ihrem Grunde umgekehrt (h), herausgezogen worden; ge- meiniglich (i) geschehe dieses mit dem Untergange der Kindbetterinn, wenn man gleich die Gebärmutter wieder in ihre Lage bringt (k), und man könne derselben selten zum Leben Hoffnung machen.
Bei andern Gelegenheiten hat man ein Stükk der Gebärmutter zugleich mit dem Kuchen herausgerissen, man fand diese Gebärmutter abgeschält (m) und verwun- det, indem dieselbe schon vermöge ihrer weichen Natur, vermittelst ihrer Aushölungen, welche mit einem Blut- aderblute angefüllt sind, vermöge ihrer Lage im Bekken, zu einer Fäulniß ohnedem schon sehr geschikkt ist, sich bald entzündet (n), und ein sehr schlimmes (o) Frieselfieber hervorbringt (p), oder unter den Kindbetterinnen eine grosse Niederlage anrichtet (q). Es ist der Ausdruck ei- nes sehr erfahrnen Mannes, daß mehr Weiber von ei- nem wilden Herausziehen des Kuchens, als durch schwere Entbindungen sterben.
(l)
Man
(h)[Spaltenumbruch]
Den Mechanismus von der Umkehrung des uteri haben GREW mus. rar. p. 105. NOLLET Lec. II. p. 451.
(i)GUILLEMEAU. GIFFARD PORTAL. CHAPMAN. FISCHER COHAUSEN. Comm. Lit. MAU- RICEAU. STALPAARD. v. der WIEL. RUYSCH de mus. uter. SMELLIE ich glaube, daß dieses die neue Krankheit sei des CELSI, wenn derselbe von einer Edeldame sagt, daß selbige wenig Stunden hernach gestorben, da das, aus der Schaam entfallene Fleisch trokken geworden.
(k)HILSCHER negot. gravid.
(m)[Spaltenumbruch]
Die innere Membran des uteri zerrissen. VIEUSSENS post VERHEYNII Edit. Genew. L. II. p. 26. dieses zieht den Tod nach sich HUWE p. 506.
(n) Vom Reiben an ein Mut- termal eine zwote Entzündung und fast der Brand Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. 9. obs. 131.
(o)Conf. MAURICEAU p. 158.
(p)III. WERLHOF de febrib. p. 290. Comm. Lit. Nor. 1733. hebd. 38. von einem kleinen Ku- chen der Frucht ein Fieber MAU- RICEAU obs. 169.
(q)RUYSCH obs. 61. SMELLIE cas. p. 399. MAURICEAU obs. 658. PORTAL p. 29. die Frau ward nicht gerettet, da der verhal- tene Kuchen stükkweise ausgezogen worden. SCHLICHT. p. 55. DE- NYS p. 276.
(l) Einige gerettete Mütter bei dem F. FIDELIS. RUYSCHIUS. La MOTTE. GENSEL. Journ. med. SOLINGEN p. 55. SINCE- RUM. ALETHOPHILUM.
V. Abſ. Die Geburt.
ihrem Grunde umgekehrt (h), herausgezogen worden; ge- meiniglich (i) geſchehe dieſes mit dem Untergange der Kindbetterinn, wenn man gleich die Gebaͤrmutter wieder in ihre Lage bringt (k), und man koͤnne derſelben ſelten zum Leben Hoffnung machen.
Bei andern Gelegenheiten hat man ein Stuͤkk der Gebaͤrmutter zugleich mit dem Kuchen herausgeriſſen, man fand dieſe Gebaͤrmutter abgeſchaͤlt (m) und verwun- det, indem dieſelbe ſchon vermoͤge ihrer weichen Natur, vermittelſt ihrer Aushoͤlungen, welche mit einem Blut- aderblute angefuͤllt ſind, vermoͤge ihrer Lage im Bekken, zu einer Faͤulniß ohnedem ſchon ſehr geſchikkt iſt, ſich bald entzuͤndet (n), und ein ſehr ſchlimmes (o) Frieſelfieber hervorbringt (p), oder unter den Kindbetterinnen eine groſſe Niederlage anrichtet (q). Es iſt der Ausdruck ei- nes ſehr erfahrnen Mannes, daß mehr Weiber von ei- nem wilden Herausziehen des Kuchens, als durch ſchwere Entbindungen ſterben.
(l)
Man
(h)[Spaltenumbruch]
Den Mechaniſmus von der Umkehrung des uteri haben GREW muſ. rar. p. 105. NOLLET Lec. II. p. 451.
(i)GUILLEMEAU. GIFFARD PORTAL. CHAPMAN. FISCHER COHAUSEN. Comm. Lit. MAU- RICEAU. STALPAARD. v. der WIEL. RUYSCH de muſ. uter. SMELLIE ich glaube, daß dieſes die neue Krankheit ſei des CELSI, wenn derſelbe von einer Edeldame ſagt, daß ſelbige wenig Stunden hernach geſtorben, da das, aus der Schaam entfallene Fleiſch trokken geworden.
(k)HILSCHER negot. gravid.
(m)[Spaltenumbruch]
Die innere Membran des uteri zerriſſen. VIEUSSENS poſt VERHEYNII Edit. Genew. L. II. p. 26. dieſes zieht den Tod nach ſich HUWE p. 506.
(n) Vom Reiben an ein Mut- termal eine zwote Entzuͤndung und faſt der Brand Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. 9. obſ. 131.
(o)Conf. MAURICEAU p. 158.
(p)III. WERLHOF de febrib. p. 290. Comm. Lit. Nor. 1733. hebd. 38. von einem kleinen Ku- chen der Frucht ein Fieber MAU- RICEAU obſ. 169.
(q)RUYSCH obſ. 61. SMELLIE caſ. p. 399. MAURICEAU obſ. 658. PORTAL p. 29. die Frau ward nicht gerettet, da der verhal- tene Kuchen ſtuͤkkweiſe ausgezogen worden. SCHLICHT. p. 55. DE- NYS p. 276.
(l) Einige gerettete Muͤtter bei dem F. FIDELIS. RUYSCHIUS. La MOTTE. GENSEL. Journ. med. SOLINGEN p. 55. SINCE- RUM. ALETHOPHILUM.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0799"n="745[747]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">V.</hi> Abſ. Die Geburt.</hi></fw><lb/>
ihrem Grunde umgekehrt <noteplace="foot"n="(h)"><cb/>
Den Mechaniſmus von der<lb/>
Umkehrung des <hirendition="#aq">uteri</hi> haben <hirendition="#aq">GREW<lb/>
muſ. rar. p. 105. NOLLET Lec.<lb/>
II. p.</hi> 451.</note>, herausgezogen worden; ge-<lb/>
meiniglich <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">GUILLEMEAU. GIFFARD<lb/>
PORTAL. CHAPMAN. FISCHER<lb/>
COHAUSEN. Comm. Lit. MAU-<lb/>
RICEAU. STALPAARD. v. der<lb/><hirendition="#g">WIEL.</hi> RUYSCH de muſ. uter.<lb/>
SMELLIE</hi> ich glaube, daß dieſes<lb/>
die neue Krankheit ſei des <hirendition="#aq">CELSI,</hi><lb/>
wenn derſelbe von einer Edeldame<lb/>ſagt, daß ſelbige wenig Stunden<lb/>
hernach geſtorben, da das, aus der<lb/>
Schaam entfallene Fleiſch trokken<lb/>
geworden.</note> geſchehe dieſes mit dem Untergange der<lb/>
Kindbetterinn, wenn man gleich die Gebaͤrmutter wieder<lb/>
in ihre Lage bringt <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">HILSCHER negot. gravid.</hi></note>, und man koͤnne derſelben ſelten<lb/>
zum Leben Hoffnung machen.</p><lb/><p>Bei andern Gelegenheiten hat man ein Stuͤkk der<lb/>
Gebaͤrmutter zugleich mit dem Kuchen herausgeriſſen,<lb/>
man fand dieſe Gebaͤrmutter abgeſchaͤlt <noteplace="foot"n="(m)"><cb/>
Die innere Membran des<lb/><hirendition="#aq">uteri</hi> zerriſſen. <hirendition="#aq">VIEUSSENS poſt<lb/>
VERHEYNII Edit. Genew. L. II.<lb/>
p.</hi> 26. dieſes zieht den Tod nach<lb/>ſich <hirendition="#aq">HUWE p.</hi> 506.</note> und verwun-<lb/>
det, indem dieſelbe ſchon vermoͤge ihrer weichen Natur,<lb/>
vermittelſt ihrer Aushoͤlungen, welche mit einem Blut-<lb/>
aderblute angefuͤllt ſind, vermoͤge ihrer Lage im Bekken,<lb/>
zu einer Faͤulniß ohnedem ſchon ſehr geſchikkt iſt, ſich bald<lb/>
entzuͤndet <noteplace="foot"n="(n)">Vom Reiben an ein Mut-<lb/>
termal eine zwote Entzuͤndung und<lb/>
faſt der Brand <hirendition="#aq">Eph. Nat. Cur.<lb/>
Dec. III. ann. 9. obſ.</hi> 131.</note>, und ein ſehr ſchlimmes <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">Conf. MAURICEAU p.</hi><lb/>
158.</note> Frieſelfieber<lb/>
hervorbringt <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">III. WERLHOF de febrib.<lb/>
p. 290. Comm. Lit. Nor. 1733.<lb/>
hebd.</hi> 38. von einem kleinen Ku-<lb/>
chen der Frucht ein Fieber <hirendition="#aq">MAU-<lb/>
RICEAU obſ.</hi> 169.</note>, oder unter den Kindbetterinnen eine<lb/>
groſſe Niederlage anrichtet <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">RUYSCH obſ. 61. SMELLIE<lb/>
caſ. p. 399. MAURICEAU obſ.<lb/>
658. PORTAL p.</hi> 29. die Frau<lb/>
ward nicht gerettet, da der verhal-<lb/>
tene Kuchen ſtuͤkkweiſe ausgezogen<lb/>
worden. <hirendition="#aq">SCHLICHT. p. 55. DE-<lb/>
NYS p.</hi> 276.</note>. Es iſt der Ausdruck ei-<lb/>
nes ſehr erfahrnen Mannes, daß mehr Weiber von ei-<lb/>
nem wilden Herausziehen des Kuchens, als durch ſchwere<lb/>
Entbindungen ſterben.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Man</fw><lb/><noteplace="foot"n="(l)">Einige gerettete Muͤtter bei<lb/>
dem <hirendition="#aq">F. FIDELIS. RUYSCHIUS.<lb/>
La <hirendition="#g">MOTTE.</hi> GENSEL. Journ.<lb/>
med. SOLINGEN p. 55. SINCE-<lb/>
RUM. ALETHOPHILUM.</hi></note><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[745[747]/0799]
V. Abſ. Die Geburt.
ihrem Grunde umgekehrt (h), herausgezogen worden; ge-
meiniglich (i) geſchehe dieſes mit dem Untergange der
Kindbetterinn, wenn man gleich die Gebaͤrmutter wieder
in ihre Lage bringt (k), und man koͤnne derſelben ſelten
zum Leben Hoffnung machen.
Bei andern Gelegenheiten hat man ein Stuͤkk der
Gebaͤrmutter zugleich mit dem Kuchen herausgeriſſen,
man fand dieſe Gebaͤrmutter abgeſchaͤlt (m) und verwun-
det, indem dieſelbe ſchon vermoͤge ihrer weichen Natur,
vermittelſt ihrer Aushoͤlungen, welche mit einem Blut-
aderblute angefuͤllt ſind, vermoͤge ihrer Lage im Bekken,
zu einer Faͤulniß ohnedem ſchon ſehr geſchikkt iſt, ſich bald
entzuͤndet (n), und ein ſehr ſchlimmes (o) Frieſelfieber
hervorbringt (p), oder unter den Kindbetterinnen eine
groſſe Niederlage anrichtet (q). Es iſt der Ausdruck ei-
nes ſehr erfahrnen Mannes, daß mehr Weiber von ei-
nem wilden Herausziehen des Kuchens, als durch ſchwere
Entbindungen ſterben.
Man
(l)
(h)
Den Mechaniſmus von der
Umkehrung des uteri haben GREW
muſ. rar. p. 105. NOLLET Lec.
II. p. 451.
(i) GUILLEMEAU. GIFFARD
PORTAL. CHAPMAN. FISCHER
COHAUSEN. Comm. Lit. MAU-
RICEAU. STALPAARD. v. der
WIEL. RUYSCH de muſ. uter.
SMELLIE ich glaube, daß dieſes
die neue Krankheit ſei des CELSI,
wenn derſelbe von einer Edeldame
ſagt, daß ſelbige wenig Stunden
hernach geſtorben, da das, aus der
Schaam entfallene Fleiſch trokken
geworden.
(k) HILSCHER negot. gravid.
(m)
Die innere Membran des
uteri zerriſſen. VIEUSSENS poſt
VERHEYNII Edit. Genew. L. II.
p. 26. dieſes zieht den Tod nach
ſich HUWE p. 506.
(n) Vom Reiben an ein Mut-
termal eine zwote Entzuͤndung und
faſt der Brand Eph. Nat. Cur.
Dec. III. ann. 9. obſ. 131.
(o) Conf. MAURICEAU p.
158.
(p) III. WERLHOF de febrib.
p. 290. Comm. Lit. Nor. 1733.
hebd. 38. von einem kleinen Ku-
chen der Frucht ein Fieber MAU-
RICEAU obſ. 169.
(q) RUYSCH obſ. 61. SMELLIE
caſ. p. 399. MAURICEAU obſ.
658. PORTAL p. 29. die Frau
ward nicht gerettet, da der verhal-
tene Kuchen ſtuͤkkweiſe ausgezogen
worden. SCHLICHT. p. 55. DE-
NYS p. 276.
(l) Einige gerettete Muͤtter bei
dem F. FIDELIS. RUYSCHIUS.
La MOTTE. GENSEL. Journ.
med. SOLINGEN p. 55. SINCE-
RUM. ALETHOPHILUM.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 745[747]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/799>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.