diese Schiefheit der Klappe von demjenigen Blute her- rühret, welches von dem rechten Sinus gegen den lin- ken zu strömt, und die Klappe um desto mehr in diesen Sinus rükkwärts stößt, je weiter dieses Membranchen von der Grundlinie, oder von dem allerfestesten Theile entfernt ist. Es liegt zugleich ihr linkes Ende etwas niedriger, und das rechte Ende etwas höher.
Darum aber verschwindet das Loch nicht, sondern es verwandelt sich in einen schiefen, überzwerch laufenden eiförmigen, mehr breiten, weniger hohen Gang (d), welcher von dem rechten Ohre, rükkwärts (e) in die Höhe, und zwischen den eirunden Ring, und die Klappe führt.
Man muß hier aber überhaupt die Erinnerung thun (f), daß sich niemals an Früchten, welche bereits ihre Reife bekommen, das Loch unterhalb dem Bogen des ei- förmigen Ringes befindet, und daß man kein Loch zu sehen bekomme, ausser wenn man die Theile aus einan- der zieht, und die Klappe, der natürlichen Anlage zuwider, niederdrükkt oder auftrokknet (g). Jch entschuldige die Zeichner darüber, weil sie sonst auf keine andere Art das Loch zeichnen können (h).
Endlich liegen im sechsten Monate die kleine Hörner dieser Klappe (i) über dem Jsthmus; und im siebenten Monate befindet sich der unterste Theil der ausgeschnitt- nen Mondfigur über dem Jsthmus.
Auch
(d)[Spaltenumbruch]Oper min. T. I. p. 39. 40. diesen Zwischenraum fand ich breit Zoll, hoch . Beide Durchmesser macht 2 Linien, oder 16 2/3 ROUHAULT Reponse p. 103. wie ich meyne, bei verzerrtem Loche.
(e) Vergleichet f. 4. & 6.
(f) Dieses erinnere ich über dem MERY f. 4. 5. 6. 7. TREW f. 10. 11. 12. 13. 14. 21. LAURENT. p. 263. t. 3. FABRICII Icon. 14. [Spaltenumbruch]
24. BESLER t. 5. f. 3. und die Beschreibung des berühmten HU- BER de foram. oval. n. 13. 15. 17. alle haben es gar zu gros gezeich- net.
(g) Dies gesteht WINSLOW Mem de l'Acad. 1725. p. 264. 269. ROUHAULT Reponse p. 76. doch wenig.
(h) So zeichne ich es auch f. 6.
(i)F. 2.
Die Frucht. XXIX. B.
dieſe Schiefheit der Klappe von demjenigen Blute her- ruͤhret, welches von dem rechten Sinus gegen den lin- ken zu ſtroͤmt, und die Klappe um deſto mehr in dieſen Sinus ruͤkkwaͤrts ſtoͤßt, je weiter dieſes Membranchen von der Grundlinie, oder von dem allerfeſteſten Theile entfernt iſt. Es liegt zugleich ihr linkes Ende etwas niedriger, und das rechte Ende etwas hoͤher.
Darum aber verſchwindet das Loch nicht, ſondern es verwandelt ſich in einen ſchiefen, uͤberzwerch laufenden eifoͤrmigen, mehr breiten, weniger hohen Gang (d), welcher von dem rechten Ohre, ruͤkkwaͤrts (e) in die Hoͤhe, und zwiſchen den eirunden Ring, und die Klappe fuͤhrt.
Man muß hier aber uͤberhaupt die Erinnerung thun (f), daß ſich niemals an Fruͤchten, welche bereits ihre Reife bekommen, das Loch unterhalb dem Bogen des ei- foͤrmigen Ringes befindet, und daß man kein Loch zu ſehen bekomme, auſſer wenn man die Theile aus einan- der zieht, und die Klappe, der natuͤrlichen Anlage zuwider, niederdruͤkkt oder auftrokknet (g). Jch entſchuldige die Zeichner daruͤber, weil ſie ſonſt auf keine andere Art das Loch zeichnen koͤnnen (h).
Endlich liegen im ſechſten Monate die kleine Hoͤrner dieſer Klappe (i) uͤber dem Jſthmus; und im ſiebenten Monate befindet ſich der unterſte Theil der ausgeſchnitt- nen Mondfigur uͤber dem Jſthmus.
Auch
(d)[Spaltenumbruch]Oper min. T. I. p. 39. 40. dieſen Zwiſchenraum fand ich breit Zoll, hoch . Beide Durchmeſſer macht 2 Linien, oder 16⅔ ROUHAULT Reponſe p. 103. wie ich meyne, bei verzerrtem Loche.
(e) Vergleichet f. 4. & 6.
(f) Dieſes erinnere ich uͤber dem MERY f. 4. 5. 6. 7. TREW f. 10. 11. 12. 13. 14. 21. LAURENT. p. 263. t. 3. FABRICII Icon. 14. [Spaltenumbruch]
24. BESLER t. 5. f. 3. und die Beſchreibung des beruͤhmten HU- BER de foram. oval. n. 13. 15. 17. alle haben es gar zu gros gezeich- net.
(g) Dies geſteht WINSLOW Mem de l’Acad. 1725. p. 264. 269. ROUHAULT Reponſe p. 76. doch wenig.
(h) So zeichne ich es auch f. 6.
(i)F. 2.
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[626[628]/0680]
Die Frucht. XXIX. B.
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ken zu ſtroͤmt, und die Klappe um deſto mehr in dieſen
Sinus ruͤkkwaͤrts ſtoͤßt, je weiter dieſes Membranchen
von der Grundlinie, oder von dem allerfeſteſten Theile
entfernt iſt. Es liegt zugleich ihr linkes Ende etwas
niedriger, und das rechte Ende etwas hoͤher.
Darum aber verſchwindet das Loch nicht, ſondern
es verwandelt ſich in einen ſchiefen, uͤberzwerch laufenden
eifoͤrmigen, mehr breiten, weniger hohen Gang (d),
welcher von dem rechten Ohre, ruͤkkwaͤrts (e) in die Hoͤhe,
und zwiſchen den eirunden Ring, und die Klappe fuͤhrt.
Man muß hier aber uͤberhaupt die Erinnerung thun
(f), daß ſich niemals an Fruͤchten, welche bereits ihre
Reife bekommen, das Loch unterhalb dem Bogen des ei-
foͤrmigen Ringes befindet, und daß man kein Loch zu
ſehen bekomme, auſſer wenn man die Theile aus einan-
der zieht, und die Klappe, der natuͤrlichen Anlage zuwider,
niederdruͤkkt oder auftrokknet (g). Jch entſchuldige die
Zeichner daruͤber, weil ſie ſonſt auf keine andere Art das
Loch zeichnen koͤnnen (h).
Endlich liegen im ſechſten Monate die kleine Hoͤrner
dieſer Klappe (i) uͤber dem Jſthmus; und im ſiebenten
Monate befindet ſich der unterſte Theil der ausgeſchnitt-
nen Mondfigur uͤber dem Jſthmus.
Auch
(d)
Oper min. T. I. p. 39. 40.
dieſen Zwiſchenraum fand ich breit
[FORMEL] Zoll, hoch [FORMEL]. Beide
Durchmeſſer macht 2 Linien, oder
16⅔ ROUHAULT Reponſe p. 103.
wie ich meyne, bei verzerrtem
Loche.
(e) Vergleichet f. 4. & 6.
(f) Dieſes erinnere ich uͤber
dem MERY f. 4. 5. 6. 7. TREW
f. 10. 11. 12. 13. 14. 21. LAURENT.
p. 263. t. 3. FABRICII Icon. 14.
24. BESLER t. 5. f. 3. und die
Beſchreibung des beruͤhmten HU-
BER de foram. oval. n. 13. 15. 17.
alle haben es gar zu gros gezeich-
net.
(g) Dies geſteht WINSLOW
Mem de l’Acad. 1725. p. 264. 269.
ROUHAULT Reponſe p. 76. doch
wenig.
(h) So zeichne ich es auch f. 6.
(i) F. 2.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 626[628]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/680>, abgerufen am 22.11.2024.
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