Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Deß Academischen
von Wasser getriebenen Erd- und Himmels-Globo,
biß auf sein graues Alter nun eine geraume Zeit mit
grossein Nutzen und Ruhm vorgestanden; Aber
vollends und um so viel mehr gantz umständlich von
Stück zu Stück gelehrter Welt vorgestellet worden
wäre/ so fern ihm/ wie zu hoffen und zu wünschen/
der Höchste sein Leben noch länger fristen wollen.

Ferner/ zu Coppenhagen in Dännemarck/ deß
Glorwürdigst-Löblichst- und grosser Geheimnüsse
der Natur hoch-erfahrnesten Königs Friderici III.
dessen fast-unvergleichliche Kunst-und Schatz-Kam-
mer/ wo nicht ihren Anfang/ doch mercklichen Wachs-
thum genommen/ durch geschehene Hinzufügung der
schönen Raritäten D. Olai Wormii, gewesenen Königl.
Professoris daselbst/ die er mit grosser Sorgfalt colli-
gi
ret/ hernachmahls gar accurat, A. 1655. beschrie-
ben/ und von seinem Sohn Wilhelm an Jhro Kö-
nigl. Maj. dediciret. Jngleichem von Privat-Perso-
nen/ das Museum Petri Charisii, mit dem Licetus zu
Padua in Antiquität-Sachen correspondiret/ und deß
hoch-begabten/ Welt-beruffenen Herrn Thomae Bar-
tholini,
der zwar nicht alle seine/ jedoch meistentheils
zur Anatomie gehörige gar nachdenckliche Curiositä-
ten an einem Ort selbst erzehlet. Sonderlich aber
deß weyland nunmehr auch sehr schätzbaren Medici,
D. Henrici Fuirenii,
welcher als ein Valetudinarius
meistentheils und für sich wol begütert/ nicht nöthig
gehabt/ die beste Zeit seines Lebens in öffentlichem
Amt/ oder beschwerlicher Praxi Medica hinzubringen/
und vielmehr vor tausend andern Medicis in der
Welt von GOtt das hoch-desiderable Glück gehabt/
in täglicher Conversation mit den fürtrefflichsten ge-
lehrten Männern und Künstlern/ auch erheischender
Gelegenheit nach/ unter so manchen schönen Experi-

menten/

Deß Academiſchen
von Waſſer getriebenen Erd- und Himmels-Globo,
biß auf ſein graues Alter nun eine geraume Zeit mit
groſſein Nutzen und Ruhm vorgeſtanden; Aber
vollends und um ſo viel mehr gantz umſtaͤndlich von
Stuͤck zu Stuͤck gelehrter Welt vorgeſtellet worden
waͤre/ ſo fern ihm/ wie zu hoffen und zu wuͤnſchen/
der Hoͤchſte ſein Leben noch laͤnger friſten wollen.

Ferner/ zu Coppenhagen in Daͤnnemarck/ deß
Glorwuͤrdigſt-Loͤblichſt- und groſſer Geheimnuͤſſe
der Natur hoch-erfahrneſten Koͤnigs Friderici III.
deſſen faſt-unvergleichliche Kunſt-und Schatz-Kam-
mer/ wo nicht ihren Anfang/ doch mercklichen Wachs-
thum genommen/ durch geſchehene Hinzufuͤgung der
ſchoͤnen Raritaͤten D. Olai Wormii, geweſenen Koͤnigl.
Profeſſoris daſelbſt/ die er mit groſſer Sorgfalt colli-
gi
ret/ hernachmahls gar accurat, A. 1655. beſchrie-
ben/ und von ſeinem Sohn Wilhelm an Jhro Koͤ-
nigl. Maj. dediciret. Jngleichem von Privat-Perſo-
nen/ das Muſeum Petri Chariſii, mit dem Licetus zu
Padua in Antiquitaͤt-Sachen correſpondiret/ und deß
hoch-begabten/ Welt-beruffenen Herꝛn Thomæ Bar-
tholini,
der zwar nicht alle ſeine/ jedoch meiſtentheils
zur Anatomie gehoͤrige gar nachdenckliche Curioſitaͤ-
ten an einem Ort ſelbſt erzehlet. Sonderlich aber
deß weyland nunmehr auch ſehr ſchaͤtzbaren Medici,
D. Henrici Fuirenii,
welcher als ein Valetudinarius
meiſtentheils und fuͤr ſich wol beguͤtert/ nicht noͤthig
gehabt/ die beſte Zeit ſeines Lebens in oͤffentlichem
Amt/ oder beſchwerlicher Praxi Medica hinzubringen/
und vielmehr vor tauſend andern Medicis in der
Welt von GOtt das hoch-deſiderable Gluͤck gehabt/
in taͤglicher Converſation mit den fuͤrtrefflichſten ge-
lehrten Maͤnnern und Kuͤnſtlern/ auch erheiſchender
Gelegenheit nach/ unter ſo manchen ſchoͤnen Experi-

menten/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0076" n="66"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Deß <hi rendition="#aq">Academi</hi>&#x017F;chen</hi></fw><lb/>
von Wa&#x017F;&#x017F;er getriebenen Erd- und Himmels-<hi rendition="#aq">Globo,</hi><lb/>
biß auf &#x017F;ein graues Alter nun eine geraume Zeit mit<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;ein Nutzen und Ruhm vorge&#x017F;tanden; Aber<lb/>
vollends und um &#x017F;o viel mehr gantz um&#x017F;ta&#x0364;ndlich von<lb/>
Stu&#x0364;ck zu Stu&#x0364;ck gelehrter Welt vorge&#x017F;tellet worden<lb/>
wa&#x0364;re/ &#x017F;o fern ihm/ wie zu hoffen und zu wu&#x0364;n&#x017F;chen/<lb/>
der Ho&#x0364;ch&#x017F;te &#x017F;ein Leben noch la&#x0364;nger fri&#x017F;ten wollen.</p><lb/>
          <p>Ferner/ zu Coppenhagen in Da&#x0364;nnemarck/ deß<lb/>
Glorwu&#x0364;rdig&#x017F;t-Lo&#x0364;blich&#x017F;t- und gro&#x017F;&#x017F;er Geheimnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
der Natur hoch-erfahrne&#x017F;ten Ko&#x0364;nigs <hi rendition="#aq">Friderici III.</hi><lb/>
de&#x017F;&#x017F;en fa&#x017F;t-unvergleichliche Kun&#x017F;t-und Schatz-Kam-<lb/>
mer/ wo nicht ihren Anfang/ doch mercklichen Wachs-<lb/>
thum genommen/ durch ge&#x017F;chehene Hinzufu&#x0364;gung der<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen <hi rendition="#aq">Rarit</hi>a&#x0364;ten <hi rendition="#aq">D. Olai Wormii,</hi> gewe&#x017F;enen Ko&#x0364;nigl.<lb/><hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;oris</hi> da&#x017F;elb&#x017F;t/ die er mit gro&#x017F;&#x017F;er Sorgfalt <hi rendition="#aq">colli-<lb/>
gi</hi>ret/ hernachmahls gar <hi rendition="#aq">accurat, A.</hi> 1655. be&#x017F;chrie-<lb/>
ben/ und von &#x017F;einem Sohn Wilhelm an Jhro Ko&#x0364;-<lb/>
nigl. Maj. <hi rendition="#aq">dedici</hi>ret. Jngleichem von <hi rendition="#aq">Privat</hi>-Per&#x017F;o-<lb/>
nen/ das <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;eum Petri Chari&#x017F;ii,</hi> mit dem <hi rendition="#aq">Licetus</hi> zu<lb/><hi rendition="#aq">Padua</hi> in <hi rendition="#aq">Antiquit</hi>a&#x0364;t-Sachen <hi rendition="#aq">corre&#x017F;pondi</hi>ret/ und deß<lb/>
hoch-begabten/ Welt-beruffenen Her&#xA75B;n <hi rendition="#aq">Thomæ Bar-<lb/>
tholini,</hi> der zwar nicht alle &#x017F;eine/ jedoch mei&#x017F;tentheils<lb/>
zur <hi rendition="#aq">Anatomie</hi> geho&#x0364;rige gar nachdenckliche <hi rendition="#aq">Curio&#x017F;it</hi>a&#x0364;-<lb/>
ten an einem Ort &#x017F;elb&#x017F;t erzehlet. Sonderlich aber<lb/>
deß weyland nunmehr auch &#x017F;ehr &#x017F;cha&#x0364;tzbaren <hi rendition="#aq">Medici,<lb/>
D. Henrici Fuirenii,</hi> welcher als ein <hi rendition="#aq">Valetudinarius</hi><lb/>
mei&#x017F;tentheils und fu&#x0364;r &#x017F;ich wol begu&#x0364;tert/ nicht no&#x0364;thig<lb/>
gehabt/ die be&#x017F;te Zeit &#x017F;eines Lebens in o&#x0364;ffentlichem<lb/>
Amt/ oder be&#x017F;chwerlicher <hi rendition="#aq">Praxi Medica</hi> hinzubringen/<lb/>
und vielmehr vor tau&#x017F;end andern <hi rendition="#aq">Medicis</hi> in der<lb/>
Welt von GOtt das hoch-<hi rendition="#aq">de&#x017F;iderable</hi> Glu&#x0364;ck gehabt/<lb/>
in ta&#x0364;glicher <hi rendition="#aq">Conver&#x017F;ation</hi> mit den fu&#x0364;rtrefflich&#x017F;ten ge-<lb/>
lehrten Ma&#x0364;nnern und Ku&#x0364;n&#x017F;tlern/ auch erhei&#x017F;chender<lb/>
Gelegenheit nach/ unter &#x017F;o manchen &#x017F;cho&#x0364;nen <hi rendition="#aq">Experi</hi>-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">ment</hi>en/</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66/0076] Deß Academiſchen von Waſſer getriebenen Erd- und Himmels-Globo, biß auf ſein graues Alter nun eine geraume Zeit mit groſſein Nutzen und Ruhm vorgeſtanden; Aber vollends und um ſo viel mehr gantz umſtaͤndlich von Stuͤck zu Stuͤck gelehrter Welt vorgeſtellet worden waͤre/ ſo fern ihm/ wie zu hoffen und zu wuͤnſchen/ der Hoͤchſte ſein Leben noch laͤnger friſten wollen. Ferner/ zu Coppenhagen in Daͤnnemarck/ deß Glorwuͤrdigſt-Loͤblichſt- und groſſer Geheimnuͤſſe der Natur hoch-erfahrneſten Koͤnigs Friderici III. deſſen faſt-unvergleichliche Kunſt-und Schatz-Kam- mer/ wo nicht ihren Anfang/ doch mercklichen Wachs- thum genommen/ durch geſchehene Hinzufuͤgung der ſchoͤnen Raritaͤten D. Olai Wormii, geweſenen Koͤnigl. Profeſſoris daſelbſt/ die er mit groſſer Sorgfalt colli- giret/ hernachmahls gar accurat, A. 1655. beſchrie- ben/ und von ſeinem Sohn Wilhelm an Jhro Koͤ- nigl. Maj. dediciret. Jngleichem von Privat-Perſo- nen/ das Muſeum Petri Chariſii, mit dem Licetus zu Padua in Antiquitaͤt-Sachen correſpondiret/ und deß hoch-begabten/ Welt-beruffenen Herꝛn Thomæ Bar- tholini, der zwar nicht alle ſeine/ jedoch meiſtentheils zur Anatomie gehoͤrige gar nachdenckliche Curioſitaͤ- ten an einem Ort ſelbſt erzehlet. Sonderlich aber deß weyland nunmehr auch ſehr ſchaͤtzbaren Medici, D. Henrici Fuirenii, welcher als ein Valetudinarius meiſtentheils und fuͤr ſich wol beguͤtert/ nicht noͤthig gehabt/ die beſte Zeit ſeines Lebens in oͤffentlichem Amt/ oder beſchwerlicher Praxi Medica hinzubringen/ und vielmehr vor tauſend andern Medicis in der Welt von GOtt das hoch-deſiderable Gluͤck gehabt/ in taͤglicher Converſation mit den fuͤrtrefflichſten ge- lehrten Maͤnnern und Kuͤnſtlern/ auch erheiſchender Gelegenheit nach/ unter ſo manchen ſchoͤnen Experi- menten/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/76
Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/76>, abgerufen am 21.11.2024.