Es klopfte das Herz in einem Eye, welches nicht grösser, als eine Wallnuß war (o), so wie an einem andern Kinde, welches die Grösse einer Biene hatte (o*).
Eine Frucht, welche man als einen Klumpen weg- geworfen, lebte bereits (p).
Jn einem Menscheneye, so gros als ein Hünerey, hatte die Frucht, von der Grösse eines Kefers, bereits Merkmale des Lebens von sich gegeben (q).
Eine andere lebte, welche keine Schnur (r) hatte, und kaum zweimal so gros, als ein Kefer war (s).
Den zwei und dreißigsten Tag bewegt die Frucht die Gliedmassen (t). Nach dem Verfasser der Hippocra- tischen Schriften wird den dreißigsten Tag der Knabe, und den zwei und vierzigsten das Mädchen lebendig (v).
Aristoteles behauptet, daß sich der Knabe den vierzigsten Tag (r) auf der rechten Seite der Gebärmut- ter bewege. Es schlug den vierzigsten Tag das Herz an einer Frucht (y): so wie eine andere Frucht eben diese Merkmale des Lebens von sich gab, so daß man sich nicht getraute, ihr die Taufe zu versagen (z). Eine Frucht bewegte sich im andern Monate (a).
Von andern Früchten, welche älter und schon reifer waren, konnte man nicht mehr das Leben in Zweifel zie- hen, so wie eine dreimonatliche Frucht, ohne Knochen (b) und gegen die Mitte des dritten Monates (c), oder im
vier-
(o)[Spaltenumbruch]Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 1. obs. 119.
(o*)La MOTTE obs. 134.
(p)CANGIAMILA p. 31.
(q)La MOTTE obs. 134.
(r)Gazette salautaire ann. 1762. n. 15.
(s)La MOTTE obs. 172.
(t)VENETTE p. 491.
(v)De natura pueri.
(r)Hist. anim. L. VII. c. 3. die Mädchen sollen sich erst den [Spaltenumbruch]
neunzigsten Tag bewegen. Nach ihm PLINIUS L. VII. c. 6.
(y)CANGIAMILA p. 47.
(z)Id. p. 46.
(a)MAURICEAU p. 92.
(b)HARVEY p. 184. PLAN- QUE p. 380. LEVIN LEMNIUS mirac. L. IV. p. 490. CANGIA- MILA p. 47. La MOTTE obs. 203. 204. VALENT. PANDECT. med. leg. P. I. 5. 2. c. 18.
(c)SCHURIG embryol. p. 449.
Die Frucht. XXIX. B.
Es klopfte das Herz in einem Eye, welches nicht groͤſſer, als eine Wallnuß war (o), ſo wie an einem andern Kinde, welches die Groͤſſe einer Biene hatte (o*).
Eine Frucht, welche man als einen Klumpen weg- geworfen, lebte bereits (p).
Jn einem Menſcheneye, ſo gros als ein Huͤnerey, hatte die Frucht, von der Groͤſſe eines Kefers, bereits Merkmale des Lebens von ſich gegeben (q).
Eine andere lebte, welche keine Schnur (r) hatte, und kaum zweimal ſo gros, als ein Kefer war (s).
Den zwei und dreißigſten Tag bewegt die Frucht die Gliedmaſſen (t). Nach dem Verfaſſer der Hippocra- tiſchen Schriften wird den dreißigſten Tag der Knabe, und den zwei und vierzigſten das Maͤdchen lebendig (v).
Ariſtoteles behauptet, daß ſich der Knabe den vierzigſten Tag (r) auf der rechten Seite der Gebaͤrmut- ter bewege. Es ſchlug den vierzigſten Tag das Herz an einer Frucht (y): ſo wie eine andere Frucht eben dieſe Merkmale des Lebens von ſich gab, ſo daß man ſich nicht getraute, ihr die Taufe zu verſagen (z). Eine Frucht bewegte ſich im andern Monate (a).
Von andern Fruͤchten, welche aͤlter und ſchon reifer waren, konnte man nicht mehr das Leben in Zweifel zie- hen, ſo wie eine dreimonatliche Frucht, ohne Knochen (b) und gegen die Mitte des dritten Monates (c), oder im
vier-
(o)[Spaltenumbruch]Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 1. obſ. 119.
(o*)La MOTTE obſ. 134.
(p)CANGIAMILA p. 31.
(q)La MOTTE obſ. 134.
(r)Gazette ſalautaire ann. 1762. n. 15.
(s)La MOTTE obſ. 172.
(t)VENETTE p. 491.
(v)De natura pueri.
(r)Hiſt. anim. L. VII. c. 3. die Maͤdchen ſollen ſich erſt den [Spaltenumbruch]
neunzigſten Tag bewegen. Nach ihm PLINIUS L. VII. c. 6.
(y)CANGIAMILA p. 47.
(z)Id. p. 46.
(a)MAURICEAU p. 92.
(b)HARVEY p. 184. PLAN- QUE p. 380. LEVIN LEMNIUS mirac. L. IV. p. 490. CANGIA- MILA p. 47. La MOTTE obſ. 203. 204. VALENT. PANDECT. med. leg. P. I. 5. 2. c. 18.
(c)SCHURIG embryol. p. 449.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0356"n="304"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Die Frucht. <hirendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/><p>Es klopfte das Herz in einem Eye, welches nicht<lb/>
groͤſſer, als eine Wallnuß war <noteplace="foot"n="(o)"><cb/><hirendition="#aq">Eph. Nat. Cur. Dec. II.<lb/>
ann. 1. obſ.</hi> 119.</note>, ſo wie an einem<lb/>
andern Kinde, welches die Groͤſſe einer Biene hatte <noteplace="foot"n="(o*)"><hirendition="#aq">La <hirendition="#g">MOTTE</hi> obſ.</hi> 134.</note>.</p><lb/><p>Eine Frucht, welche man als einen Klumpen weg-<lb/>
geworfen, lebte bereits <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">CANGIAMILA p.</hi> 31.</note>.</p><lb/><p>Jn einem Menſcheneye, ſo gros als ein Huͤnerey,<lb/>
hatte die Frucht, von der Groͤſſe eines Kefers, bereits<lb/>
Merkmale des Lebens von ſich gegeben <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">La MOTTE obſ.</hi> 134.</note>.</p><lb/><p>Eine andere lebte, welche keine Schnur <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">Gazette ſalautaire ann. 1762.<lb/>
n.</hi> 15.</note> hatte,<lb/>
und kaum zweimal ſo gros, als ein Kefer war <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">La MOTTE obſ.</hi> 172.</note>.</p><lb/><p>Den zwei und dreißigſten Tag bewegt die Frucht die<lb/>
Gliedmaſſen <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">VENETTE p.</hi> 491.</note>. Nach dem Verfaſſer der <hirendition="#fr">Hippocra-<lb/>
tiſchen</hi> Schriften wird den dreißigſten Tag der Knabe,<lb/>
und den zwei und vierzigſten das Maͤdchen lebendig <noteplace="foot"n="(v)"><hirendition="#aq">De natura pueri.</hi></note>.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Ariſtoteles</hi> behauptet, daß ſich der Knabe den<lb/>
vierzigſten Tag <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">Hiſt. anim. L. VII. c.</hi> 3.<lb/>
die Maͤdchen ſollen ſich erſt den<lb/><cb/>
neunzigſten Tag bewegen. Nach<lb/>
ihm <hirendition="#aq">PLINIUS L. VII. c.</hi> 6.</note> auf der rechten Seite der Gebaͤrmut-<lb/>
ter bewege. Es ſchlug den vierzigſten Tag das Herz<lb/>
an einer Frucht <noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#aq">CANGIAMILA p.</hi> 47.</note>: ſo wie eine andere Frucht eben dieſe<lb/>
Merkmale des Lebens von ſich gab, ſo daß man ſich nicht<lb/>
getraute, ihr die Taufe zu verſagen <noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Id.</hi> p.</hi> 46.</note>. Eine Frucht<lb/>
bewegte ſich im andern Monate <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">MAURICEAU p.</hi> 92.</note>.</p><lb/><p>Von andern Fruͤchten, welche aͤlter und ſchon reifer<lb/>
waren, konnte man nicht mehr das Leben in Zweifel zie-<lb/>
hen, ſo wie eine dreimonatliche Frucht, ohne Knochen <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">HARVEY p. 184. PLAN-<lb/>
QUE p. 380. LEVIN LEMNIUS<lb/>
mirac. L. IV. p. 490. CANGIA-<lb/>
MILA p. 47. La <hirendition="#g">MOTTE</hi> obſ.<lb/>
203. 204. VALENT. PANDECT.<lb/>
med. leg. P. I. 5. 2. c.</hi> 18.</note><lb/>
und gegen die Mitte des dritten Monates <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">SCHURIG embryol. p.</hi> 449.</note>, oder im<lb/><fwplace="bottom"type="catch">vier-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[304/0356]
Die Frucht. XXIX. B.
Es klopfte das Herz in einem Eye, welches nicht
groͤſſer, als eine Wallnuß war (o), ſo wie an einem
andern Kinde, welches die Groͤſſe einer Biene hatte (o*).
Eine Frucht, welche man als einen Klumpen weg-
geworfen, lebte bereits (p).
Jn einem Menſcheneye, ſo gros als ein Huͤnerey,
hatte die Frucht, von der Groͤſſe eines Kefers, bereits
Merkmale des Lebens von ſich gegeben (q).
Eine andere lebte, welche keine Schnur (r) hatte,
und kaum zweimal ſo gros, als ein Kefer war (s).
Den zwei und dreißigſten Tag bewegt die Frucht die
Gliedmaſſen (t). Nach dem Verfaſſer der Hippocra-
tiſchen Schriften wird den dreißigſten Tag der Knabe,
und den zwei und vierzigſten das Maͤdchen lebendig (v).
Ariſtoteles behauptet, daß ſich der Knabe den
vierzigſten Tag (r) auf der rechten Seite der Gebaͤrmut-
ter bewege. Es ſchlug den vierzigſten Tag das Herz
an einer Frucht (y): ſo wie eine andere Frucht eben dieſe
Merkmale des Lebens von ſich gab, ſo daß man ſich nicht
getraute, ihr die Taufe zu verſagen (z). Eine Frucht
bewegte ſich im andern Monate (a).
Von andern Fruͤchten, welche aͤlter und ſchon reifer
waren, konnte man nicht mehr das Leben in Zweifel zie-
hen, ſo wie eine dreimonatliche Frucht, ohne Knochen (b)
und gegen die Mitte des dritten Monates (c), oder im
vier-
(o)
Eph. Nat. Cur. Dec. II.
ann. 1. obſ. 119.
(o*) La MOTTE obſ. 134.
(p) CANGIAMILA p. 31.
(q) La MOTTE obſ. 134.
(r) Gazette ſalautaire ann. 1762.
n. 15.
(s) La MOTTE obſ. 172.
(t) VENETTE p. 491.
(v) De natura pueri.
(r) Hiſt. anim. L. VII. c. 3.
die Maͤdchen ſollen ſich erſt den
neunzigſten Tag bewegen. Nach
ihm PLINIUS L. VII. c. 6.
(y) CANGIAMILA p. 47.
(z) Id. p. 46.
(a) MAURICEAU p. 92.
(b) HARVEY p. 184. PLAN-
QUE p. 380. LEVIN LEMNIUS
mirac. L. IV. p. 490. CANGIA-
MILA p. 47. La MOTTE obſ.
203. 204. VALENT. PANDECT.
med. leg. P. I. 5. 2. c. 18.
(c) SCHURIG embryol. p. 449.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/356>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.