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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Die Frucht. XXIX. B.

Bei andern Thieren ist die warme Witterung schon
hinreichend, die Früchte reif zu machen, und die Eyer
auszubrüten, wie man an den Eyern der Krokodile (k),
der Schildkröte (l), und vielleicht auch der Strausvö-
gel (m) ersiehet.

Unter den Geschlechtern des Federviehes hängt diese
Erwekkung nicht völlig von den männlichen Saamen
ab, indem die Eyer zwar befruchter sind, und nun die
völlige Gewalt des Lebens erhalten, die Frucht aber
doch nicht merklich wächst (n), so lange sie sich im Ey
befindet. Zu dieser Klasse von Thieren wird eine helfen-
de Wärme, um die Theile der Frucht auseinander zu
dehnen (o), und gemeiniglich derjenige Grad von Wär-
me erfordert, welchen die menschliche Haut (p) von sich
giebt, oder der zwei und neunzigste, bis sechs und neun-
zigste Fahrenheitische Termometergrad.

Jn Egipten (q) brütet man seit langen Zeiten, so
wie in China (r), entweder durch eine Ofenwärme oder

mit
(k) [Spaltenumbruch] BORRICH hermet. p. 269.
(l) Kriechen aus im Sande,
wohin sie die Mutter legt.
(m) JANNEQUIN in hist. des
voyages T. VI.
denn andere sagen,
daß sie sie bebrüten wie SHAW
supplem. p.
68. wenigstens von
ferne wie ZUCCHELLI p. 108.
(n) Bei starken Eyern erscheine
das klopfende Pünktchen ohne Brü-
tung CROONE bei dem BIRCH
T. III. p.
31. 36. dies habe ich nie
gesehen, und an meinen Hühner-
chen habe ich schwerlich 48 Stun-
den nach dem Brüten das Herz
schlagen gesehen.
(o) Vergleicht BAYLE diss.
phys. III.
(p) REAUMUR art. de faire
eclore I. p.
11. Er bestimmt zur
Brütwärme seinen 32 Grad Idem
I. p.
198. welches den 104 Fah-
renh. macht. Zwischen den Brü-
sten brütete sie aus LIVIA apud
[Spaltenumbruch] PLINIUM L. X. c.
55. und gemei-
niglich werden die Seidenwürmer
nicht anders ausgebrütet.
(q) DIODORUS c. 17. ARIST.
hist. VI. c. 2. GREAVES. Phil. trans.
n.
137. weitläuftig davon. GRAN-
GER itin. Aegypt. PORTA mag.
natur. L. IV. PERRY voyag. p.
23. 76. Le BRUYN cleyn. asien.
p. 222. RADZIVIL It. p. 144.
RANZAU
Reisebeschreib. p. 58.
POCOCK It. Orient. I. p. 360.
c. 11 DELLA VALLE I. p. 423.
MONCONIS I. p. 464. THEVE-
NOT recueil. d' observations cu-
rieuses T. II. SIGARD Lettres des
miss. VII. p. 82. FURER It. Pa-
laest. p. 30. MYLLER p. 580. LU-
CAS Itin. t. ult. p.
280.
(r) Die Enteneyer Chines. hus-
holm p.
29. sie streuen die Eyer
in den Sand über heisses Eisen
aus.
Die Frucht. XXIX. B.

Bei andern Thieren iſt die warme Witterung ſchon
hinreichend, die Fruͤchte reif zu machen, und die Eyer
auszubruͤten, wie man an den Eyern der Krokodile (k),
der Schildkroͤte (l), und vielleicht auch der Strausvoͤ-
gel (m) erſiehet.

Unter den Geſchlechtern des Federviehes haͤngt dieſe
Erwekkung nicht voͤllig von den maͤnnlichen Saamen
ab, indem die Eyer zwar befruchter ſind, und nun die
voͤllige Gewalt des Lebens erhalten, die Frucht aber
doch nicht merklich waͤchſt (n), ſo lange ſie ſich im Ey
befindet. Zu dieſer Klaſſe von Thieren wird eine helfen-
de Waͤrme, um die Theile der Frucht auseinander zu
dehnen (o), und gemeiniglich derjenige Grad von Waͤr-
me erfordert, welchen die menſchliche Haut (p) von ſich
giebt, oder der zwei und neunzigſte, bis ſechs und neun-
zigſte Fahrenheitiſche Termometergrad.

Jn Egipten (q) bruͤtet man ſeit langen Zeiten, ſo
wie in China (r), entweder durch eine Ofenwaͤrme oder

mit
(k) [Spaltenumbruch] BORRICH hermet. p. 269.
(l) Kriechen aus im Sande,
wohin ſie die Mutter legt.
(m) JANNEQUIN in hiſt. des
voyages T. VI.
denn andere ſagen,
daß ſie ſie bebruͤten wie SHAW
ſupplem. p.
68. wenigſtens von
ferne wie ZUCCHELLI p. 108.
(n) Bei ſtarken Eyern erſcheine
das klopfende Puͤnktchen ohne Bruͤ-
tung CROONE bei dem BIRCH
T. III. p.
31. 36. dies habe ich nie
geſehen, und an meinen Huͤhner-
chen habe ich ſchwerlich 48 Stun-
den nach dem Bruͤten das Herz
ſchlagen geſehen.
(o) Vergleicht BAYLE diſſ.
phyſ. III.
(p) REAUMUR art. de faire
eclore I. p.
11. Er beſtimmt zur
Bruͤtwaͤrme ſeinen 32 Grad Idem
I. p.
198. welches den 104 Fah-
renh. macht. Zwiſchen den Bruͤ-
ſten bruͤtete ſie aus LIVIA apud
[Spaltenumbruch] PLINIUM L. X. c.
55. und gemei-
niglich werden die Seidenwuͤrmer
nicht anders ausgebruͤtet.
(q) DIODORUS c. 17. ARIST.
hiſt. VI. c. 2. GREAVES. Phil. tranſ.
n.
137. weitlaͤuftig davon. GRAN-
GER itin. Aegypt. PORTA mag.
natur. L. IV. PERRY voyag. p.
23. 76. Le BRUYN cleyn. aſien.
p. 222. RADZIVIL It. p. 144.
RANZAU
Reiſebeſchreib. p. 58.
POCOCK It. Orient. I. p. 360.
c. 11 DELLA VALLE I. p. 423.
MONCONIS I. p. 464. THEVE-
NOT recueil. d’ obſervations cu-
rieuſes T. II. SIGARD Lettres des
miſſ. VII. p. 82. FURER It. Pa-
læſt. p. 30. MYLLER p. 580. LU-
CAS Itin. t. ult. p.
280.
(r) Die Enteneyer Chineſ. hus-
holm p.
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aus.
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[260/0312] Die Frucht. XXIX. B. Bei andern Thieren iſt die warme Witterung ſchon hinreichend, die Fruͤchte reif zu machen, und die Eyer auszubruͤten, wie man an den Eyern der Krokodile (k), der Schildkroͤte (l), und vielleicht auch der Strausvoͤ- gel (m) erſiehet. Unter den Geſchlechtern des Federviehes haͤngt dieſe Erwekkung nicht voͤllig von den maͤnnlichen Saamen ab, indem die Eyer zwar befruchter ſind, und nun die voͤllige Gewalt des Lebens erhalten, die Frucht aber doch nicht merklich waͤchſt (n), ſo lange ſie ſich im Ey befindet. Zu dieſer Klaſſe von Thieren wird eine helfen- de Waͤrme, um die Theile der Frucht auseinander zu dehnen (o), und gemeiniglich derjenige Grad von Waͤr- me erfordert, welchen die menſchliche Haut (p) von ſich giebt, oder der zwei und neunzigſte, bis ſechs und neun- zigſte Fahrenheitiſche Termometergrad. Jn Egipten (q) bruͤtet man ſeit langen Zeiten, ſo wie in China (r), entweder durch eine Ofenwaͤrme oder mit (k) BORRICH hermet. p. 269. (l) Kriechen aus im Sande, wohin ſie die Mutter legt. (m) JANNEQUIN in hiſt. des voyages T. VI. denn andere ſagen, daß ſie ſie bebruͤten wie SHAW ſupplem. p. 68. wenigſtens von ferne wie ZUCCHELLI p. 108. (n) Bei ſtarken Eyern erſcheine das klopfende Puͤnktchen ohne Bruͤ- tung CROONE bei dem BIRCH T. III. p. 31. 36. dies habe ich nie geſehen, und an meinen Huͤhner- chen habe ich ſchwerlich 48 Stun- den nach dem Bruͤten das Herz ſchlagen geſehen. (o) Vergleicht BAYLE diſſ. phyſ. III. (p) REAUMUR art. de faire eclore I. p. 11. Er beſtimmt zur Bruͤtwaͤrme ſeinen 32 Grad Idem I. p. 198. welches den 104 Fah- renh. macht. Zwiſchen den Bruͤ- ſten bruͤtete ſie aus LIVIA apud PLINIUM L. X. c. 55. und gemei- niglich werden die Seidenwuͤrmer nicht anders ausgebruͤtet. (q) DIODORUS c. 17. ARIST. hiſt. VI. c. 2. GREAVES. Phil. tranſ. n. 137. weitlaͤuftig davon. GRAN- GER itin. Aegypt. PORTA mag. natur. L. IV. PERRY voyag. p. 23. 76. Le BRUYN cleyn. aſien. p. 222. RADZIVIL It. p. 144. RANZAU Reiſebeſchreib. p. 58. POCOCK It. Orient. I. p. 360. c. 11 DELLA VALLE I. p. 423. MONCONIS I. p. 464. THEVE- NOT recueil. d’ obſervations cu- rieuſes T. II. SIGARD Lettres des miſſ. VII. p. 82. FURER It. Pa- læſt. p. 30. MYLLER p. 580. LU- CAS Itin. t. ult. p. 280. (r) Die Enteneyer Chineſ. hus- holm p. 29. ſie ſtreuen die Eyer in den Sand uͤber heiſſes Eiſen aus.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/312>, abgerufen am 22.11.2024.