Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Romans I. Buch.
turalia Selectoria ihm colligiret/ dann nachgehends
auch/ als ein getreuer Plinius, den Bezirck erwehnten
seines Vatterlandes fast unablässig und gar genau
durchsuchet/ und der Posterität hierdurch zu dienen/
gleich wie vor wenigen Jahren nunmehr die um sein
Hildesheim und an dem Hartz befindliche Fossilia in
ein gewisses Verzeichnüß gebracht/ also künfftig auch
einen Catalogum Subterraneorum ad Lap. Judaicum
Spectantium,
rühmlich gesonnen ist zu ediren.

Zu Sachsen-Lauenburg an der Elbe/ den in dem
Schloß stehenden Raritäten-Schranck deß Hertzo-
gen/ woselbst auch unterschiedliche von Helffenbein
schön-und subtil-gedrehete Kunst-Stücke zu sehen/
von einem blinden oder tauben Meister/ welches um
so viel mehr zu verwundern ist/ gemacht.

Und zu Gottorff vorauß die treffliche viel-belobte
Kunst Kammer deß Durchl. Regierenden Hertzogen
von Hollstein/ &c. Hertzogen Christian Albrechts/
welche vor vielen Jahren schon/ durch hoch-rühmliche
Spesen seines Durchl. Herrn Vatters/ Hertzog Fri-
derichs/ Christ-milder Gedächtnüß/ ansehnlich gnug/
und mit darzu erkaufften Antiquitäten/ und schönen
Naturalien-Kammern Bernh. Paludani, weyland für-
nehmen Medici zu Enckhusen/ und dann fürter von
Zeiten zu Zeiten vermehret/ nunmehro zum dritten
oder mehren mahl eine neue Disposition erfordert/
und A. 1666. zwar etlicher Massen in einer absonder-
lichen gelehrten Teutschen Schrifft von dem Welt-
berühmt-ja fast ein grössers Theil der Welt in eige-
ner Person umgefahrnen Herrn/ Adamo Oleario, er-
öffnet worden/ als welcher derselben Kunst-Kammer/
zusamt der köstlichen Bibliothec, grosser Metallenen
Sphaerae Armillari Copernicanae, und deme nicht weit
darvon befindlichen admirablen/ künstlichen/ grossen/

von
E

Romans I. Buch.
turalia Selectoria ihm colligiret/ dann nachgehends
auch/ als ein getreuer Plinius, den Bezirck erwehnten
ſeines Vatterlandes faſt unablaͤſſig und gar genau
durchſuchet/ und der Poſteritaͤt hierdurch zu dienen/
gleich wie vor wenigen Jahren nunmehr die um ſein
Hildesheim und an dem Hartz befindliche Foſſilia in
ein gewiſſes Verzeichnuͤß gebracht/ alſo kuͤnfftig auch
einen Catalogum Subterraneorum ad Lap. Judaicum
Spectantium,
ruͤhmlich geſonnen iſt zu ediren.

Zu Sachſen-Lauenburg an der Elbe/ den in dem
Schloß ſtehenden Raritaͤten-Schranck deß Hertzo-
gen/ woſelbſt auch unterſchiedliche von Helffenbein
ſchoͤn-und ſubtil-gedrehete Kunſt-Stuͤcke zu ſehen/
von einem blinden oder tauben Meiſter/ welches um
ſo viel mehr zu verwundern iſt/ gemacht.

Und zu Gottorff vorauß die treffliche viel-belobte
Kunſt Kammer deß Durchl. Regierenden Hertzogen
von Hollſtein/ &c. Hertzogen Chriſtian Albrechts/
welche vor vielen Jahren ſchon/ durch hoch-ruͤhmliche
Speſen ſeines Durchl. Herꝛn Vatters/ Hertzog Fri-
derichs/ Chriſt-milder Gedaͤchtnuͤß/ anſehnlich gnug/
und mit darzu erkaufften Antiquitaͤten/ und ſchoͤnen
Naturalien-Kammern Bernh. Paludani, weyland fuͤr-
nehmen Medici zu Enckhuſen/ und dann fuͤrter von
Zeiten zu Zeiten vermehret/ nunmehro zum dritten
oder mehren mahl eine neue Diſpoſition erfordert/
und A. 1666. zwar etlicher Maſſen in einer abſonder-
lichen gelehrten Teutſchen Schrifft von dem Welt-
beruͤhmt-ja faſt ein groͤſſers Theil der Welt in eige-
ner Perſon umgefahrnen Herꝛn/ Adamo Oleario, er-
oͤffnet worden/ als welcher derſelben Kunſt-Kam̃er/
zuſamt der koͤſtlichen Bibliothec, groſſer Metallenen
Sphæræ Armillari Copernicanæ, und deme nicht weit
darvon befindlichen admirablen/ kuͤnſtlichen/ groſſen/

von
E
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0075" n="65"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Romans <hi rendition="#aq">I.</hi> Buch.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">turalia Selectoria</hi> ihm <hi rendition="#aq">colligi</hi>ret/ dann nachgehends<lb/>
auch/ als ein getreuer <hi rendition="#aq">Plinius,</hi> den Bezirck erwehnten<lb/>
&#x017F;eines Vatterlandes fa&#x017F;t unabla&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig und gar genau<lb/>
durch&#x017F;uchet/ und der <hi rendition="#aq">Po&#x017F;terit</hi>a&#x0364;t hierdurch zu dienen/<lb/>
gleich wie vor wenigen Jahren nunmehr die um &#x017F;ein<lb/>
Hildesheim und an dem Hartz befindliche <hi rendition="#aq">Fo&#x017F;&#x017F;ilia</hi> in<lb/>
ein gewi&#x017F;&#x017F;es Verzeichnu&#x0364;ß gebracht/ al&#x017F;o ku&#x0364;nfftig auch<lb/>
einen <hi rendition="#aq">Catalogum Subterraneorum ad Lap. Judaicum<lb/>
Spectantium,</hi> ru&#x0364;hmlich ge&#x017F;onnen i&#x017F;t zu <hi rendition="#aq">edi</hi>ren.</p><lb/>
          <p>Zu Sach&#x017F;en-Lauenburg an der Elbe/ den in dem<lb/>
Schloß &#x017F;tehenden <hi rendition="#aq">Rarit</hi>a&#x0364;ten-Schranck deß Hertzo-<lb/>
gen/ wo&#x017F;elb&#x017F;t auch unter&#x017F;chiedliche von Helffenbein<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;n-und <hi rendition="#aq">&#x017F;ubtil</hi>-gedrehete Kun&#x017F;t-Stu&#x0364;cke zu &#x017F;ehen/<lb/>
von einem blinden oder tauben Mei&#x017F;ter/ welches um<lb/>
&#x017F;o viel mehr zu verwundern i&#x017F;t/ gemacht.</p><lb/>
          <p>Und zu Gottorff vorauß die treffliche viel-belobte<lb/>
Kun&#x017F;t Kammer deß Durchl. Regierenden Hertzogen<lb/>
von Holl&#x017F;tein/ <hi rendition="#aq">&amp;c.</hi> Hertzogen Chri&#x017F;tian Albrechts/<lb/>
welche vor vielen Jahren &#x017F;chon/ durch hoch-ru&#x0364;hmliche<lb/><hi rendition="#aq">Spe&#x017F;</hi>en &#x017F;eines Durchl. Her&#xA75B;n Vatters/ Hertzog Fri-<lb/>
derichs/ Chri&#x017F;t-milder Geda&#x0364;chtnu&#x0364;ß/ an&#x017F;ehnlich gnug/<lb/>
und mit darzu erkaufften <hi rendition="#aq">Antiquit</hi>a&#x0364;ten/ und &#x017F;cho&#x0364;nen<lb/><hi rendition="#aq">Naturali</hi>en-Kammern <hi rendition="#aq">Bernh. Paludani,</hi> weyland fu&#x0364;r-<lb/>
nehmen <hi rendition="#aq">Medici</hi> zu Enckhu&#x017F;en/ und dann fu&#x0364;rter von<lb/>
Zeiten zu Zeiten vermehret/ nunmehro zum dritten<lb/>
oder mehren mahl eine neue <hi rendition="#aq">Di&#x017F;po&#x017F;ition</hi> erfordert/<lb/>
und <hi rendition="#aq">A.</hi> 1666. zwar etlicher Ma&#x017F;&#x017F;en in einer ab&#x017F;onder-<lb/>
lichen gelehrten Teut&#x017F;chen Schrifft von dem Welt-<lb/>
beru&#x0364;hmt-ja fa&#x017F;t ein gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ers Theil der Welt in eige-<lb/>
ner Per&#x017F;on umgefahrnen Her&#xA75B;n/ <hi rendition="#aq">Adamo Oleario,</hi> er-<lb/>
o&#x0364;ffnet worden/ als welcher der&#x017F;elben Kun&#x017F;t-Kam&#x0303;er/<lb/>
zu&#x017F;amt der ko&#x0364;&#x017F;tlichen <hi rendition="#aq">Bibliothec,</hi> gro&#x017F;&#x017F;er Metallenen<lb/><hi rendition="#aq">Sphæræ Armillari Copernicanæ,</hi> und deme nicht weit<lb/>
darvon befindlichen <hi rendition="#aq">admirabl</hi>en/ ku&#x0364;n&#x017F;tlichen/ gro&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E</fw><fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[65/0075] Romans I. Buch. turalia Selectoria ihm colligiret/ dann nachgehends auch/ als ein getreuer Plinius, den Bezirck erwehnten ſeines Vatterlandes faſt unablaͤſſig und gar genau durchſuchet/ und der Poſteritaͤt hierdurch zu dienen/ gleich wie vor wenigen Jahren nunmehr die um ſein Hildesheim und an dem Hartz befindliche Foſſilia in ein gewiſſes Verzeichnuͤß gebracht/ alſo kuͤnfftig auch einen Catalogum Subterraneorum ad Lap. Judaicum Spectantium, ruͤhmlich geſonnen iſt zu ediren. Zu Sachſen-Lauenburg an der Elbe/ den in dem Schloß ſtehenden Raritaͤten-Schranck deß Hertzo- gen/ woſelbſt auch unterſchiedliche von Helffenbein ſchoͤn-und ſubtil-gedrehete Kunſt-Stuͤcke zu ſehen/ von einem blinden oder tauben Meiſter/ welches um ſo viel mehr zu verwundern iſt/ gemacht. Und zu Gottorff vorauß die treffliche viel-belobte Kunſt Kammer deß Durchl. Regierenden Hertzogen von Hollſtein/ &c. Hertzogen Chriſtian Albrechts/ welche vor vielen Jahren ſchon/ durch hoch-ruͤhmliche Speſen ſeines Durchl. Herꝛn Vatters/ Hertzog Fri- derichs/ Chriſt-milder Gedaͤchtnuͤß/ anſehnlich gnug/ und mit darzu erkaufften Antiquitaͤten/ und ſchoͤnen Naturalien-Kammern Bernh. Paludani, weyland fuͤr- nehmen Medici zu Enckhuſen/ und dann fuͤrter von Zeiten zu Zeiten vermehret/ nunmehro zum dritten oder mehren mahl eine neue Diſpoſition erfordert/ und A. 1666. zwar etlicher Maſſen in einer abſonder- lichen gelehrten Teutſchen Schrifft von dem Welt- beruͤhmt-ja faſt ein groͤſſers Theil der Welt in eige- ner Perſon umgefahrnen Herꝛn/ Adamo Oleario, er- oͤffnet worden/ als welcher derſelben Kunſt-Kam̃er/ zuſamt der koͤſtlichen Bibliothec, groſſer Metallenen Sphæræ Armillari Copernicanæ, und deme nicht weit darvon befindlichen admirablen/ kuͤnſtlichen/ groſſen/ von E

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/75
Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/75>, abgerufen am 21.11.2024.