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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Romans I. Buch.
Weise behaupten/ und darauf begunte Troll alle
Finger von einander zu sperren/ worbey er folgenden
Discurs anführete: Attende Domine, höre/ was ich
dir fürbringen wil; Die gantze Welt wird in vier
grosse Haupt-Theile getheilet/ darvon ist Europa ei-
ner/ ecce Gradum primum. Jtalien ist einer von den
edelsten Theilen Europae, en Gradum secundum. Die
Lombardey gibt uns einen Theil von Jtalien/ habes
Gradum tertium.
Das Venetianische Gebieth ist ein
Theil der Lombardey/ vide Gradum quartum. Ager
Patavinus,
der Paduanische Land-Strich gehöret zur
Venetianischen Lombardey/ ist der fünffte Grad.
Dieses Dorff ist ein Theil vom Paduanischen Ge-
bieth/ und gibt uns den sechsten Grad. Unsers Wirths
Hauß ist ein Stück dieses Dorffs/ ecce Gradum septi-
mum.
Unser Hospes selber ist das fürnehmste Glied
seines Hauses/ und zugleich Gradus octavus. Gehe
ich weiter/ so machet deß Wirths Ober-Leib/ wann
man ihn von dem Unter-Leib per divisionem menta-
lem
absondert/ den neundten Gradum. Der Arm ist
ein Theil deß Ober-Leibs/ machet also den zehenden
Grad. Die Hand ist ein Theil deß Arms/ und zugleich
in nostro ordine der eilffte Gradus. Der Daume ist
ein Glied der Hand/ en Gradum duodecimum. Deß
Daumens erstes Gelenck machet den dreyzehenden
Grad. Wann wir aber dieses Glied theilen in die
Haut/ Fleisch/ Knochen und Blut/ so ist ein jedes
Stück der vierzehende Gradus, und in selbigem mit
der gantzen Welt/ gleich wie unser Hospes totus selber
mit der Welt/ in octavo Gradu, nach absteigender
Divisions-Linie/ verwandt/ siehest du also/ daß ich
wahr geredet habe.

Es muste ein Jeder dieser wunderlichen Dedu-
ction
von Hertzen lachen/ und sprach Cavina: Auf

solche
N

Romans I. Buch.
Weiſe behaupten/ und darauf begunte Troll alle
Finger von einander zu ſperren/ worbey er folgenden
Diſcurs anfuͤhrete: Attende Domine, hoͤre/ was ich
dir fuͤrbringen wil; Die gantze Welt wird in vier
groſſe Haupt-Theile getheilet/ darvon iſt Europa ei-
ner/ ecce Gradum primum. Jtalien iſt einer von den
edelſten Theilen Europæ, en Gradum ſecundum. Die
Lombardey gibt uns einen Theil von Jtalien/ habes
Gradum tertium.
Das Venetianiſche Gebieth iſt ein
Theil der Lombardey/ vide Gradum quartum. Ager
Patavinus,
der Paduaniſche Land-Strich gehoͤret zur
Venetianiſchen Lombardey/ iſt der fuͤnffte Grad.
Dieſes Dorff iſt ein Theil vom Paduaniſchen Ge-
bieth/ und gibt uns den ſechſten Grad. Unſers Wirths
Hauß iſt ein Stuͤck dieſes Dorffs/ ecce Gradum ſepti-
mum.
Unſer Hoſpes ſelber iſt das fuͤrnehmſte Glied
ſeines Hauſes/ und zugleich Gradus octavus. Gehe
ich weiter/ ſo machet deß Wirths Ober-Leib/ wann
man ihn von dem Unter-Leib per diviſionem menta-
lem
abſondert/ den neundten Gradum. Der Arm iſt
ein Theil deß Ober-Leibs/ machet alſo den zehenden
Grad. Die Hand iſt ein Theil deß Arms/ und zugleich
in noſtro ordine der eilffte Gradus. Der Daume iſt
ein Glied der Hand/ en Gradum duodecimum. Deß
Daumens erſtes Gelenck machet den dreyzehenden
Grad. Wann wir aber dieſes Glied theilen in die
Haut/ Fleiſch/ Knochen und Blut/ ſo iſt ein jedes
Stuͤck der vierzehende Gradus, und in ſelbigem mit
der gantzen Welt/ gleich wie unſer Hoſpes totus ſelber
mit der Welt/ in octavo Gradu, nach abſteigender
Diviſions-Linie/ verwandt/ ſieheſt du alſo/ daß ich
wahr geredet habe.

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ction
von Hertzen lachen/ und ſprach Cavina: Auf

ſolche
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[193/0205] Romans I. Buch. Weiſe behaupten/ und darauf begunte Troll alle Finger von einander zu ſperren/ worbey er folgenden Diſcurs anfuͤhrete: Attende Domine, hoͤre/ was ich dir fuͤrbringen wil; Die gantze Welt wird in vier groſſe Haupt-Theile getheilet/ darvon iſt Europa ei- ner/ ecce Gradum primum. Jtalien iſt einer von den edelſten Theilen Europæ, en Gradum ſecundum. Die Lombardey gibt uns einen Theil von Jtalien/ habes Gradum tertium. Das Venetianiſche Gebieth iſt ein Theil der Lombardey/ vide Gradum quartum. Ager Patavinus, der Paduaniſche Land-Strich gehoͤret zur Venetianiſchen Lombardey/ iſt der fuͤnffte Grad. Dieſes Dorff iſt ein Theil vom Paduaniſchen Ge- bieth/ und gibt uns den ſechſten Grad. Unſers Wirths Hauß iſt ein Stuͤck dieſes Dorffs/ ecce Gradum ſepti- mum. Unſer Hoſpes ſelber iſt das fuͤrnehmſte Glied ſeines Hauſes/ und zugleich Gradus octavus. Gehe ich weiter/ ſo machet deß Wirths Ober-Leib/ wann man ihn von dem Unter-Leib per diviſionem menta- lem abſondert/ den neundten Gradum. Der Arm iſt ein Theil deß Ober-Leibs/ machet alſo den zehenden Grad. Die Hand iſt ein Theil deß Arms/ und zugleich in noſtro ordine der eilffte Gradus. Der Daume iſt ein Glied der Hand/ en Gradum duodecimum. Deß Daumens erſtes Gelenck machet den dreyzehenden Grad. Wann wir aber dieſes Glied theilen in die Haut/ Fleiſch/ Knochen und Blut/ ſo iſt ein jedes Stuͤck der vierzehende Gradus, und in ſelbigem mit der gantzen Welt/ gleich wie unſer Hoſpes totus ſelber mit der Welt/ in octavo Gradu, nach abſteigender Diviſions-Linie/ verwandt/ ſieheſt du alſo/ daß ich wahr geredet habe. Es muſte ein Jeder dieſer wunderlichen Dedu- ction von Hertzen lachen/ und ſprach Cavina: Auf ſolche N

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/205>, abgerufen am 27.11.2024.