rung, vermittelst welcher, nach der Erklärung grosser Männer, die Ernährung besorgt wird (d).
§. 14. Die Schlagader wird auch länger.
Eben so einfach ist auch dieses, daß eine Schlagader, bei jedem Schlage des Herzens, länger wird. Es erhel- let solches aus der Wahrnehmung an einem lebendigen Thiere (e), an den Wunden, welche ein Mensch bekömmt (f), und an den Schlagadern, welche die Hand des Zer- gliederers aussprizzt (g).
Augenscheinlicher strekket sich eine kegelförmige Schlag- ader (h) in deren engern Theil das Blut, als in einem Riegel, hineinströmmt, aus; indessen geschiehet dieses auch an einer cilindrischen Schlagader (i), und dieses sonderlich alsdenn, und mit besserm Nachdrukke, wenn die Schlagader blind ist, oder durch eine Schnur ge- fesselt wird (k). So wird ein ausgesprizztes Herz, zu- gleich breiter und länger, indem dessen Spizze blind ist.
Je mehr also das äusserste Ende einer Schlagader widerstehende Knochen, oder eine andere geronnene Ma- terie vor sich findet, je mehr selbige gebogen, oder ge- drükkt ist, desto deutlicher wird sie sich, der Länge nach, ausdehnen, indem sich alle diese Hindernisse auf eine
Schlag-
(d)[Spaltenumbruch]
Die Narung schwizze aus den Blntadern hervor ARIS- TOTELES gener. anim. L. II. c. 6. RUYSCH thes. IV. n. 96. vom Blute, ferner advers. I. n. 6. vom Thaue. Ferner A. v. LEEU- WENHOECK oper. T. IV. p. 336. BERGER p. 171. Physiol. Botav. p. 350. 351. G. v. SWIETEN. T. I. p. 309. der den Dampf am Spiegel rauchen gesehen.
(e)Oper. min. p. 73. n. 46. 47. p. 74. n. 56.
(f)[Spaltenumbruch]G. v. SWIETEN T. l. p. 309. T. II. p. 76. BOERHAAVE prax. med. Ultrai edit. T. l. p. 340. 413.
(g)PONTEAU melanges p. 331.
(h)L. VI. p. 230.
(i)Ibid.
(k)Oper. min. l. c. n. 48. 57, n. 385. &c.
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
rung, vermittelſt welcher, nach der Erklaͤrung groſſer Maͤnner, die Ernaͤhrung beſorgt wird (d).
§. 14. Die Schlagader wird auch laͤnger.
Eben ſo einfach iſt auch dieſes, daß eine Schlagader, bei jedem Schlage des Herzens, laͤnger wird. Es erhel- let ſolches aus der Wahrnehmung an einem lebendigen Thiere (e), an den Wunden, welche ein Menſch bekoͤmmt (f), und an den Schlagadern, welche die Hand des Zer- gliederers ausſprizzt (g).
Augenſcheinlicher ſtrekket ſich eine kegelfoͤrmige Schlag- ader (h) in deren engern Theil das Blut, als in einem Riegel, hineinſtroͤmmt, aus; indeſſen geſchiehet dieſes auch an einer cilindriſchen Schlagader (i), und dieſes ſonderlich alsdenn, und mit beſſerm Nachdrukke, wenn die Schlagader blind iſt, oder durch eine Schnur ge- feſſelt wird (k). So wird ein ausgeſprizztes Herz, zu- gleich breiter und laͤnger, indem deſſen Spizze blind iſt.
Je mehr alſo das aͤuſſerſte Ende einer Schlagader widerſtehende Knochen, oder eine andere geronnene Ma- terie vor ſich findet, je mehr ſelbige gebogen, oder ge- druͤkkt iſt, deſto deutlicher wird ſie ſich, der Laͤnge nach, ausdehnen, indem ſich alle dieſe Hinderniſſe auf eine
Schlag-
(d)[Spaltenumbruch]
Die Narung ſchwizze aus den Blntadern hervor ARIS- TOTELES gener. anim. L. II. c. 6. RUYSCH theſ. IV. n. 96. vom Blute, ferner adverſ. I. n. 6. vom Thaue. Ferner A. v. LEEU- WENHOECK oper. T. IV. p. 336. BERGER p. 171. Phyſiol. Botav. p. 350. 351. G. v. SWIETEN. T. I. p. 309. der den Dampf am Spiegel rauchen geſehen.
(e)Oper. min. p. 73. n. 46. 47. p. 74. n. 56.
(f)[Spaltenumbruch]G. v. SWIETEN T. l. p. 309. T. II. p. 76. BOERHAAVE prax. med. Ultrai edit. T. l. p. 340. 413.
(g)PONTEAU mélanges p. 331.
(h)L. VI. p. 230.
(i)Ibid.
(k)Oper. min. l. c. n. 48. 57, n. 385. &c.
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[475[477]/0529]
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
rung, vermittelſt welcher, nach der Erklaͤrung groſſer
Maͤnner, die Ernaͤhrung beſorgt wird (d).
§. 14.
Die Schlagader wird auch laͤnger.
Eben ſo einfach iſt auch dieſes, daß eine Schlagader,
bei jedem Schlage des Herzens, laͤnger wird. Es erhel-
let ſolches aus der Wahrnehmung an einem lebendigen
Thiere (e), an den Wunden, welche ein Menſch bekoͤmmt
(f), und an den Schlagadern, welche die Hand des Zer-
gliederers ausſprizzt (g).
Augenſcheinlicher ſtrekket ſich eine kegelfoͤrmige Schlag-
ader (h) in deren engern Theil das Blut, als in einem
Riegel, hineinſtroͤmmt, aus; indeſſen geſchiehet dieſes
auch an einer cilindriſchen Schlagader (i), und dieſes
ſonderlich alsdenn, und mit beſſerm Nachdrukke, wenn
die Schlagader blind iſt, oder durch eine Schnur ge-
feſſelt wird (k). So wird ein ausgeſprizztes Herz, zu-
gleich breiter und laͤnger, indem deſſen Spizze blind iſt.
Je mehr alſo das aͤuſſerſte Ende einer Schlagader
widerſtehende Knochen, oder eine andere geronnene Ma-
terie vor ſich findet, je mehr ſelbige gebogen, oder ge-
druͤkkt iſt, deſto deutlicher wird ſie ſich, der Laͤnge nach,
ausdehnen, indem ſich alle dieſe Hinderniſſe auf eine
Schlag-
(d)
Die Narung ſchwizze aus
den Blntadern hervor ARIS-
TOTELES gener. anim. L. II.
c. 6. RUYSCH theſ. IV. n. 96.
vom Blute, ferner adverſ. I. n. 6.
vom Thaue. Ferner A. v. LEEU-
WENHOECK oper. T. IV. p. 336.
BERGER p. 171. Phyſiol. Botav.
p. 350. 351. G. v. SWIETEN.
T. I. p. 309. der den Dampf am
Spiegel rauchen geſehen.
(e) Oper. min. p. 73. n. 46. 47.
p. 74. n. 56.
(f)
G. v. SWIETEN T. l. p.
309. T. II. p. 76. BOERHAAVE
prax. med. Ultrai edit. T. l. p.
340. 413.
(g) PONTEAU mélanges p.
331.
(h) L. VI. p. 230.
(i) Ibid.
(k) Oper. min. l. c. n. 48. 57,
n. 385. &c.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 475[477]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/529>, abgerufen am 22.11.2024.
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