Gegenparthei darauf, daß sie die Nabelschnur zu binden befehlen (d); ja es unterstand sich Schulze selbst nicht seine eigene Kinder, zur Beglaubigung dieser neuen Spe- culation, ohne einen Nabelfaden zu lassen (e).
§. 13. Das Geblüte gehet mit dem Mutterkuchen fort.
Es ist die Gebärmutter, welche die Frucht nunmehr verlassen, in einer ziemlichen Strekke gleichsam enthäu- tet, indem das chorion, von der innersten Membran der Gebärmutter, an der es sehr feste hing, losgerissen wird, und diejenige Gefässe zerreissen (a), welche zwischen diesen Membranen die Gemeinschaft unterhielten. Die- ses ist der erste Quell von demjenigen Blute, welches zugleich mit der Frucht und kurz hinter derselben, aus der Gebärmutter wegfließt.
Von dem chorion bleiben, noch etliche Monate lang, breite Lappen (b) in der Gebärmutter zurükke, welche ich oft darinnen gefunden, und die ich nicht für die Mutter- membran halten kann, indem sie blos in der Mutter, un- ordentliche und unregelmäßige Jnseln ausmachen.
Viel grösser ist der Verlust des Blutes, welches auf den, von der Mutter abgelösten Mutterkuchen folgt.
Es erfolgt zu jeder Zeit, und so auch bei dem Unrich- tiggehen, wenn dieses eine zarte Frucht betrift (c), eine Menge Blut, es sei daß der Kuchen zugleich mit der Frucht zum Vorschein kömmt, oder daß die erstere das Tageslicht erblikkt, und der Kuchen in der Gebärmutter feste stekken bleibt (d): oder daß derselbe eine Weile zu-
rükke
(d)[Spaltenumbruch]ROEDERER Satur. p. 27.
(e)ALBERTI praef. med. Le- gal.
(a)p. 186. 236.
(b)MORGAGN. sed. & caus. II. p. 59. diese Membran HUN- TER p. 405.
(c)[Spaltenumbruch]L. BOURGEOIS &c.
(d)MAURICEAU II. obs. 154. 169. 180. 223. 297. 491. 694 & 896. obs. post. 120. La MOTTE obs. 348. GIFFARD cas. 153. mit tödtlichen Erfolge MAURICEAU obs. 591.
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V. Abſ. Die Geburt.
Gegenparthei darauf, daß ſie die Nabelſchnur zu binden befehlen (d); ja es unterſtand ſich Schulze ſelbſt nicht ſeine eigene Kinder, zur Beglaubigung dieſer neuen Spe- culation, ohne einen Nabelfaden zu laſſen (e).
§. 13. Das Gebluͤte gehet mit dem Mutterkuchen fort.
Es iſt die Gebaͤrmutter, welche die Frucht nunmehr verlaſſen, in einer ziemlichen Strekke gleichſam enthaͤu- tet, indem das chorion, von der innerſten Membran der Gebaͤrmutter, an der es ſehr feſte hing, losgeriſſen wird, und diejenige Gefaͤſſe zerreiſſen (a), welche zwiſchen dieſen Membranen die Gemeinſchaft unterhielten. Die- ſes iſt der erſte Quell von demjenigen Blute, welches zugleich mit der Frucht und kurz hinter derſelben, aus der Gebaͤrmutter wegfließt.
Von dem chorion bleiben, noch etliche Monate lang, breite Lappen (b) in der Gebaͤrmutter zuruͤkke, welche ich oft darinnen gefunden, und die ich nicht fuͤr die Mutter- membran halten kann, indem ſie blos in der Mutter, un- ordentliche und unregelmaͤßige Jnſeln ausmachen.
Viel groͤſſer iſt der Verluſt des Blutes, welches auf den, von der Mutter abgeloͤſten Mutterkuchen folgt.
Es erfolgt zu jeder Zeit, und ſo auch bei dem Unrich- tiggehen, wenn dieſes eine zarte Frucht betrift (c), eine Menge Blut, es ſei daß der Kuchen zugleich mit der Frucht zum Vorſchein koͤmmt, oder daß die erſtere das Tageslicht erblikkt, und der Kuchen in der Gebaͤrmutter feſte ſtekken bleibt (d): oder daß derſelbe eine Weile zu-
ruͤkke
(d)[Spaltenumbruch]ROEDERER Satur. p. 27.
(e)ALBERTI præf. med. Le- gal.
(a)p. 186. 236.
(b)MORGAGN. ſed. & cauſ. II. p. 59. dieſe Membran HUN- TER p. 405.
(c)[Spaltenumbruch]L. BOURGEOIS &c.
(d)MAURICEAU II. obſ. 154. 169. 180. 223. 297. 491. 694 & 896. obſ. poſt. 120. La MOTTE obſ. 348. GIFFARD caſ. 153. mit toͤdtlichen Erfolge MAURICEAU obſ. 591.
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[739[741]/0793]
V. Abſ. Die Geburt.
Gegenparthei darauf, daß ſie die Nabelſchnur zu binden
befehlen (d); ja es unterſtand ſich Schulze ſelbſt nicht
ſeine eigene Kinder, zur Beglaubigung dieſer neuen Spe-
culation, ohne einen Nabelfaden zu laſſen (e).
§. 13.
Das Gebluͤte gehet mit dem Mutterkuchen fort.
Es iſt die Gebaͤrmutter, welche die Frucht nunmehr
verlaſſen, in einer ziemlichen Strekke gleichſam enthaͤu-
tet, indem das chorion, von der innerſten Membran
der Gebaͤrmutter, an der es ſehr feſte hing, losgeriſſen
wird, und diejenige Gefaͤſſe zerreiſſen (a), welche zwiſchen
dieſen Membranen die Gemeinſchaft unterhielten. Die-
ſes iſt der erſte Quell von demjenigen Blute, welches
zugleich mit der Frucht und kurz hinter derſelben, aus
der Gebaͤrmutter wegfließt.
Von dem chorion bleiben, noch etliche Monate lang,
breite Lappen (b) in der Gebaͤrmutter zuruͤkke, welche ich
oft darinnen gefunden, und die ich nicht fuͤr die Mutter-
membran halten kann, indem ſie blos in der Mutter, un-
ordentliche und unregelmaͤßige Jnſeln ausmachen.
Viel groͤſſer iſt der Verluſt des Blutes, welches auf
den, von der Mutter abgeloͤſten Mutterkuchen folgt.
Es erfolgt zu jeder Zeit, und ſo auch bei dem Unrich-
tiggehen, wenn dieſes eine zarte Frucht betrift (c), eine
Menge Blut, es ſei daß der Kuchen zugleich mit der
Frucht zum Vorſchein koͤmmt, oder daß die erſtere das
Tageslicht erblikkt, und der Kuchen in der Gebaͤrmutter
feſte ſtekken bleibt (d): oder daß derſelbe eine Weile zu-
ruͤkke
(d)
ROEDERER Satur. p. 27.
(e) ALBERTI præf. med. Le-
gal.
(a) p. 186. 236.
(b) MORGAGN. ſed. & cauſ.
II. p. 59. dieſe Membran HUN-
TER p. 405.
(c)
L. BOURGEOIS &c.
(d) MAURICEAU II. obſ. 154.
169. 180. 223. 297. 491. 694 &
896. obſ. poſt. 120. La MOTTE
obſ. 348. GIFFARD caſ. 153. mit
toͤdtlichen Erfolge MAURICEAU
obſ. 591.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 739[741]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/793>, abgerufen am 22.11.2024.
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