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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Die Frucht. XXIX. B.
und der berühmte Tyson (m), als Augenzeugen vorhan-
den, welche zwo, mit verschiedenen gefärbten Säften an-
gefüllte Blasen gesehen.

Der berühmte Hale, erwehnt noch an einer zarten,
frühzeitiggebohrnen Frucht, eine eyrunde Harnfruchthaut
gefunden zu haben (n).

Doch es glaubet auch der berühmte Munikks (o),
an einer viermonatlichen Frucht dergleichen Säkkchen
gesehen zu haben.

Vor kurzem schrieb der berühmte Eglinger (p),
daß es eine Harnfruchthaut gebe, welche an der innern
Fruchthaut feste klebe; so wie Albin (q) der Vater, eine
Membran gesehen hatte, welche mit einem gallertartigen
Safte angefüllet war.

Man könnte noch, zum Behufe dieser Meynung, ei-
nige Krankheiten mit anführen, deren wir an einem an-
dern Ort Erwehnung gethan (q*), da nemlich der Harn
aus dem Nabel hervorgedrungen.

So führet man auch, um diese Meinung zu bestäti-
gen, diejenige Wasser an, welche während der Schwan-
gerschaft, und vor der Geburtsstunde, aus der Gebär-
mutter abfliessen, indem man nicht wohl diese Wasser für
die Amnionsflüßigkeit halten könne, da nach deren Aus-
leerung, die Frucht nicht am Leben bleiben könnte, weil
ihr so wohl ein Theil ihrer Nahrung dadurch entzogen,
als auch die Gebärmutter, bei dem Gedrenge der Ein-
geweide, so von allen Seiten auf die Mutter drükken,
die Frucht in Gefahr zu erstikken, sezzen würde.

Nun lieset man, daß dergleichen Wasser im andern
Monate (r), nach der Empfängnis, oder im dritten (s),
oder nach drei und einem halben Monate (t), im vierten

(v),
(m) [Spaltenumbruch] Bei dem HALE.
(n) F. 3.
(o) p. 86.
(p) Thes. anat. botan p. 23.
(q) De abortus noxa p. 33.
(q*) [Spaltenumbruch] L. XXVI. p. 313.
(r) MAURICEAU obs. 219.
(s) SALMUTH Cent. II. obs.
59.
(t) MAURICEAU obs. 60.

Die Frucht. XXIX. B.
und der beruͤhmte Tyſon (m), als Augenzeugen vorhan-
den, welche zwo, mit verſchiedenen gefaͤrbten Saͤften an-
gefuͤllte Blaſen geſehen.

Der beruͤhmte Hale, erwehnt noch an einer zarten,
fruͤhzeitiggebohrnen Frucht, eine eyrunde Harnfruchthaut
gefunden zu haben (n).

Doch es glaubet auch der beruͤhmte Munikks (o),
an einer viermonatlichen Frucht dergleichen Saͤkkchen
geſehen zu haben.

Vor kurzem ſchrieb der beruͤhmte Eglinger (p),
daß es eine Harnfruchthaut gebe, welche an der innern
Fruchthaut feſte klebe; ſo wie Albin (q) der Vater, eine
Membran geſehen hatte, welche mit einem gallertartigen
Safte angefuͤllet war.

Man koͤnnte noch, zum Behufe dieſer Meynung, ei-
nige Krankheiten mit anfuͤhren, deren wir an einem an-
dern Ort Erwehnung gethan (q*), da nemlich der Harn
aus dem Nabel hervorgedrungen.

So fuͤhret man auch, um dieſe Meinung zu beſtaͤti-
gen, diejenige Waſſer an, welche waͤhrend der Schwan-
gerſchaft, und vor der Geburtsſtunde, aus der Gebaͤr-
mutter abflieſſen, indem man nicht wohl dieſe Waſſer fuͤr
die Amnionsfluͤßigkeit halten koͤnne, da nach deren Aus-
leerung, die Frucht nicht am Leben bleiben koͤnnte, weil
ihr ſo wohl ein Theil ihrer Nahrung dadurch entzogen,
als auch die Gebaͤrmutter, bei dem Gedrenge der Ein-
geweide, ſo von allen Seiten auf die Mutter druͤkken,
die Frucht in Gefahr zu erſtikken, ſezzen wuͤrde.

Nun lieſet man, daß dergleichen Waſſer im andern
Monate (r), nach der Empfaͤngnis, oder im dritten (s),
oder nach drei und einem halben Monate (t), im vierten

(v),
(m) [Spaltenumbruch] Bei dem HALE.
(n) F. 3.
(o) p. 86.
(p) Theſ. anat. botan p. 23.
(q) De abortus noxa p. 33.
(q*) [Spaltenumbruch] L. XXVI. p. 313.
(r) MAURICEAU obſ. 219.
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59.
(t) MAURICEAU obſ. 60.
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[350/0402] Die Frucht. XXIX. B. und der beruͤhmte Tyſon (m), als Augenzeugen vorhan- den, welche zwo, mit verſchiedenen gefaͤrbten Saͤften an- gefuͤllte Blaſen geſehen. Der beruͤhmte Hale, erwehnt noch an einer zarten, fruͤhzeitiggebohrnen Frucht, eine eyrunde Harnfruchthaut gefunden zu haben (n). Doch es glaubet auch der beruͤhmte Munikks (o), an einer viermonatlichen Frucht dergleichen Saͤkkchen geſehen zu haben. Vor kurzem ſchrieb der beruͤhmte Eglinger (p), daß es eine Harnfruchthaut gebe, welche an der innern Fruchthaut feſte klebe; ſo wie Albin (q) der Vater, eine Membran geſehen hatte, welche mit einem gallertartigen Safte angefuͤllet war. Man koͤnnte noch, zum Behufe dieſer Meynung, ei- nige Krankheiten mit anfuͤhren, deren wir an einem an- dern Ort Erwehnung gethan (q*), da nemlich der Harn aus dem Nabel hervorgedrungen. So fuͤhret man auch, um dieſe Meinung zu beſtaͤti- gen, diejenige Waſſer an, welche waͤhrend der Schwan- gerſchaft, und vor der Geburtsſtunde, aus der Gebaͤr- mutter abflieſſen, indem man nicht wohl dieſe Waſſer fuͤr die Amnionsfluͤßigkeit halten koͤnne, da nach deren Aus- leerung, die Frucht nicht am Leben bleiben koͤnnte, weil ihr ſo wohl ein Theil ihrer Nahrung dadurch entzogen, als auch die Gebaͤrmutter, bei dem Gedrenge der Ein- geweide, ſo von allen Seiten auf die Mutter druͤkken, die Frucht in Gefahr zu erſtikken, ſezzen wuͤrde. Nun lieſet man, daß dergleichen Waſſer im andern Monate (r), nach der Empfaͤngnis, oder im dritten (s), oder nach drei und einem halben Monate (t), im vierten (v), (m) Bei dem HALE. (n) F. 3. (o) p. 86. (p) Theſ. anat. botan p. 23. (q) De abortus noxa p. 33. (q*) L. XXVI. p. 313. (r) MAURICEAU obſ. 219. (s) SALMUTH Cent. II. obſ. 59. (t) MAURICEAU obſ. 60.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/402>, abgerufen am 22.11.2024.