Plutarch erwähnet, daß dieser äusserste Grad der mensch- lichen Fruchtbarkeit, durch die fünf Fackeln, welche den Neuvermählten vorgetragen wurden, angedeutet werde.
Jch verweise die übrigen Exempel von sechs (q), sie- ben (r), acht (s), neun (t), von funfzehn (v) auf einmal gebohrnen Früchten in ihre Fabelzeiten zurükk.
Man sehe wie der Herr von Uffenbach, in der Sprache der Fabeln, die drei hundert fünf und sechszig Kinder erkläre, welche eine Gräfin von Holland gebo- ren haben soll (x).
Man muß die Ursache von einer vielfachen Befruch- tung in der Anzahl derjenigen Bläschen suchen, welche zu einerlei Zeit, und an einem und eben demselben Eier- stokke reif (y), und den gelben Körper auszumachen, geschickt werden. Daher kömmt es, daß einige Frauens- personen, nach dem Exempel mancher Thiere eine gewisse Anlage zu Zwillingen und zu drei Früchten haben. Die Alten stimmen darinnen überein, daß in Egypten die (z)
viel-
(q)[Spaltenumbruch]PARE Bresl. Samml. ann. 1723. m. April. p. 191. RZAC- ZYNSKI I. p. 309.
(r)ALBUCASIS II. c. 75. im Ernste TITSING diana p. 436. Bresl. Samml. 1718. m. Januar. BIANCHI de gener. p. 249. THO- RESBY. PLANQUE p. 340. nach etlichen Tagen. Aus einem an- dern berichtet auch ein Exempel VENUSTI discors p. 706. in Egyp- ten werden 7 auf einmal au die Welt gebracht TROGUS apud PLINIUM l. c. nach einem andern RHODIUS c. III. obs. 56.
(s)BORELLI l. c. Bresl. Samml. ann. 1723. p. 652. fünf Früchte, und 3. Fruchtentwürfe, wie Eiweis mit roten Gefässen RULEAU p. 98.
(t) Weitläuftig redet für der- gleichen Geburten JOUBERT er- [Spaltenumbruch]
ror popular III. c. 1. so RZAS- CYNSKI II. p. 439.
(v)ALBUCASIS sagt, daß man es ihm beglaubet gemacht.
(x) Zwillinge habe man für 2 Tage gerechnet, da sie schon 1 Jahr alt waren REIS III. p. 328.
(y)p. 29. 30. &c.
(z) Eine Zwilling gebärende Fa- milie SCLANV. p. 64. Neunmal eine drei, oder Zwillinge Gebärende MORTON Natur. hist. of Nort- homptonshire p. 454. Eine Frau brachte zur Welt 53. Söhne, so daß sie nur 18 Mal ein Kind auf einmal hatte VOLTER p. 229. Bresl. Samml. ann. 1721. inaug. Eine andere gebar 2. 3. & 4. Früch- te JOUBERT l. c. auf einmal, und zweimal Zwillinge; eine andre ein- mal ihrer drei. STORCH. Heb- ammenk. p. 273.
V. Abſ. Die Geburt.
Plutarch erwaͤhnet, daß dieſer aͤuſſerſte Grad der menſch- lichen Fruchtbarkeit, durch die fuͤnf Fackeln, welche den Neuvermaͤhlten vorgetragen wurden, angedeutet werde.
Jch verweiſe die uͤbrigen Exempel von ſechs (q), ſie- ben (r), acht (s), neun (t), von funfzehn (v) auf einmal gebohrnen Fruͤchten in ihre Fabelzeiten zuruͤkk.
Man ſehe wie der Herr von Uffenbach, in der Sprache der Fabeln, die drei hundert fuͤnf und ſechszig Kinder erklaͤre, welche eine Graͤfin von Holland gebo- ren haben ſoll (x).
Man muß die Urſache von einer vielfachen Befruch- tung in der Anzahl derjenigen Blaͤschen ſuchen, welche zu einerlei Zeit, und an einem und eben demſelben Eier- ſtokke reif (y), und den gelben Koͤrper auszumachen, geſchickt werden. Daher koͤmmt es, daß einige Frauens- perſonen, nach dem Exempel mancher Thiere eine gewiſſe Anlage zu Zwillingen und zu drei Fruͤchten haben. Die Alten ſtimmen darinnen uͤberein, daß in Egypten die (z)
viel-
(q)[Spaltenumbruch]PARE Bresl. Samml. ann. 1723. m. April. p. 191. RZAC- ZYNSKI I. p. 309.
(r)ALBUCASIS II. c. 75. im Ernſte TITSING diana p. 436. Bresl. Samml. 1718. m. Januar. BIANCHI de gener. p. 249. THO- RESBY. PLANQUE p. 340. nach etlichen Tagen. Aus einem an- dern berichtet auch ein Exempel VENUSTI diſcors p. 706. in Egyp- ten werden 7 auf einmal au die Welt gebracht TROGUS apud PLINIUM l. c. nach einem andern RHODIUS c. III. obſ. 56.
(s)BORELLI l. c. Bresl. Samml. ann. 1723. p. 652. fuͤnf Fruͤchte, und 3. Fruchtentwuͤrfe, wie Eiweis mit roten Gefaͤſſen RULEAU p. 98.
(t) Weitlaͤuftig redet fuͤr der- gleichen Geburten JOUBERT er- [Spaltenumbruch]
ror popular III. c. 1. ſo RZAS- CYNSKI II. p. 439.
(v)ALBUCASIS ſagt, daß man es ihm beglaubet gemacht.
(x) Zwillinge habe man fuͤr 2 Tage gerechnet, da ſie ſchon 1 Jahr alt waren REIS III. p. 328.
(y)p. 29. 30. &c.
(z) Eine Zwilling gebaͤrende Fa- milie SCLANV. p. 64. Neunmal eine drei, oder Zwillinge Gebaͤrende MORTON Natur. hiſt. of Nort- homptonshire p. 454. Eine Frau brachte zur Welt 53. Soͤhne, ſo daß ſie nur 18 Mal ein Kind auf einmal hatte VOLTER p. 229. Bresl. Samml. ann. 1721. inaug. Eine andere gebar 2. 3. & 4. Fruͤch- te JOUBERT l. c. auf einmal, und zweimal Zwillinge; eine andre ein- mal ihrer drei. STORCH. Heb- ammenk. p. 273.
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[761[763]/0815]
V. Abſ. Die Geburt.
Plutarch erwaͤhnet, daß dieſer aͤuſſerſte Grad der menſch-
lichen Fruchtbarkeit, durch die fuͤnf Fackeln, welche den
Neuvermaͤhlten vorgetragen wurden, angedeutet werde.
Jch verweiſe die uͤbrigen Exempel von ſechs (q), ſie-
ben (r), acht (s), neun (t), von funfzehn (v) auf einmal
gebohrnen Fruͤchten in ihre Fabelzeiten zuruͤkk.
Man ſehe wie der Herr von Uffenbach, in der
Sprache der Fabeln, die drei hundert fuͤnf und ſechszig
Kinder erklaͤre, welche eine Graͤfin von Holland gebo-
ren haben ſoll (x).
Man muß die Urſache von einer vielfachen Befruch-
tung in der Anzahl derjenigen Blaͤschen ſuchen, welche
zu einerlei Zeit, und an einem und eben demſelben Eier-
ſtokke reif (y), und den gelben Koͤrper auszumachen,
geſchickt werden. Daher koͤmmt es, daß einige Frauens-
perſonen, nach dem Exempel mancher Thiere eine gewiſſe
Anlage zu Zwillingen und zu drei Fruͤchten haben. Die
Alten ſtimmen darinnen uͤberein, daß in Egypten die
viel-
(z)
(q)
PARE Bresl. Samml. ann.
1723. m. April. p. 191. RZAC-
ZYNSKI I. p. 309.
(r) ALBUCASIS II. c. 75. im
Ernſte TITSING diana p. 436.
Bresl. Samml. 1718. m. Januar.
BIANCHI de gener. p. 249. THO-
RESBY. PLANQUE p. 340. nach
etlichen Tagen. Aus einem an-
dern berichtet auch ein Exempel
VENUSTI diſcors p. 706. in Egyp-
ten werden 7 auf einmal au die
Welt gebracht TROGUS apud
PLINIUM l. c. nach einem andern
RHODIUS c. III. obſ. 56.
(s) BORELLI l. c. Bresl. Samml.
ann. 1723. p. 652. fuͤnf Fruͤchte,
und 3. Fruchtentwuͤrfe, wie Eiweis
mit roten Gefaͤſſen RULEAU
p. 98.
(t) Weitlaͤuftig redet fuͤr der-
gleichen Geburten JOUBERT er-
ror popular III. c. 1. ſo RZAS-
CYNSKI II. p. 439.
(v) ALBUCASIS ſagt, daß man
es ihm beglaubet gemacht.
(x) Zwillinge habe man fuͤr
2 Tage gerechnet, da ſie ſchon
1 Jahr alt waren REIS III. p. 328.
(y) p. 29. 30. &c.
(z) Eine Zwilling gebaͤrende Fa-
milie SCLANV. p. 64. Neunmal
eine drei, oder Zwillinge Gebaͤrende
MORTON Natur. hiſt. of Nort-
homptonshire p. 454. Eine Frau
brachte zur Welt 53. Soͤhne, ſo
daß ſie nur 18 Mal ein Kind auf
einmal hatte VOLTER p. 229.
Bresl. Samml. ann. 1721. inaug.
Eine andere gebar 2. 3. & 4. Fruͤch-
te JOUBERT l. c. auf einmal, und
zweimal Zwillinge; eine andre ein-
mal ihrer drei. STORCH. Heb-
ammenk. p. 273.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 761[763]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/815>, abgerufen am 22.11.2024.
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