Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite
IV. Abs. Das Leben der Frucht.

Auch bei einer erwachsenen Frucht sind die Hörner-
chen der Klappe, um zwo (k) oder drei, und auch drei
und eine halbe Linie über derjenigen Strasse, welche die
Hölungen der Herzohren vereinigt, erhöhet, und es hat
die Klappe selbst eine oder zwo Linien von ihrer Länge im
linken Sinus, hinter dem Jsthmus, und an diesem an-
geschlossen liegen (l). Dieses alles habe ich genau, und
oftmals in Augenschein genommen.

Endlich ist selbige breiter, als die ganze ovale Grube,
und sie verlängert sich insonderheit im linken Sinus weit
nach der rechten Seite zu, und zwar dieses viel weiter
hin, als die Säule des ovalen Ringes thut.

Es endigt sich nämlich die Klappe von obenher in
zwei Hörnerchen, oder kleine Zügel, wenn man es so
nennen will, oder auch kleine Saiten (n): gemeiniglich
gewinnt dieses das Ansehen von den Hörnern des Mon-
des. Sie sind an einer reifen Frucht beständig zugegen,
denn sie erscheinen an einer zarten Frucht noch nicht im
vierten Monate.

Das rechte Horn davon ist gemeiniglich grösser,
und biegt sich zu einer Art von Haken gegen das linke
Horn zu; es wirft sich mit einem einzigen Ende in die
oberste Wand, hinter dem linken Sinus (p), nahe an
der Mündung der rechten untern Lungenblutader hinein:
ein andermal senkt es sich in die öberste Mündung der
obern Blutader an eben dieser Seite hinein. Jch habe
auch gesehen, daß es sich mit zwo Fasern, die sich auch
wohl zertheilten und mehr Fasern, und die Figur eines
Kammes machten, endigte (q).

(m)
(o)
Das
(k) [Spaltenumbruch] Auch HUBER n. 17.
(l) Oper. min. f. 36. & p. 41.
(n) RIDLEY p. 181 MOR-
GAGN. advers. I. n. 20. Epist.
XV. n.
46. dieses hat auch SE-
NAC. p.
307. der berühmte HU-
BER n.
11.
(p) Oper. min. f. 6.
(q) F. 3.
(m) TAUVRY p. 195.
(o) [Spaltenumbruch] Oper. min. p. 44. steige
hernieder C. A. a RERGEN Cent.
obs. n.
5. dieses ist zu viel; mehr
nach hinten sezzt es, wie ich meyne
SENAC. du coeur. p. 230.
R r 3
IV. Abſ. Das Leben der Frucht.

Auch bei einer erwachſenen Frucht ſind die Hoͤrner-
chen der Klappe, um zwo (k) oder drei, und auch drei
und eine halbe Linie uͤber derjenigen Straſſe, welche die
Hoͤlungen der Herzohren vereinigt, erhoͤhet, und es hat
die Klappe ſelbſt eine oder zwo Linien von ihrer Laͤnge im
linken Sinus, hinter dem Jſthmus, und an dieſem an-
geſchloſſen liegen (l). Dieſes alles habe ich genau, und
oftmals in Augenſchein genommen.

Endlich iſt ſelbige breiter, als die ganze ovale Grube,
und ſie verlaͤngert ſich inſonderheit im linken Sinus weit
nach der rechten Seite zu, und zwar dieſes viel weiter
hin, als die Saͤule des ovalen Ringes thut.

Es endigt ſich naͤmlich die Klappe von obenher in
zwei Hoͤrnerchen, oder kleine Zuͤgel, wenn man es ſo
nennen will, oder auch kleine Saiten (n): gemeiniglich
gewinnt dieſes das Anſehen von den Hoͤrnern des Mon-
des. Sie ſind an einer reifen Frucht beſtaͤndig zugegen,
denn ſie erſcheinen an einer zarten Frucht noch nicht im
vierten Monate.

Das rechte Horn davon iſt gemeiniglich groͤſſer,
und biegt ſich zu einer Art von Haken gegen das linke
Horn zu; es wirft ſich mit einem einzigen Ende in die
oberſte Wand, hinter dem linken Sinus (p), nahe an
der Muͤndung der rechten untern Lungenblutader hinein:
ein andermal ſenkt es ſich in die oͤberſte Muͤndung der
obern Blutader an eben dieſer Seite hinein. Jch habe
auch geſehen, daß es ſich mit zwo Faſern, die ſich auch
wohl zertheilten und mehr Faſern, und die Figur eines
Kammes machten, endigte (q).

(m)
(o)
Das
(k) [Spaltenumbruch] Auch HUBER n. 17.
(l) Oper. min. f. 36. & p. 41.
(n) RIDLEY p. 181 MOR-
GAGN. adverſ. I. n. 20. Epiſt.
XV. n.
46. dieſes hat auch SE-
NAC. p.
307. der beruͤhmte HU-
BER n.
11.
(p) Oper. min. f. 6.
(q) F. 3.
(m) TAUVRY p. 195.
(o) [Spaltenumbruch] Oper. min. p. 44. ſteige
hernieder C. A. a RERGEN Cent.
obſ. n.
5. dieſes iſt zu viel; mehr
nach hinten ſezzt es, wie ich meyne
SENAC. du coeur. p. 230.
R r 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0681" n="627[629]"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">IV.</hi> Ab&#x017F;. Das Leben der Frucht.</hi> </fw><lb/>
              <p>Auch bei einer erwach&#x017F;enen Frucht &#x017F;ind die Ho&#x0364;rner-<lb/>
chen der Klappe, um zwo <note place="foot" n="(k)"><cb/>
Auch <hi rendition="#aq">HUBER n.</hi> 17.</note> oder drei, und auch drei<lb/>
und eine halbe Linie u&#x0364;ber derjenigen Stra&#x017F;&#x017F;e, welche die<lb/>
Ho&#x0364;lungen der Herzohren vereinigt, erho&#x0364;het, und es hat<lb/>
die Klappe &#x017F;elb&#x017F;t eine oder zwo Linien von ihrer La&#x0364;nge im<lb/>
linken Sinus, hinter dem J&#x017F;thmus, und an die&#x017F;em an-<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en liegen <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">Oper. min. f. 36. &amp; p.</hi> 41.</note>. Die&#x017F;es alles habe ich genau, und<lb/>
oftmals in Augen&#x017F;chein genommen.</p><lb/>
              <p>Endlich i&#x017F;t &#x017F;elbige breiter, als die ganze ovale Grube,<lb/>
und &#x017F;ie verla&#x0364;ngert &#x017F;ich in&#x017F;onderheit im linken Sinus weit<lb/>
nach der rechten Seite zu, und zwar die&#x017F;es viel weiter<lb/>
hin, als die Sa&#x0364;ule des ovalen Ringes thut.</p><lb/>
              <p>Es endigt &#x017F;ich na&#x0364;mlich die Klappe von obenher in<lb/>
zwei Ho&#x0364;rnerchen, oder kleine Zu&#x0364;gel, wenn man es &#x017F;o<lb/>
nennen will, oder auch kleine Saiten <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">RIDLEY p. 181 MOR-<lb/>
GAGN. adver&#x017F;. I. n. 20. Epi&#x017F;t.<lb/>
XV. n.</hi> 46. die&#x017F;es hat auch <hi rendition="#aq">SE-<lb/>
NAC. p.</hi> 307. der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#aq">HU-<lb/>
BER n.</hi> 11.</note>: gemeiniglich<lb/>
gewinnt die&#x017F;es das An&#x017F;ehen von den Ho&#x0364;rnern des Mon-<lb/>
des. Sie &#x017F;ind an einer reifen Frucht be&#x017F;ta&#x0364;ndig zugegen,<lb/>
denn &#x017F;ie er&#x017F;cheinen an einer zarten Frucht noch nicht im<lb/>
vierten Monate.</p><lb/>
              <p>Das rechte Horn davon i&#x017F;t gemeiniglich gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er,<lb/>
und biegt &#x017F;ich zu einer Art von Haken gegen das linke<lb/>
Horn zu; es wirft &#x017F;ich mit einem einzigen Ende in die<lb/>
ober&#x017F;te Wand, hinter dem linken Sinus <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">Oper. min. f.</hi> 6.</note>, nahe an<lb/>
der Mu&#x0364;ndung der rechten untern Lungenblutader hinein:<lb/>
ein andermal &#x017F;enkt es &#x017F;ich in die o&#x0364;ber&#x017F;te Mu&#x0364;ndung der<lb/>
obern Blutader an eben die&#x017F;er Seite hinein. Jch habe<lb/>
auch ge&#x017F;ehen, daß es &#x017F;ich mit zwo Fa&#x017F;ern, die &#x017F;ich auch<lb/>
wohl zertheilten und mehr Fa&#x017F;ern, und die Figur eines<lb/>
Kammes machten, endigte <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">F.</hi> 3.</note>.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">R r 3</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/>
              <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">TAUVRY p.</hi> 195.</note><lb/>
              <note place="foot" n="(o)"><cb/><hi rendition="#aq">Oper. min. p.</hi> 44. &#x017F;teige<lb/>
hernieder <hi rendition="#aq">C. A. a RERGEN Cent.<lb/>
ob&#x017F;. n.</hi> 5. die&#x017F;es i&#x017F;t zu viel; mehr<lb/>
nach hinten &#x017F;ezzt es, wie ich meyne<lb/><hi rendition="#aq">SENAC. du coeur. p.</hi> 230.</note><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[627[629]/0681] IV. Abſ. Das Leben der Frucht. Auch bei einer erwachſenen Frucht ſind die Hoͤrner- chen der Klappe, um zwo (k) oder drei, und auch drei und eine halbe Linie uͤber derjenigen Straſſe, welche die Hoͤlungen der Herzohren vereinigt, erhoͤhet, und es hat die Klappe ſelbſt eine oder zwo Linien von ihrer Laͤnge im linken Sinus, hinter dem Jſthmus, und an dieſem an- geſchloſſen liegen (l). Dieſes alles habe ich genau, und oftmals in Augenſchein genommen. Endlich iſt ſelbige breiter, als die ganze ovale Grube, und ſie verlaͤngert ſich inſonderheit im linken Sinus weit nach der rechten Seite zu, und zwar dieſes viel weiter hin, als die Saͤule des ovalen Ringes thut. Es endigt ſich naͤmlich die Klappe von obenher in zwei Hoͤrnerchen, oder kleine Zuͤgel, wenn man es ſo nennen will, oder auch kleine Saiten (n): gemeiniglich gewinnt dieſes das Anſehen von den Hoͤrnern des Mon- des. Sie ſind an einer reifen Frucht beſtaͤndig zugegen, denn ſie erſcheinen an einer zarten Frucht noch nicht im vierten Monate. Das rechte Horn davon iſt gemeiniglich groͤſſer, und biegt ſich zu einer Art von Haken gegen das linke Horn zu; es wirft ſich mit einem einzigen Ende in die oberſte Wand, hinter dem linken Sinus (p), nahe an der Muͤndung der rechten untern Lungenblutader hinein: ein andermal ſenkt es ſich in die oͤberſte Muͤndung der obern Blutader an eben dieſer Seite hinein. Jch habe auch geſehen, daß es ſich mit zwo Faſern, die ſich auch wohl zertheilten und mehr Faſern, und die Figur eines Kammes machten, endigte (q). Das (m) (o) (k) Auch HUBER n. 17. (l) Oper. min. f. 36. & p. 41. (n) RIDLEY p. 181 MOR- GAGN. adverſ. I. n. 20. Epiſt. XV. n. 46. dieſes hat auch SE- NAC. p. 307. der beruͤhmte HU- BER n. 11. (p) Oper. min. f. 6. (q) F. 3. (m) TAUVRY p. 195. (o) Oper. min. p. 44. ſteige hernieder C. A. a RERGEN Cent. obſ. n. 5. dieſes iſt zu viel; mehr nach hinten ſezzt es, wie ich meyne SENAC. du coeur. p. 230. R r 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/681
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 627[629]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/681>, abgerufen am 28.06.2024.