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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Romans I. Buch.
Kammern curieuser und wolhabender Leute anlan-
get/ sprach der Kauffmann/ habe ich allemahl ein son-
derbares Belieben getragen/ solche genau zu besichti-
gen/ möchte aber wol wissen/ wo man die Schönsten
anzutreffen hätte. Anjetzo ertheilete ihm Cavina diese
Antwort: Mein Freund/ darvon wil ich euch ein gan-
tzes Register geben/ inmassen ich mich sonderlich be-
mühet/ die principalesten Kunst-Kammern von Eu-
ropa
aufzuzeichnen/ um dieselbe/ wofern es mir die
Gelegenheit etwa dermahleins gönnen möchte/ in
Person zu besichtigen.

Die Oerter/ darinn man solche schöne Sachen
finden wil/ seynd nachfolgende: Jn der Jnful Maltha
ist die Kunst- und Raritäten-Kammer deß Herrn Fran-
cisci Habelae,
Ritters und Vice-Cantzlers/ eines sehr
fleissigen Antiquarii, auch wol-begüterten und curieu-
s
en Mannes/ so ums Jahr 1630. daselbst residiret.

Jm Königreich Sicilien zu Messina deß weit-be-
rühmten Medici, Petri Castelli.

Zu Neapolis in Campanien/ deß Fürsten Tiberii
Caraffae, Vincentii Cioffi Marii Scipiani,
und sonderlich
Ferrantis Imperati.

Zu Rom deß Guilandini, Francisci Angeloni und
Thomae Aldini, vorauß aber deß höchst-begabten/ und
denen Gelehrten sehr affectionirten/ Edlen Herrn
Cassiani a Puteo, Francisci Gualdii, wie nicht minder
deß Welt-bekandten Athanasii Kircheri, und am aller-
meisten in dem allerprächtigsten Pallast und Lust-
Garten deß Cardinals Barberini Caesii, der Burg
Hesiorum, Farnesiorum, welche der Farnesiorum köst-
liche Gärten/ vor diesem Palatini genennet worden
sind. Item, der Mathaejorum, Maffaeorum, Ludovi-
siorum,
und vieler anderer.

Zu Pisa, das Raritäten-Gewölbe/ oder Porticum

der

Romans I. Buch.
Kammern curieuſer und wolhabender Leute anlan-
get/ ſprach der Kauffmann/ habe ich allemahl ein ſon-
derbares Belieben getragen/ ſolche genau zu beſichti-
gen/ moͤchte aber wol wiſſen/ wo man die Schoͤnſten
anzutreffen haͤtte. Anjetzo ertheilete ihm Cavina dieſe
Antwort: Mein Freund/ darvon wil ich euch ein gan-
tzes Regiſter geben/ inmaſſen ich mich ſonderlich be-
muͤhet/ die principaleſten Kunſt-Kammern von Eu-
ropa
aufzuzeichnen/ um dieſelbe/ wofern es mir die
Gelegenheit etwa dermahleins goͤnnen moͤchte/ in
Perſon zu beſichtigen.

Die Oerter/ darinn man ſolche ſchoͤne Sachen
finden wil/ ſeynd nachfolgende: Jn der Jnful Maltha
iſt die Kunſt- und Raritaͤten-Kam̃er deß Herꝛn Fran-
ciſci Habelæ,
Ritters und Vice-Cantzlers/ eines ſehr
fleiſſigen Antiquarii, auch wol-beguͤterten und curieu-
s
en Mannes/ ſo ums Jahr 1630. daſelbſt reſidiret.

Jm Koͤnigreich Sicilien zu Meſſina deß weit-be-
ruͤhmten Medici, Petri Caſtelli.

Zu Neapolis in Campanien/ deß Fuͤrſten Tiberii
Caraffæ, Vincentii Cioffi Marii Scipiani,
und ſonderlich
Ferrantis Imperati.

Zu Rom deß Guilandini, Franciſci Angeloni und
Thomæ Aldini, vorauß aber deß hoͤchſt-begabten/ und
denen Gelehrten ſehr affectionirten/ Edlen Herꝛn
Caſſiani à Puteo, Franciſci Gualdii, wie nicht minder
deß Welt-bekandten Athanaſii Kircheri, und am aller-
meiſten in dem allerpraͤchtigſten Pallaſt und Luſt-
Garten deß Cardinals Barberini Cæſii, der Burg
Heſiorum, Farneſiorum, welche der Farneſiorum koͤſt-
liche Gaͤrten/ vor dieſem Palatini genennet worden
ſind. Item, der Mathæjorum, Maffæorum, Ludovi-
ſiorum,
und vieler anderer.

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der
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[59/0069] Romans I. Buch. Kammern curieuſer und wolhabender Leute anlan- get/ ſprach der Kauffmann/ habe ich allemahl ein ſon- derbares Belieben getragen/ ſolche genau zu beſichti- gen/ moͤchte aber wol wiſſen/ wo man die Schoͤnſten anzutreffen haͤtte. Anjetzo ertheilete ihm Cavina dieſe Antwort: Mein Freund/ darvon wil ich euch ein gan- tzes Regiſter geben/ inmaſſen ich mich ſonderlich be- muͤhet/ die principaleſten Kunſt-Kammern von Eu- ropa aufzuzeichnen/ um dieſelbe/ wofern es mir die Gelegenheit etwa dermahleins goͤnnen moͤchte/ in Perſon zu beſichtigen. Die Oerter/ darinn man ſolche ſchoͤne Sachen finden wil/ ſeynd nachfolgende: Jn der Jnful Maltha iſt die Kunſt- und Raritaͤten-Kam̃er deß Herꝛn Fran- ciſci Habelæ, Ritters und Vice-Cantzlers/ eines ſehr fleiſſigen Antiquarii, auch wol-beguͤterten und curieu- sen Mannes/ ſo ums Jahr 1630. daſelbſt reſidiret. Jm Koͤnigreich Sicilien zu Meſſina deß weit-be- ruͤhmten Medici, Petri Caſtelli. Zu Neapolis in Campanien/ deß Fuͤrſten Tiberii Caraffæ, Vincentii Cioffi Marii Scipiani, und ſonderlich Ferrantis Imperati. Zu Rom deß Guilandini, Franciſci Angeloni und Thomæ Aldini, vorauß aber deß hoͤchſt-begabten/ und denen Gelehrten ſehr affectionirten/ Edlen Herꝛn Caſſiani à Puteo, Franciſci Gualdii, wie nicht minder deß Welt-bekandten Athanaſii Kircheri, und am aller- meiſten in dem allerpraͤchtigſten Pallaſt und Luſt- Garten deß Cardinals Barberini Cæſii, der Burg Heſiorum, Farneſiorum, welche der Farneſiorum koͤſt- liche Gaͤrten/ vor dieſem Palatini genennet worden ſind. Item, der Mathæjorum, Maffæorum, Ludovi- ſiorum, und vieler anderer. Zu Piſa, das Raritaͤten-Gewoͤlbe/ oder Porticum der

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/69>, abgerufen am 21.11.2024.