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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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III. Abs. Die Nachgeburt.

So konnte Bidloo nicht die Gewähr leisten, als
er vom Verheyen aufgefordert wurde, die Harnfrucht-
haut erweislich zu machen.

§. 15.
Die Nabelschnur.

Albin nennt sie den Nabel; wir wollen uns aber
nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauche richten.

Die Nachgeburt besteht aus denen von uns beschrie-
benen Membranen, in denen die Frucht enthalten ist.
Ferner aus dem Mutterkuchen, und endlich aus der
Nabelschnur, welches die Hauptstrasse ist, vermittelst der
die Frucht mit der Nachgeburt, und mit der Mutter
selbst die Gemeinschaft unterhält. Man findet sie bei
den vierfüßigen, eyerlegenden Thieren (a), bei den Fischen
(b), bei den vierfüßigen lebendig gebärenden. Die Vö-
gel haben statt der Nabelschnur, eine ähnliche Scheide,
welche aus den Dekken des Unterleibes besteht, und in
welcher sich die Dottergefässe, die Gefässe der Ader-
membran, und der Gang des Dotters befindet: endlich so
fehlet es so gar den Pflanzen nicht an Theilen, so mit
der Nabelschnur eine Aehnlichkeit haben (c).

Sie ist einer der ersten Theile einer Frucht; denn
sie erscheinet an dem Hühnchen noch ehe, als das Herz
(d), und ehe als die rote Farbe (e). Jn der vierzigsten
Stunde enthält sie bereits Blut (f).

Bei den vierfüßigen Thieren offenbaret sie sich nicht
später. Jch finde kein Beispiel von einer sichtbaren

Frucht,
(a) [Spaltenumbruch] Der Salamanter PARIS.
(b) Jm galeus KLEIN miss.
IV. p.
66.
(c) PERRAULT Mecan. de
anim. p. 486. edit. Belg.
(d) Jn der Stunde 31. 1/2 Form.
du poulet. I. p. II. MALPIGHIUS
hora 12. f.
5.
(e) [Spaltenumbruch] Jn der 42 Stunde, war die
Blutaderfigur (oder der Dotter-
kreis) noch farbenlos. Form. du
poulet. I. obs.
30.
(f) MAITRE JEAN p. 59. ich
in der Stunde 45. p. 57.
Z 3
III. Abſ. Die Nachgeburt.

So konnte Bidloo nicht die Gewaͤhr leiſten, als
er vom Verheyen aufgefordert wurde, die Harnfrucht-
haut erweislich zu machen.

§. 15.
Die Nabelſchnur.

Albin nennt ſie den Nabel; wir wollen uns aber
nach dem gewoͤhnlichen Sprachgebrauche richten.

Die Nachgeburt beſteht aus denen von uns beſchrie-
benen Membranen, in denen die Frucht enthalten iſt.
Ferner aus dem Mutterkuchen, und endlich aus der
Nabelſchnur, welches die Hauptſtraſſe iſt, vermittelſt der
die Frucht mit der Nachgeburt, und mit der Mutter
ſelbſt die Gemeinſchaft unterhaͤlt. Man findet ſie bei
den vierfuͤßigen, eyerlegenden Thieren (a), bei den Fiſchen
(b), bei den vierfuͤßigen lebendig gebaͤrenden. Die Voͤ-
gel haben ſtatt der Nabelſchnur, eine aͤhnliche Scheide,
welche aus den Dekken des Unterleibes beſteht, und in
welcher ſich die Dottergefaͤſſe, die Gefaͤſſe der Ader-
membran, und der Gang des Dotters befindet: endlich ſo
fehlet es ſo gar den Pflanzen nicht an Theilen, ſo mit
der Nabelſchnur eine Aehnlichkeit haben (c).

Sie iſt einer der erſten Theile einer Frucht; denn
ſie erſcheinet an dem Huͤhnchen noch ehe, als das Herz
(d), und ehe als die rote Farbe (e). Jn der vierzigſten
Stunde enthaͤlt ſie bereits Blut (f).

Bei den vierfuͤßigen Thieren offenbaret ſie ſich nicht
ſpaͤter. Jch finde kein Beiſpiel von einer ſichtbaren

Frucht,
(a) [Spaltenumbruch] Der Salamanter PARIS.
(b) Jm galeus KLEIN miſſ.
IV. p.
66.
(c) PERRAULT Mècan. de
anim. p. 486. edit. Belg.
(d) Jn der Stunde 31. ½ Form.
du poulet. I. p. II. MALPIGHIUS
hora 12. f.
5.
(e) [Spaltenumbruch] Jn der 42 Stunde, war die
Blutaderfigur (oder der Dotter-
kreis) noch farbenlos. Form. du
poulet. I. obſ.
30.
(f) MAITRE JEAN p. 59. ich
in der Stunde 45. p. 57.
Z 3
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[357/0409] III. Abſ. Die Nachgeburt. So konnte Bidloo nicht die Gewaͤhr leiſten, als er vom Verheyen aufgefordert wurde, die Harnfrucht- haut erweislich zu machen. §. 15. Die Nabelſchnur. Albin nennt ſie den Nabel; wir wollen uns aber nach dem gewoͤhnlichen Sprachgebrauche richten. Die Nachgeburt beſteht aus denen von uns beſchrie- benen Membranen, in denen die Frucht enthalten iſt. Ferner aus dem Mutterkuchen, und endlich aus der Nabelſchnur, welches die Hauptſtraſſe iſt, vermittelſt der die Frucht mit der Nachgeburt, und mit der Mutter ſelbſt die Gemeinſchaft unterhaͤlt. Man findet ſie bei den vierfuͤßigen, eyerlegenden Thieren (a), bei den Fiſchen (b), bei den vierfuͤßigen lebendig gebaͤrenden. Die Voͤ- gel haben ſtatt der Nabelſchnur, eine aͤhnliche Scheide, welche aus den Dekken des Unterleibes beſteht, und in welcher ſich die Dottergefaͤſſe, die Gefaͤſſe der Ader- membran, und der Gang des Dotters befindet: endlich ſo fehlet es ſo gar den Pflanzen nicht an Theilen, ſo mit der Nabelſchnur eine Aehnlichkeit haben (c). Sie iſt einer der erſten Theile einer Frucht; denn ſie erſcheinet an dem Huͤhnchen noch ehe, als das Herz (d), und ehe als die rote Farbe (e). Jn der vierzigſten Stunde enthaͤlt ſie bereits Blut (f). Bei den vierfuͤßigen Thieren offenbaret ſie ſich nicht ſpaͤter. Jch finde kein Beiſpiel von einer ſichtbaren Frucht, (a) Der Salamanter PARIS. (b) Jm galeus KLEIN miſſ. IV. p. 66. (c) PERRAULT Mècan. de anim. p. 486. edit. Belg. (d) Jn der Stunde 31. ½ Form. du poulet. I. p. II. MALPIGHIUS hora 12. f. 5. (e) Jn der 42 Stunde, war die Blutaderfigur (oder der Dotter- kreis) noch farbenlos. Form. du poulet. I. obſ. 30. (f) MAITRE JEAN p. 59. ich in der Stunde 45. p. 57. Z 3

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/409>, abgerufen am 22.11.2024.