Hanssen, Petrus: Achtzig erläuterte Grund-Fragen. Lübeck u. a., 1731.freylich der die Wirckung fühlen/ welcher dazu Ursache gegeben. Diese Wirckung kan kein an- derer seyn/ als Schmertz und Mißvergnügen in der Seele des Ubertreters. Der Ubelstand des Geistes ist denen Gottlosen die sicherste Uberfüh- rung/ daß ihr Wesen dem HErrn nicht gefalle. Die Zeugnüsse der Schrifft stimmen hiemit völ- lig überein. Sie lehret/ daß der erste und gewisse Schade/ welche denen Sündern aus ihren Miß- handlungen zuwächst/ der sey/ daß sie den Frieden der Seelen verlieren. Die Gottlosen, spricht der HERR, haben keinen Frieden. Esaiae XLVIII. 22. Wir finden auch/ daß denen/ welche aus ihrem sündlichen Stande wiederum zu GOtt zurück kehren/ die Ruhe der Seelen ver- beissen wird/ zum Zeugnüs/ daß solche durch die Abweichung von dem Gebot des Allerhöchsten sey verlohren worden. siehe Jer. VI. 16. Matth. XI. 29. Wenn ich aber hie behaupte/ daß das göttl. Miß- gefallen an der Sünde sich in der Seele des Sün- ders äussere; so wird damit keinesweges gesagt/ daß nicht auch solches in mancherley äusserlichen Trübsalen und Leyden/ so denen Gottlosen wi- derfährt/ geschehe. Es bezeuget solches die Er- fahrung und GOttes Wort. Prov. XI. 31. XIII. 21. Eccl. II. 26. Es kan aber nicht zu einem zu- länglichen Merckmahl des göttl. Mißgefallens dienen/ weil auch die/ so mit aller Sorgfalt nach den Geboten GOttes wandeln/ von äusserlichen Leiden und Unglücksfällen nicht sicher sind. Jch weiß
freylich der die Wirckung fuͤhlen/ welcher dazu Urſache gegeben. Dieſe Wirckung kan kein an- derer ſeyn/ als Schmertz und Mißvergnuͤgen in der Seele des Ubertreters. Der Ubelſtand des Geiſtes iſt denen Gottloſen die ſicherſte Uberfuͤh- rung/ daß ihr Weſen dem HErrn nicht gefalle. Die Zeugnuͤſſe der Schrifft ſtimmen hiemit voͤl- lig uͤberein. Sie lehret/ daß der erſte und gewiſſe Schade/ welche denen Suͤndern aus ihren Miß- handlungen zuwaͤchſt/ der ſey/ daß ſie den Frieden der Seelen verlieren. Die Gottloſen, ſpricht der HERR, haben keinen Frieden. Eſaiæ XLVIII. 22. Wir finden auch/ daß denen/ welche aus ihrem ſuͤndlichen Stande wiederum zu GOtt zuruͤck kehren/ die Ruhe der Seelen ver- beiſſen wird/ zum Zeugnuͤs/ daß ſolche durch die Abweichung von dem Gebot des Allerhoͤchſten ſey verlohren worden. ſiehe Jer. VI. 16. Matth. XI. 29. Wenn ich aber hie behaupte/ daß das goͤttl. Miß- gefallen an der Suͤnde ſich in der Seele des Suͤn- ders aͤuſſere; ſo wird damit keinesweges geſagt/ daß nicht auch ſolches in mancherley aͤuſſerlichen Truͤbſalen und Leyden/ ſo denen Gottloſen wi- derfaͤhrt/ geſchehe. Es bezeuget ſolches die Er- fahrung und GOttes Wort. Prov. XI. 31. XIII. 21. Eccl. II. 26. Es kan aber nicht zu einem zu- laͤnglichen Merckmahl des goͤttl. Mißgefallens dienen/ weil auch die/ ſo mit aller Sorgfalt nach den Geboten GOttes wandeln/ von aͤuſſerlichen Leiden und Ungluͤcksfaͤllen nicht ſicher ſind. Jch weiß
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freylich der die Wirckung fuͤhlen/ welcher dazu
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der Seele des Ubertreters. Der Ubelſtand des
Geiſtes iſt denen Gottloſen die ſicherſte Uberfuͤh-
rung/ daß ihr Weſen dem HErrn nicht gefalle.
Die Zeugnuͤſſe der Schrifft ſtimmen hiemit voͤl-
lig uͤberein. Sie lehret/ daß der erſte und gewiſſe
Schade/ welche denen Suͤndern aus ihren Miß-
handlungen zuwaͤchſt/ der ſey/ daß ſie den Frieden
der Seelen verlieren. Die Gottloſen, ſpricht
der HERR, haben keinen Frieden.
Eſaiæ XLVIII. 22. Wir finden auch/ daß denen/
welche aus ihrem ſuͤndlichen Stande wiederum
zu GOtt zuruͤck kehren/ die Ruhe der Seelen ver-
beiſſen wird/ zum Zeugnuͤs/ daß ſolche durch die
Abweichung von dem Gebot des Allerhoͤchſten ſey
verlohren worden. ſiehe Jer. VI. 16. Matth. XI. 29.
Wenn ich aber hie behaupte/ daß das goͤttl. Miß-
gefallen an der Suͤnde ſich in der Seele des Suͤn-
ders aͤuſſere; ſo wird damit keinesweges geſagt/
daß nicht auch ſolches in mancherley aͤuſſerlichen
Truͤbſalen und Leyden/ ſo denen Gottloſen wi-
derfaͤhrt/ geſchehe. Es bezeuget ſolches die Er-
fahrung und GOttes Wort. Prov. XI. 31. XIII.
21. Eccl. II. 26. Es kan aber nicht zu einem zu-
laͤnglichen Merckmahl des goͤttl. Mißgefallens
dienen/ weil auch die/ ſo mit aller Sorgfalt nach
den Geboten GOttes wandeln/ von aͤuſſerlichen
Leiden und Ungluͤcksfaͤllen nicht ſicher ſind. Jch
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