Sie gehet überhaupt viel gerader (q) durch das schwammige Wesen des Nabels (r), und folglich ist sie an sich kürzer, als die Schlagadern, und dennoch macht sie auch bisweilen ebenfalls Krümmungen (s), aber doch keine Ringe.
Sie hat aber wie die Schlagader ihre Rnoten, die hier noch häufiger (t), und von aussen mit einem Flekken bezeichnet sind (v); schon die Alten kannten diese Knoten (x); sie sind noch grösser als die Schlagadern, sie haben die Form einer Olive (y), allein sie sind nicht solche wirk- liche Knoten (z). Es sind nur lose Räume einer erwei- terten Blutader (a), welche sich mit einer geringern Fal- te (b), an der innern Membran der Blutader endigen, man muß sie aber (c) darum doch eben nicht für Klap- pen (d) halten, welche den Strom des Blutes anhalten. Und eben so wenig muß man diejenige Falte für eine Klappe halten (e), welche berühmte Männer bei der Zer- ästelung des Blutaderstammes in die Kuchenäste sezzen. Es können nemlich sehr leicht durch die Blutadern der Frucht, der Richtung des Blutes zuwider, die Blutadern des Kuchens ausgesprizzt werden, wie ich mehrmals er- fahren habe (f). Ein berühmter Mann vermuthete, daß diese Falten ebenfalls auf eine gewaltsame Art entstehen (g):
mir
(q)[Spaltenumbruch]ALBIN t. 4. 5. HEBEN- STREIT f. 7. DENYS p. 271.
(r)ROUHAULT f. 9. 10 11.
(s)Idem Mem. de 1714. p. 314. HEBENSTREIT f. 5. TREW l. c.
(t)LEVRET ibid.
(v)SPIGEL form. fet. p. 343. RIOLAN p. 373. HOBOKEN p. 343. 344. 358. ROUHAULT obs. p. 33
(x)CARPENSIS p. CCLXIII. RIOLAN p. 377. GEMMA p. 85. BARTHOL. Cent. l. hist. 61. anat. p. 311. LEVRET p. 42. Varices HARVEI p 289
(y)HOBOKEN f. 28. 31.
(z)[Spaltenumbruch]Idem p. 138. 190. 238.
(a)HOBOKEN p. 238. 344. 358. ROUHAULT f. 5.
(b)HOBOKEN f. 44.
(c)BLAS anat. hom. p. 164. Act. mar. Balth. ann. 1699. p. 19. MAURICEAU p. 330. BOEHMER l. c. an den Thieren finden Klap- pen, doch nicht in der Menschen- frucht KOLPIN fet. adult. differ. p. 22.
(d)HOBOKEN p. 41. 88.
(e)Idem p. 89. 193. f. 7. 29.
(f)ROUHAULT p. 315. LAU RENTIUS p. 121.
(g)ROUHAULT p. 315. 316.
Die Frucht XXIX. B.
Sie gehet uͤberhaupt viel gerader (q) durch das ſchwammige Weſen des Nabels (r), und folglich iſt ſie an ſich kuͤrzer, als die Schlagadern, und dennoch macht ſie auch bisweilen ebenfalls Kruͤmmungen (s), aber doch keine Ringe.
Sie hat aber wie die Schlagader ihre Rnoten, die hier noch haͤufiger (t), und von auſſen mit einem Flekken bezeichnet ſind (v); ſchon die Alten kannten dieſe Knoten (x); ſie ſind noch groͤſſer als die Schlagadern, ſie haben die Form einer Olive (y), allein ſie ſind nicht ſolche wirk- liche Knoten (z). Es ſind nur loſe Raͤume einer erwei- terten Blutader (a), welche ſich mit einer geringern Fal- te (b), an der innern Membran der Blutader endigen, man muß ſie aber (c) darum doch eben nicht fuͤr Klap- pen (d) halten, welche den Strom des Blutes anhalten. Und eben ſo wenig muß man diejenige Falte fuͤr eine Klappe halten (e), welche beruͤhmte Maͤnner bei der Zer- aͤſtelung des Blutaderſtammes in die Kuchenaͤſte ſezzen. Es koͤnnen nemlich ſehr leicht durch die Blutadern der Frucht, der Richtung des Blutes zuwider, die Blutadern des Kuchens ausgeſprizzt werden, wie ich mehrmals er- fahren habe (f). Ein beruͤhmter Mann vermuthete, daß dieſe Falten ebenfalls auf eine gewaltſame Art entſtehen (g):
mir
(q)[Spaltenumbruch]ALBIN t. 4. 5. HEBEN- STREIT f. 7. DENYS p. 271.
(r)ROUHAULT f. 9. 10 11.
(s)Idem Mem. de 1714. p. 314. HEBENSTREIT f. 5. TREW l. c.
(t)LEVRET ibid.
(v)SPIGEL form. fet. p. 343. RIOLAN p. 373. HOBOKEN p. 343. 344. 358. ROUHAULT obſ. p. 33
(x)CARPENSIS p. CCLXIII. RIOLAN p. 377. GEMMA p. 85. BARTHOL. Cent. l. hiſt. 61. anat. p. 311. LEVRET p. 42. Varices HARVEI p 289
(y)HOBOKEN f. 28. 31.
(z)[Spaltenumbruch]Idem p. 138. 190. 238.
(a)HOBOKEN p. 238. 344. 358. ROUHAULT f. 5.
(b)HOBOKEN f. 44.
(c)BLAS anat. hom. p. 164. Act. mar. Balth. ann. 1699. p. 19. MAURICEAU p. 330. BOEHMER l. c. an den Thieren finden Klap- pen, doch nicht in der Menſchen- frucht KOLPIN fet. adult. differ. p. 22.
(d)HOBOKEN p. 41. 88.
(e)Idém p. 89. 193. f. 7. 29.
(f)ROUHAULT p. 315. LAU RENTIUS p. 121.
(g)ROUHAULT p. 315. 316.
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[368[370]/0422]
Die Frucht XXIX. B.
Sie gehet uͤberhaupt viel gerader (q) durch das
ſchwammige Weſen des Nabels (r), und folglich iſt ſie
an ſich kuͤrzer, als die Schlagadern, und dennoch macht
ſie auch bisweilen ebenfalls Kruͤmmungen (s), aber doch
keine Ringe.
Sie hat aber wie die Schlagader ihre Rnoten, die
hier noch haͤufiger (t), und von auſſen mit einem Flekken
bezeichnet ſind (v); ſchon die Alten kannten dieſe Knoten
(x); ſie ſind noch groͤſſer als die Schlagadern, ſie haben
die Form einer Olive (y), allein ſie ſind nicht ſolche wirk-
liche Knoten (z). Es ſind nur loſe Raͤume einer erwei-
terten Blutader (a), welche ſich mit einer geringern Fal-
te (b), an der innern Membran der Blutader endigen,
man muß ſie aber (c) darum doch eben nicht fuͤr Klap-
pen (d) halten, welche den Strom des Blutes anhalten.
Und eben ſo wenig muß man diejenige Falte fuͤr eine
Klappe halten (e), welche beruͤhmte Maͤnner bei der Zer-
aͤſtelung des Blutaderſtammes in die Kuchenaͤſte ſezzen.
Es koͤnnen nemlich ſehr leicht durch die Blutadern der
Frucht, der Richtung des Blutes zuwider, die Blutadern
des Kuchens ausgeſprizzt werden, wie ich mehrmals er-
fahren habe (f). Ein beruͤhmter Mann vermuthete, daß
dieſe Falten ebenfalls auf eine gewaltſame Art entſtehen (g):
mir
(q)
ALBIN t. 4. 5. HEBEN-
STREIT f. 7. DENYS p. 271.
(r) ROUHAULT f. 9. 10 11.
(s) Idem Mem. de 1714. p. 314.
HEBENSTREIT f. 5. TREW l. c.
(t) LEVRET ibid.
(v) SPIGEL form. fet. p. 343.
RIOLAN p. 373. HOBOKEN p.
343. 344. 358. ROUHAULT obſ.
p. 33
(x) CARPENSIS p. CCLXIII.
RIOLAN p. 377. GEMMA p. 85.
BARTHOL. Cent. l. hiſt. 61. anat.
p. 311. LEVRET p. 42. Varices
HARVEI p 289
(y) HOBOKEN f. 28. 31.
(z)
Idem p. 138. 190. 238.
(a) HOBOKEN p. 238. 344.
358. ROUHAULT f. 5.
(b) HOBOKEN f. 44.
(c) BLAS anat. hom. p. 164.
Act. mar. Balth. ann. 1699. p. 19.
MAURICEAU p. 330. BOEHMER
l. c. an den Thieren finden Klap-
pen, doch nicht in der Menſchen-
frucht KOLPIN fet. adult. differ.
p. 22.
(d) HOBOKEN p. 41. 88.
(e) Idém p. 89. 193. f. 7. 29.
(f) ROUHAULT p. 315. LAU
RENTIUS p. 121.
(g) ROUHAULT p. 315. 316.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 368[370]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/422>, abgerufen am 22.11.2024.
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