wird mit der Zeit, wie Jedermann weis, auch härter, als der Knochen selbst (t).
Doch es verwandeln sich auch am Menschen die gros- sen Knorpel des Luftröhrenkopfes bisweilen in Knochen. Wenn dieses geschehen soll, so ist es nothwendig, daß vorher die Gefässe dieser Knorpel (v) erweitert werden, und eine grössere Menge Blut bekommen: und endlich sind die Knochenfächer dieser Knorpel, welche erst vor kurzem eine Härte bekommen, offenbar mit einem blu- tigen Safte angefüllt, wie ich oftmals mit Augen gese- hen, da sie doch zuvor vollkommen weis waren.
Endlich so hat die Färberröthe, deren Kraft, den Harn zu färben (x), vorlängst bekannt gewesen, da die Knochen der Schweine (y), welche man mit dergleichen Wurzel gemästet, eine rothe Farbe an sich nahmen, nach und nach den Fleiß berühmter Männer, und zwar der- gestalt ermuntert, daß man hin und wieder in Europa eine Menge Versuche mit dieser Färberwurzel angestellt hat; sie wurden gemacht in England von Johann Bel- chier(z), in Frankreich von dem berühmten F. du Hamel(a), und ohnlängst vom berühmten Fougeroux (b); in Jtalien von Matthäus Bazzano(c); in Deutschland von den berühmten Männern J. B. Böh- mer(d), C. G. Ludwig(e), Delius(f), von dem
be-
(t)[Spaltenumbruch]L. IX. p. 369.
(v)Conf. MONRO of the ho- nes p. 51. EOERHAAVE beim FOUGEROUX p. 90.
(x)MIZAULD &c. BODAEUS a STAPEL in Theophr. p. 114. STIESS. de vita nupt. plant. p. 11. Oeconom. Nachr. T. IV. p. 573.
(y)Phil. trans. n. 442. 443. conf. Hist. de l' Acad. ann. 1737. p. 7.
(z)Ibid.
(a)[Spaltenumbruch]Phil. trans. n. 457. Mem. de l'Acad. des Scienc. ann. 1739. 1743.
(b)Nemoires sur. les os.
(c)Comm. Acad. Bonon. T. II. P. II. p. 124.
(d)In propria prolus darinnen ein Knochencallus von der Färber- röthe gefärbt beschrieben wird. Lips. ann. 1752.
(e)Ibid & apud. HEISTER de mutat. corp. human. n. 54.
(f)In disp. de callo & cicatrice
H. Phisiol. 8. B. M m
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
wird mit der Zeit, wie Jedermann weis, auch haͤrter, als der Knochen ſelbſt (t).
Doch es verwandeln ſich auch am Menſchen die groſ- ſen Knorpel des Luftroͤhrenkopfes bisweilen in Knochen. Wenn dieſes geſchehen ſoll, ſo iſt es nothwendig, daß vorher die Gefaͤſſe dieſer Knorpel (v) erweitert werden, und eine groͤſſere Menge Blut bekommen: und endlich ſind die Knochenfaͤcher dieſer Knorpel, welche erſt vor kurzem eine Haͤrte bekommen, offenbar mit einem blu- tigen Safte angefuͤllt, wie ich oftmals mit Augen geſe- hen, da ſie doch zuvor vollkommen weis waren.
Endlich ſo hat die Faͤrberroͤthe, deren Kraft, den Harn zu faͤrben (x), vorlaͤngſt bekannt geweſen, da die Knochen der Schweine (y), welche man mit dergleichen Wurzel gemaͤſtet, eine rothe Farbe an ſich nahmen, nach und nach den Fleiß beruͤhmter Maͤnner, und zwar der- geſtalt ermuntert, daß man hin und wieder in Europa eine Menge Verſuche mit dieſer Faͤrberwurzel angeſtellt hat; ſie wurden gemacht in England von Johann Bel- chier(z), in Frankreich von dem beruͤhmten F. du Hamel(a), und ohnlaͤngſt vom beruͤhmten Fougeroux (b); in Jtalien von Matthaͤus Bazzano(c); in Deutſchland von den beruͤhmten Maͤnnern J. B. Boͤh- mer(d), C. G. Ludwig(e), Delius(f), von dem
be-
(t)[Spaltenumbruch]L. IX. p. 369.
(v)Conf. MONRO of the ho- nes p. 51. EOERHAAVE beim FOUGEROUX p. 90.
(x)MIZAULD &c. BODAEUS a STAPEL in Theophr. p. 114. STIESS. de vita nupt. plant. p. 11. Oeconom. Nachr. T. IV. p. 573.
(y)Phil. tranſ. n. 442. 443. conf. Hiſt. de l’ Acad. ann. 1737. p. 7.
(z)Ibid.
(a)[Spaltenumbruch]Phil. tranſ. n. 457. Mem. de l’Acad. des Scienc. ann. 1739. 1743.
(b)Nemoires ſur. les os.
(c)Comm. Acad. Bonon. T. II. P. II. p. 124.
(d)In propria prolus darinnen ein Knochencallus von der Faͤrber- roͤthe gefaͤrbt beſchrieben wird. Lipſ. ann. 1752.
(e)Ibid & apud. HEISTER de mutat. corp. human. n. 54.
(f)In diſp. de callo & cicatrice
H. Phiſiol. 8. B. M m
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[543[545]/0597]
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.
wird mit der Zeit, wie Jedermann weis, auch haͤrter,
als der Knochen ſelbſt (t).
Doch es verwandeln ſich auch am Menſchen die groſ-
ſen Knorpel des Luftroͤhrenkopfes bisweilen in Knochen.
Wenn dieſes geſchehen ſoll, ſo iſt es nothwendig, daß
vorher die Gefaͤſſe dieſer Knorpel (v) erweitert werden,
und eine groͤſſere Menge Blut bekommen: und endlich
ſind die Knochenfaͤcher dieſer Knorpel, welche erſt vor
kurzem eine Haͤrte bekommen, offenbar mit einem blu-
tigen Safte angefuͤllt, wie ich oftmals mit Augen geſe-
hen, da ſie doch zuvor vollkommen weis waren.
Endlich ſo hat die Faͤrberroͤthe, deren Kraft, den
Harn zu faͤrben (x), vorlaͤngſt bekannt geweſen, da die
Knochen der Schweine (y), welche man mit dergleichen
Wurzel gemaͤſtet, eine rothe Farbe an ſich nahmen, nach
und nach den Fleiß beruͤhmter Maͤnner, und zwar der-
geſtalt ermuntert, daß man hin und wieder in Europa
eine Menge Verſuche mit dieſer Faͤrberwurzel angeſtellt
hat; ſie wurden gemacht in England von Johann Bel-
chier (z), in Frankreich von dem beruͤhmten F. du
Hamel (a), und ohnlaͤngſt vom beruͤhmten Fougeroux
(b); in Jtalien von Matthaͤus Bazzano (c); in
Deutſchland von den beruͤhmten Maͤnnern J. B. Boͤh-
mer (d), C. G. Ludwig (e), Delius (f), von dem
be-
(t)
L. IX. p. 369.
(v) Conf. MONRO of the ho-
nes p. 51. EOERHAAVE beim
FOUGEROUX p. 90.
(x) MIZAULD &c. BODAEUS
a STAPEL in Theophr. p. 114.
STIESS. de vita nupt. plant. p.
11. Oeconom. Nachr. T. IV. p.
573.
(y) Phil. tranſ. n. 442. 443.
conf. Hiſt. de l’ Acad. ann. 1737.
p. 7.
(z) Ibid.
(a)
Phil. tranſ. n. 457. Mem.
de l’Acad. des Scienc. ann. 1739.
1743.
(b) Nemoires ſur. les os.
(c) Comm. Acad. Bonon. T. II.
P. II. p. 124.
(d) In propria prolus darinnen
ein Knochencallus von der Faͤrber-
roͤthe gefaͤrbt beſchrieben wird.
Lipſ. ann. 1752.
(e) Ibid & apud. HEISTER de
mutat. corp. human. n. 54.
(f) In diſp. de callo & cicatrice
H. Phiſiol. 8. B. M m
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 543[545]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/597>, abgerufen am 22.11.2024.
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