchten Saamen ein einziger Klumpe, oder eine neue Frucht (y).
Es verwandeln ſich die kleine Gewebe (z), welche aus der feſten Subſtanz des maͤnnlichen Thieres gewebt, mit der Materie der Eyer zu einer neuen Frucht.
Es mag die Art dieſer Vermiſchung ſo dunkel ſeyn, als ſie will, ſo hat doch dieſe Meinung einen groſſen Schein auf ihrer Seite, indem ſich die unumgaͤnglich nothwendige Vereinigung beider Geſchlechter den Gedan- ken ſogleich darſtellet, welche bei den Thieren, einige wenige, wie man glaubt, ausgenommen, zu einer neuen Frucht erfordert wird; ſo findet ſich bei den meiſten Pflanzen ein gedoppeltes Geſchlechte, ſie haben naͤmlich einen maͤnnlichen befruchtenden Saamenſtaub, und in der andern Pflanze iſt beſtaͤndig, auch vor der Befruch-
tung,
(q)[Spaltenumbruch]PASCAL. fermens p. 245. u. ſ. f.
(r)SENQUERD Phil. Nat. P. IV. p. 271. und neulich Cl. WALLERIUS der das Vegetiren durch die Fermentation erklaͤrt.
(s)MAUBRAG. female phyſi- ciam VIEUSSENS du caeur p. 126. der die gemiſchte Saamen auf- brauſen laͤßt. Ex ſpecie viſibili, et retenta fit ſpiritus ſeminalis HEL- MONT Paradox p. 10.
(t)[Spaltenumbruch]BARBAT. form. fet. p. 105. und faſt VIDUSSI. GEORGI de homine prop. IX.
(u)LAUNAI de la generation. p. 65. 165.
(x) Das Herz Venus phyſique P. I. c. 17. P. II. c. 5.
(y)La MOTTE gener. p. 62. MAZIN Inſtit. HEUERMAN. IV. p. 276 278.
(z)QUESNAI Eſſays p. 176.
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Die Frucht. XXIX. B.
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men brauſen daher auf, und ziehen ſich einander an (q).
Andre riefen auch die Saamenkraft der Pflanzen zu den
Fermenten zu Huͤlfe (r).
Andre nehmen gewiſſe in beiden Saamen enthaltene
und vermiſchte Saamengeiſter (s), oder doch einen
maͤnnlichen Geiſt an, welcher die Saamenmaterie der
Frau bilde (t).
Andre bilden ſich ein, daß in beiden Saamen ein
Thierchen (u), oder fertige thieriſche Theile, eingehuͤllt
liegen, welche von den verwandten Theilen angezogen
werden (x), oder es wuͤrden wenigſtens aus dem gemiſchten
Saamen ein einziger Klumpe, oder eine neue Frucht (y).
Es verwandeln ſich die kleine Gewebe (z), welche
aus der feſten Subſtanz des maͤnnlichen Thieres gewebt,
mit der Materie der Eyer zu einer neuen Frucht.
Es mag die Art dieſer Vermiſchung ſo dunkel ſeyn,
als ſie will, ſo hat doch dieſe Meinung einen groſſen
Schein auf ihrer Seite, indem ſich die unumgaͤnglich
nothwendige Vereinigung beider Geſchlechter den Gedan-
ken ſogleich darſtellet, welche bei den Thieren, einige
wenige, wie man glaubt, ausgenommen, zu einer neuen
Frucht erfordert wird; ſo findet ſich bei den meiſten
Pflanzen ein gedoppeltes Geſchlechte, ſie haben naͤmlich
einen maͤnnlichen befruchtenden Saamenſtaub, und in
der andern Pflanze iſt beſtaͤndig, auch vor der Befruch-
tung,
(q)
PASCAL. fermens p. 245.
u. ſ. f.
(r) SENQUERD Phil. Nat.
P. IV. p. 271. und neulich Cl.
WALLERIUS der das Vegetiren
durch die Fermentation erklaͤrt.
(s) MAUBRAG. female phyſi-
ciam VIEUSSENS du caeur p.
126. der die gemiſchte Saamen auf-
brauſen laͤßt. Ex ſpecie viſibili, et
retenta fit ſpiritus ſeminalis HEL-
MONT Paradox p. 10.
(t)
BARBAT. form. fet. p. 105.
und faſt VIDUSSI. GEORGI de
homine prop. IX.
(u) LAUNAI de la generation.
p. 65. 165.
(x) Das Herz Venus phyſique
P. I. c. 17. P. II. c. 5.
(y) La MOTTE gener. p. 62.
MAZIN Inſtit. HEUERMAN. IV.
p. 276 278.
(z) QUESNAI Eſſays p. 176.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/182>, abgerufen am 04.12.2024.
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