mäßiges Recht zuerkennen (y), und dieses thun ganze Collegia von Rechtsgelehrten und von Aerzten (z).
Der berühmte Plevier will, daß eine, durch die Speichelcur entkräftete Frauenspersonen dergleichen Kind (a) an die Welt gebracht habe. Allein der viel aufrich- tigere Caranza hält von diesem Termine wenig (b), und eben dieses thut auch der berühmte Hasenest(c).
Bei dem Plinius nimmt L. Papirius(d) eine Niederkunft von dreizehn Monaten an. Cardan schrei- bet seinem Vater diese Eigenschaft zu (e), und vor kur- zem vertheidigte L. Heister(f) diese Sache.
Die übrigen Früchte erwähne ich ungern, indem sie sich zu den rechtmäßigen Früchten, wie die sechs und fünf monatliche verhalten. Jch meyne die Geburten von vierzehn Monaten (g), von sechszehn (h), siebzehn (i),
acht-
(y)[Spaltenumbruch]
Für eine zwölfmonatliche Geburt sprachen die Leipziger bei dem MULLER de jute praeg- nant. AMMAN p. 234. die Jn- golstadter bei dem VALENTIN novell. cas. 3. da die Mutter im zehnten Monat die Geburt erwar- tet, so gestattet ZITTMAN II. p. 37. eine zwölfmonatliche.
(z) Mit einem sehr grossen Kopfe, doch fand man bei Eröfnung der Mutter die Frucht. STAHL bei dem KUNDMAN p. 825. etwas grösser als von einer gewöhnlichen Statur. BLANCHAARD. Jaar- regist. I. n. 47. Cent. IV. nach vielen Krankheiten, BURGRAAV. bei dem BUCHNER misc. ann 1727. p. 171. ein Exempel hat La MOT- TE obs. 76.
(a)p. 17.
(b)c. 15.
(c)I. cas. 13.
(d)L. VII. c. 5.
(e)[Spaltenumbruch]L. c.
(f) Jn einer eignen Disputat. von einer Mutter, die, als sie im April die Schmerzen gefühlet, erst im Januar ein schwächlich Kind zur Welt brachte; er führet auch eine Frau an, welche in der Ehe zweimal dreizehnmonatliche Kinder gebar.
(g)PEYRESCUS beim DEU- SING. CAMELLI l. c. wegen der, in der Schwangerschaft fliessenden mensium.
(h)HARVEI p. 260. BAR- THOL. Cent. III. hist. 51. ein chinesisches Weib nennet eine Chri- stin P. DENTRECOLLE Voyag. au Nord. T. X. p. 308
(i)PEIRESC. FEUILLE Jour- nal. die auch im eiften Monate ge- boren, siehe bei dem BIANCHI p. 145. die eine Frucht mit Zähnen geboren.
Y y 4
V. Abſ. Die Geburt.
maͤßiges Recht zuerkennen (y), und dieſes thun ganze Collegia von Rechtsgelehrten und von Aerzten (z).
Der beruͤhmte Plevier will, daß eine, durch die Speichelcur entkraͤftete Frauensperſonen dergleichen Kind (a) an die Welt gebracht habe. Allein der viel aufrich- tigere Caranza haͤlt von dieſem Termine wenig (b), und eben dieſes thut auch der beruͤhmte Haſeneſt(c).
Bei dem Plinius nimmt L. Papirius(d) eine Niederkunft von dreizehn Monaten an. Cardan ſchrei- bet ſeinem Vater dieſe Eigenſchaft zu (e), und vor kur- zem vertheidigte L. Heiſter(f) dieſe Sache.
Die uͤbrigen Fruͤchte erwaͤhne ich ungern, indem ſie ſich zu den rechtmaͤßigen Fruͤchten, wie die ſechs und fuͤnf monatliche verhalten. Jch meyne die Geburten von vierzehn Monaten (g), von ſechszehn (h), ſiebzehn (i),
acht-
(y)[Spaltenumbruch]
Fuͤr eine zwoͤlfmonatliche Geburt ſprachen die Leipziger bei dem MULLER de jute praeg- nant. AMMAN p. 234. die Jn- golſtadter bei dem VALENTIN novell. caſ. 3. da die Mutter im zehnten Monat die Geburt erwar- tet, ſo geſtattet ZITTMAN II. p. 37. eine zwoͤlfmonatliche.
(z) Mit einem ſehr groſſen Kopfe, doch fand man bei Eroͤfnung der Mutter die Frucht. STAHL bei dem KUNDMAN p. 825. etwas groͤſſer als von einer gewoͤhnlichen Statur. BLANCHAARD. Jaar- regiſt. I. n. 47. Cent. IV. nach vielen Krankheiten, BURGRAAV. bei dem BUCHNER miſc. ann 1727. p. 171. ein Exempel hat La MOT- TE obſ. 76.
(a)p. 17.
(b)c. 15.
(c)I. caſ. 13.
(d)L. VII. c. 5.
(e)[Spaltenumbruch]L. c.
(f) Jn einer eignen Diſputat. von einer Mutter, die, als ſie im April die Schmerzen gefuͤhlet, erſt im Januar ein ſchwaͤchlich Kind zur Welt brachte; er fuͤhret auch eine Frau an, welche in der Ehe zweimal dreizehnmonatliche Kinder gebar.
(g)PEYRESCUS beim DEU- SING. CAMELLI l. c. wegen der, in der Schwangerſchaft flieſſenden menſium.
(h)HARVEI p. 260. BAR- THOL. Cent. III. hiſt. 51. ein chineſiſches Weib nennet eine Chri- ſtin P. DENTRECOLLE Voyag. au Nord. T. X. p. 308
(i)PEIRESC. FEUILLE Jour- nal. die auch im eiften Monate ge- boren, ſiehe bei dem BIANCHI p. 145. die eine Frucht mit Zaͤhnen geboren.
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[709[711]/0763]
V. Abſ. Die Geburt.
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Collegia von Rechtsgelehrten und von Aerzten (z).
Der beruͤhmte Plevier will, daß eine, durch die
Speichelcur entkraͤftete Frauensperſonen dergleichen Kind
(a) an die Welt gebracht habe. Allein der viel aufrich-
tigere Caranza haͤlt von dieſem Termine wenig (b), und
eben dieſes thut auch der beruͤhmte Haſeneſt (c).
Bei dem Plinius nimmt L. Papirius (d) eine
Niederkunft von dreizehn Monaten an. Cardan ſchrei-
bet ſeinem Vater dieſe Eigenſchaft zu (e), und vor kur-
zem vertheidigte L. Heiſter (f) dieſe Sache.
Die uͤbrigen Fruͤchte erwaͤhne ich ungern, indem ſie
ſich zu den rechtmaͤßigen Fruͤchten, wie die ſechs und
fuͤnf monatliche verhalten. Jch meyne die Geburten von
vierzehn Monaten (g), von ſechszehn (h), ſiebzehn (i),
acht-
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Fuͤr eine zwoͤlfmonatliche
Geburt ſprachen die Leipziger
bei dem MULLER de jute praeg-
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golſtadter bei dem VALENTIN
novell. caſ. 3. da die Mutter im
zehnten Monat die Geburt erwar-
tet, ſo geſtattet ZITTMAN II.
p. 37. eine zwoͤlfmonatliche.
(z) Mit einem ſehr groſſen Kopfe,
doch fand man bei Eroͤfnung der
Mutter die Frucht. STAHL bei
dem KUNDMAN p. 825. etwas
groͤſſer als von einer gewoͤhnlichen
Statur. BLANCHAARD. Jaar-
regiſt. I. n. 47. Cent. IV. nach
vielen Krankheiten, BURGRAAV.
bei dem BUCHNER miſc. ann 1727.
p. 171. ein Exempel hat La MOT-
TE obſ. 76.
(a) p. 17.
(b) c. 15.
(c) I. caſ. 13.
(d) L. VII. c. 5.
(e)
L. c.
(f) Jn einer eignen Diſputat.
von einer Mutter, die, als ſie im
April die Schmerzen gefuͤhlet, erſt
im Januar ein ſchwaͤchlich Kind
zur Welt brachte; er fuͤhret auch
eine Frau an, welche in der Ehe
zweimal dreizehnmonatliche Kinder
gebar.
(g) PEYRESCUS beim DEU-
SING. CAMELLI l. c. wegen der,
in der Schwangerſchaft flieſſenden
menſium.
(h) HARVEI p. 260. BAR-
THOL. Cent. III. hiſt. 51. ein
chineſiſches Weib nennet eine Chri-
ſtin P. DENTRECOLLE Voyag.
au Nord. T. X. p. 308
(i) PEIRESC. FEUILLE Jour-
nal. die auch im eiften Monate ge-
boren, ſiehe bei dem BIANCHI p.
145. die eine Frucht mit Zaͤhnen
geboren.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 709[711]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/763>, abgerufen am 22.11.2024.
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