graben wurde, fünf hundert Söhne und Enkel geboren worden, davon zwei hundert und fünf (v) ihre Groß- mutter überlebt haben.
Es wird auch durch Zwillinge und drei Kinder kein grosser Zuwachs erhalten, denn es sind nicht nur die Kinder schwächlich und wenig munter, sondern es leidet auch die Gesundheit der Mutter gar zu sehr dabei, und hievon finden wir auch an den Thieren Exempel (x).
Es trägt aber zu diesem Wachsthum der Völker sehr viel mit bei, daß die göttliche Weisheit unter beiderley Geschlechtern die Kinder in demjenigen Verhältnisse ge- boren werden läßt, welches zur Vermehrung des mensch- lichen Geschlechts am allerbequemsten ist. Es erhellet nemlich aus der Erfahrung, wenn ich etliche wenige Ex- empel ausnehme (y), daß etwas weniger Knaben als Mägdchen geboren werden, und daß dieses Verhältniß zwar nicht beständig einerlei, aber doch immer, auch in Jndien (z) und Amerika gilt. Einige geben dieses Ver- hältniß wie funfzehn zu vierzehn (a), andere wie vierzehn zu dreizehn (b): andere wie zwölf zu eilf (c); andere wie neun und dreißig zu acht und zwanzig (d) oder wie zwei und zwanzig zu ein und zwanzig (e), wie drei und zwan- zig zu vierzehn (f); andere wie drey zu zwey an (g).
Diese Sache hat bereits Venusti(h) in Betrach- tung gezogen, und es bestätigen es die zahlreiche Berech- nungen derer Neuern (i).
Auf
(v)[Spaltenumbruch]KALM. Resa II. p. 487.
(x) Von den Schafen SERRES du PRADEL p. 392.
(y) Zn Braunschweig SVSS MILCH Sendschreiden. So wie in den Bresl. Samml. ann. 1722. m. Dec.
(z)SVSSMILCH II. p. 256. 257. im Verhältnisse wie 129. 124.
(a)Idem. II. p. 250. &c.
(b)GRAUNT p. 66.
(c)Mem. de l'Acad. ann. 1752.
(d)[Spaltenumbruch]Mem. ann. 1747. p. 601. zu Paris.
(e) Zu Tolouse Mem. de Savans etrang. II. p. 121.
(f)HORLEMAN. Resa p. 36.
(g)KLEIN. Natur. hist. comit. Erpach. p. 147.
(h)Discours della generaz p. 91. c. 82. ferner RAI von Vene- dig; und sonst topogr. obs. p. 152.
(i) Zeugnisse in denen Comm. Lit. Nor. ann. 1741. n. 18. 1742.
hebd
V. Abſ. Die Geburt.
graben wurde, fuͤnf hundert Soͤhne und Enkel geboren worden, davon zwei hundert und fuͤnf (v) ihre Groß- mutter uͤberlebt haben.
Es wird auch durch Zwillinge und drei Kinder kein groſſer Zuwachs erhalten, denn es ſind nicht nur die Kinder ſchwaͤchlich und wenig munter, ſondern es leidet auch die Geſundheit der Mutter gar zu ſehr dabei, und hievon finden wir auch an den Thieren Exempel (x).
Es traͤgt aber zu dieſem Wachsthum der Voͤlker ſehr viel mit bei, daß die goͤttliche Weisheit unter beiderley Geſchlechtern die Kinder in demjenigen Verhaͤltniſſe ge- boren werden laͤßt, welches zur Vermehrung des menſch- lichen Geſchlechts am allerbequemſten iſt. Es erhellet nemlich aus der Erfahrung, wenn ich etliche wenige Ex- empel ausnehme (y), daß etwas weniger Knaben als Maͤgdchen geboren werden, und daß dieſes Verhaͤltniß zwar nicht beſtaͤndig einerlei, aber doch immer, auch in Jndien (z) und Amerika gilt. Einige geben dieſes Ver- haͤltniß wie funfzehn zu vierzehn (a), andere wie vierzehn zu dreizehn (b): andere wie zwoͤlf zu eilf (c); andere wie neun und dreißig zu acht und zwanzig (d) oder wie zwei und zwanzig zu ein und zwanzig (e), wie drei und zwan- zig zu vierzehn (f); andere wie drey zu zwey an (g).
Dieſe Sache hat bereits Venuſti(h) in Betrach- tung gezogen, und es beſtaͤtigen es die zahlreiche Berech- nungen derer Neuern (i).
Auf
(v)[Spaltenumbruch]KALM. Reſa II. p. 487.
(x) Von den Schafen SERRES du PRADEL p. 392.
(y) Zn Braunſchweig SVSS MILCH Sendſchreiden. So wie in den Bresl. Samml. ann. 1722. m. Dec.
(z)SVSSMILCH II. p. 256. 257. im Verhaͤltniſſe wie 129. 124.
(a)Idem. II. p. 250. &c.
(b)GRAUNT p. 66.
(c)Mem. de l’Acad. ann. 1752.
(d)[Spaltenumbruch]Mem. ann. 1747. p. 601. zu Paris.
(e) Zu Tolouſe Mem. de Savans etrang. II. p. 121.
(f)HORLEMAN. Reſa p. 36.
(g)KLEIN. Natur. hiſt. comit. Erpach. p. 147.
(h)Diſcours della generaz p. 91. c. 82. ferner RAI von Vene- dig; und ſonſt topogr. obſ. p. 152.
(i) Zeugniſſe in denen Comm. Lit. Nor. ann. 1741. n. 18. 1742.
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[765[767]/0819]
V. Abſ. Die Geburt.
graben wurde, fuͤnf hundert Soͤhne und Enkel geboren
worden, davon zwei hundert und fuͤnf (v) ihre Groß-
mutter uͤberlebt haben.
Es wird auch durch Zwillinge und drei Kinder kein
groſſer Zuwachs erhalten, denn es ſind nicht nur die
Kinder ſchwaͤchlich und wenig munter, ſondern es leidet
auch die Geſundheit der Mutter gar zu ſehr dabei, und
hievon finden wir auch an den Thieren Exempel (x).
Es traͤgt aber zu dieſem Wachsthum der Voͤlker ſehr
viel mit bei, daß die goͤttliche Weisheit unter beiderley
Geſchlechtern die Kinder in demjenigen Verhaͤltniſſe ge-
boren werden laͤßt, welches zur Vermehrung des menſch-
lichen Geſchlechts am allerbequemſten iſt. Es erhellet
nemlich aus der Erfahrung, wenn ich etliche wenige Ex-
empel ausnehme (y), daß etwas weniger Knaben als
Maͤgdchen geboren werden, und daß dieſes Verhaͤltniß
zwar nicht beſtaͤndig einerlei, aber doch immer, auch in
Jndien (z) und Amerika gilt. Einige geben dieſes Ver-
haͤltniß wie funfzehn zu vierzehn (a), andere wie vierzehn
zu dreizehn (b): andere wie zwoͤlf zu eilf (c); andere wie
neun und dreißig zu acht und zwanzig (d) oder wie zwei
und zwanzig zu ein und zwanzig (e), wie drei und zwan-
zig zu vierzehn (f); andere wie drey zu zwey an (g).
Dieſe Sache hat bereits Venuſti (h) in Betrach-
tung gezogen, und es beſtaͤtigen es die zahlreiche Berech-
nungen derer Neuern (i).
Auf
(v)
KALM. Reſa II. p. 487.
(x) Von den Schafen SERRES
du PRADEL p. 392.
(y) Zn Braunſchweig SVSS
MILCH Sendſchreiden. So wie
in den Bresl. Samml. ann. 1722.
m. Dec.
(z) SVSSMILCH II. p. 256. 257.
im Verhaͤltniſſe wie 129. 124.
(a) Idem. II. p. 250. &c.
(b) GRAUNT p. 66.
(c) Mem. de l’Acad. ann. 1752.
(d)
Mem. ann. 1747. p. 601. zu
Paris.
(e) Zu Tolouſe Mem. de Savans
etrang. II. p. 121.
(f) HORLEMAN. Reſa p. 36.
(g) KLEIN. Natur. hiſt. comit.
Erpach. p. 147.
(h) Diſcours della generaz p.
91. c. 82. ferner RAI von Vene-
dig; und ſonſt topogr. obſ. p. 152.
(i) Zeugniſſe in denen Comm.
Lit. Nor. ann. 1741. n. 18. 1742.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 765[767]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/819>, abgerufen am 22.11.2024.
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