sche Schweislöcher aus der Mutter, in die Nachgeburt eindringen, so wie das Blatterngift (b), womit die Mut- ter die Frucht oft anstekkt, so daß selbiges entweder nebst den Zeichen der Blattern (c) ausbricht, oder das Kind nach der Geburt (d), die Blattern bekömmt. So thei- let auch die Mutter der Frucht die Masern mit (e), so wie die Venusseuche (f), und die gelbe Sucht (g), und es soll das Amnionswasser von dem häufigen Gebrauche des Safrans (h), safrangelb ausgesehen haben, so wie bei venerischen Frauenspersonen eine Quantität Quekk- silber, so man der Mutter gereichet, in das Amnions- wasser übergegangen (i).
Doch es hat hier das Bluten nicht Statt, welches auf einen losgerissenen Kuchen erfolget, ob die Mutter gleich sich zu Tode blutet, insonderheit, wenn der Mut- terkuchen neben dem Muttermunde feste sizzt (k). Denn es kann das Blut nicht aus Gefässen, welche der Natur gemäß, an der convexen Seite des Kuchens offen stehen, sondern aus zerrissenen Gefässen (l), sonderlich aber aus den Blutadersinussen der Gebärmutter, so zerrissen worden, herausströmen. Man hat auch Exempel, daß die Nach-
geburt
(b)[Spaltenumbruch]HILDANUS Cent. IV. obs. 55. 56. RHOD. obs. 83. Cent. III. SCHURIG Sylleps. p. 522. MEUD. variol. p. 65. BRENDEL Dec. III. obs. 5. Journ med. ann. 1759. m. Maio. BERGER Non ergo datur. imaginationi maternae in fetum actio Phil. trans. n. 337. 493. Verhand. de maatsch VIII. p. 487. ein Kind mit den Narben der Blattern geboren SCHULZ. Koppar. p. 87. 88, Ein Exempel ist mir hier an einer Rathsherren. familie bekannt.
(c)BRENDEL in dem utero Blattern bekommen. VERHAND. l. c. p. 488.
(d)[Spaltenumbruch]Phil. trans. n. 493.
(e)Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 3. obs. 97.
(f)RHOD. Cent. III. obs. 83. STORCH schwangere Frau p 566. ROBINSON vener. p. 63.
(g)KERKRING obs. 57.
(h)HERTAD. crocol. p. 280. an einer Hündin Eph. Nat. Cur. Dec I. ann. 1. obs. 80. HELWIG obs. t. 11. p. 73.
(i)LEVRET p. 46.
(k)HENKEL Samml. p. 12. SCHACHER placent. uter. morb. LEVRET p. 41. 343. &c. SMELLIE III. p. 143. 414.
(l)p. 239.
C c 5
III. Abſ. Die Nachgeburt.
ſche Schweisloͤcher aus der Mutter, in die Nachgeburt eindringen, ſo wie das Blatterngift (b), womit die Mut- ter die Frucht oft anſtekkt, ſo daß ſelbiges entweder nebſt den Zeichen der Blattern (c) ausbricht, oder das Kind nach der Geburt (d), die Blattern bekoͤmmt. So thei- let auch die Mutter der Frucht die Maſern mit (e), ſo wie die Venusſeuche (f), und die gelbe Sucht (g), und es ſoll das Amnionswaſſer von dem haͤufigen Gebrauche des Safrans (h), ſafrangelb ausgeſehen haben, ſo wie bei veneriſchen Frauensperſonen eine Quantitaͤt Quekk- ſilber, ſo man der Mutter gereichet, in das Amnions- waſſer uͤbergegangen (i).
Doch es hat hier das Bluten nicht Statt, welches auf einen losgeriſſenen Kuchen erfolget, ob die Mutter gleich ſich zu Tode blutet, inſonderheit, wenn der Mut- terkuchen neben dem Muttermunde feſte ſizzt (k). Denn es kann das Blut nicht aus Gefaͤſſen, welche der Natur gemaͤß, an der convexen Seite des Kuchens offen ſtehen, ſondern aus zerriſſenen Gefaͤſſen (l), ſonderlich aber aus den Blutaderſinuſſen der Gebaͤrmutter, ſo zerriſſen worden, herausſtroͤmen. Man hat auch Exempel, daß die Nach-
geburt
(b)[Spaltenumbruch]HILDANUS Cent. IV. obſ. 55. 56. RHOD. obſ. 83. Cent. III. SCHURIG Syllepſ. p. 522. MEUD. variol. p. 65. BRENDEL Dec. III. obſ. 5. Journ med. ann. 1759. m. Maio. BERGER Non ergo datur. imaginationi maternae in fetum actio Phil. tranſ. n. 337. 493. Verhand. de maatſch VIII. p. 487. ein Kind mit den Narben der Blattern geboren SCHULZ. Koppar. p. 87. 88, Ein Exempel iſt mir hier an einer Rathsherren. familie bekannt.
(c)BRENDEL in dem utero Blattern bekommen. VERHAND. l. c. p. 488.
(d)[Spaltenumbruch]Phil. tranſ. n. 493.
(e)Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 3. obſ. 97.
(f)RHOD. Cent. III. obſ. 83. STORCH ſchwangere Frau p 566. ROBINSON vener. p. 63.
(g)KERKRING obſ. 57.
(h)HERTAD. crocol. p. 280. an einer Huͤndin Eph. Nat. Cur. Dec I. ann. 1. obſ. 80. HELWIG obſ. t. 11. p. 73.
(i)LEVRET p. 46.
(k)HENKEL Samml. p. 12. SCHACHER placent. uter. morb. LEVRET p. 41. 343. &c. SMELLIE III. p. 143. 414.
(l)p. 239.
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[407[409]/0461]
III. Abſ. Die Nachgeburt.
ſche Schweisloͤcher aus der Mutter, in die Nachgeburt
eindringen, ſo wie das Blatterngift (b), womit die Mut-
ter die Frucht oft anſtekkt, ſo daß ſelbiges entweder nebſt
den Zeichen der Blattern (c) ausbricht, oder das Kind
nach der Geburt (d), die Blattern bekoͤmmt. So thei-
let auch die Mutter der Frucht die Maſern mit (e), ſo
wie die Venusſeuche (f), und die gelbe Sucht (g), und
es ſoll das Amnionswaſſer von dem haͤufigen Gebrauche
des Safrans (h), ſafrangelb ausgeſehen haben, ſo wie
bei veneriſchen Frauensperſonen eine Quantitaͤt Quekk-
ſilber, ſo man der Mutter gereichet, in das Amnions-
waſſer uͤbergegangen (i).
Doch es hat hier das Bluten nicht Statt, welches
auf einen losgeriſſenen Kuchen erfolget, ob die Mutter
gleich ſich zu Tode blutet, inſonderheit, wenn der Mut-
terkuchen neben dem Muttermunde feſte ſizzt (k). Denn
es kann das Blut nicht aus Gefaͤſſen, welche der Natur
gemaͤß, an der convexen Seite des Kuchens offen ſtehen,
ſondern aus zerriſſenen Gefaͤſſen (l), ſonderlich aber aus den
Blutaderſinuſſen der Gebaͤrmutter, ſo zerriſſen worden,
herausſtroͤmen. Man hat auch Exempel, daß die Nach-
geburt
(b)
HILDANUS Cent. IV.
obſ. 55. 56. RHOD. obſ. 83. Cent.
III. SCHURIG Syllepſ. p. 522.
MEUD. variol. p. 65. BRENDEL
Dec. III. obſ. 5. Journ med. ann.
1759. m. Maio. BERGER Non
ergo datur. imaginationi maternae
in fetum actio Phil. tranſ. n. 337.
493. Verhand. de maatſch VIII.
p. 487. ein Kind mit den Narben
der Blattern geboren SCHULZ.
Koppar. p. 87. 88, Ein Exempel
iſt mir hier an einer Rathsherren.
familie bekannt.
(c) BRENDEL in dem utero
Blattern bekommen. VERHAND.
l. c. p. 488.
(d)
Phil. tranſ. n. 493.
(e) Eph. Nat. Cur. Dec. II.
ann. 3. obſ. 97.
(f) RHOD. Cent. III. obſ. 83.
STORCH ſchwangere Frau p 566.
ROBINSON vener. p. 63.
(g) KERKRING obſ. 57.
(h) HERTAD. crocol. p. 280.
an einer Huͤndin Eph. Nat. Cur.
Dec I. ann. 1. obſ. 80. HELWIG
obſ. t. 11. p. 73.
(i) LEVRET p. 46.
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C c 5
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 407[409]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/461>, abgerufen am 22.11.2024.
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