Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.Romans II. Buch. wie sie immer Namen haben mögen/ also/ daß sie undihre Bedienten durch das Venetianische Gebiet al- les/ was zur Kleidung/ Essen/ und täglichem Ge- brauch gehöret/ auß-und einführen mögen. Wann aber ein Streit entstehet/ ob ein Ding zum Dienst der Teutschen Nation getragen werde/ so muß man ihrem Eyd glauben/ es sey dann/ daß man mit offen- baren Zeugnüssen das Gegentheil darthue/ dann hier gelten keine Muthmassungen. Die Zöllner/ so dar- wider handeln/ werden um 100. Pfund an Geld ge- strafft. Libr. Statut. German. Nat. quae est Patav. c. 2. Zu Boulogne ist die Teutsche Nation auß sonderba- rem Privilegio Käysers Caroli V. unter specialem Schutz deß Römis. Käysers. Zu Siena im Florentini- schen Land haben die Teutschen folgende Vorrechte: 1. Daß sie vor Niemand/ als ihrem eigenen Consilia- rio, Procuratoribus und ältesten der Nation können belanget werden. 2. Ausser einem Todes-Fall kan weder der Barisellus, noch die Schergen/ einen Teut- schen greiffen/ oder ins Gefängnüß werffen. 3. Sie mögen allenthalben offensive und defensive Waffen tragen. 4. Wann sie erweisen/ daß sie in die Teutsche Nation eingeschrieben sind/ so sind sie von allen Zöl- len und Auflagen im gantzen Groß-Hertzogthum frey. Zu Orleans stehen die der Teutschen Matricul ein- verleibte Studenten unter specialem Schutz deß Kö- nigs/ sie mögen dahin gehen/ oder darvon ziehen/ in Friedens-und Kriegs-Zeiten/ ohne einige Inquisition der Religion. So kan man sie auch in Kriegs-Zeiten/ oder durch Kriegs-Recht/ nicht anhalten/ ob auch gleich ihr Lands-Fürst dem Frantzös. König den Krieg angekündiget hätte. Also ist gesprochen worden den 12. Julii A. 1558. vor einen Teutschen Studenten zu Orleans, welcher von einem Frantzösis. Edelmann bey Gyen
Romans II. Buch. wie ſie immer Namen haben moͤgen/ alſo/ daß ſie undihre Bedienten durch das Venetianiſche Gebiet al- les/ was zur Kleidung/ Eſſen/ und taͤglichem Ge- brauch gehoͤret/ auß-und einfuͤhren moͤgen. Wann aber ein Streit entſtehet/ ob ein Ding zum Dienſt der Teutſchen Nation getragen werde/ ſo muß man ihrem Eyd glauben/ es ſey dann/ daß man mit offen- baren Zeugnuͤſſen das Gegentheil darthue/ dann hier gelten keine Muthmaſſungen. Die Zoͤllner/ ſo dar- wider handeln/ werden um 100. Pfund an Geld ge- ſtrafft. Libr. Statut. German. Nat. quæ eſt Patav. c. 2. Zu Boulogne iſt die Teutſche Nation auß ſonderba- rem Privilegio Kaͤyſers Caroli V. unter ſpecialem Schutz deß Roͤmiſ. Kaͤyſers. Zu Siena im Florentini- ſchen Land haben die Teutſchen folgende Vorrechte: 1. Daß ſie vor Niemand/ als ihrem eigenen Conſilia- rio, Procuratoribus und aͤlteſten der Nation koͤnnen belanget werden. 2. Auſſer einem Todes-Fall kan weder der Bariſellus, noch die Schergen/ einen Teut- ſchen greiffen/ oder ins Gefaͤngnuͤß werffen. 3. Sie moͤgen allenthalben offenſive und defenſive Waffen tragen. 4. Wann ſie erweiſen/ daß ſie in die Teutſche Nation eingeſchrieben ſind/ ſo ſind ſie von allen Zoͤl- len und Auflagen im gantzen Groß-Hertzogthum frey. Zu Orleans ſtehen die der Teutſchen Matricul ein- verleibte Studenten unter ſpecialem Schutz deß Koͤ- nigs/ ſie moͤgen dahin gehen/ oder darvon ziehen/ in Friedens-und Kriegs-Zeiten/ ohne einige Inquiſition der Religion. So kan man ſie auch in Kriegs-Zeiten/ oder durch Kriegs-Recht/ nicht anhalten/ ob auch gleich ihr Lands-Fuͤrſt dem Frantzoͤſ. Koͤnig den Krieg angekuͤndiget haͤtte. Alſo iſt geſprochen worden den 12. Julii A. 1558. vor einen Teutſchen Studenten zu Orleans, welcher von einem Frantzoͤſiſ. Edelmann bey Gyen
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Romans II. Buch.
wie ſie immer Namen haben moͤgen/ alſo/ daß ſie und
ihre Bedienten durch das Venetianiſche Gebiet al-
les/ was zur Kleidung/ Eſſen/ und taͤglichem Ge-
brauch gehoͤret/ auß-und einfuͤhren moͤgen. Wann
aber ein Streit entſtehet/ ob ein Ding zum Dienſt
der Teutſchen Nation getragen werde/ ſo muß man
ihrem Eyd glauben/ es ſey dann/ daß man mit offen-
baren Zeugnuͤſſen das Gegentheil darthue/ dann hier
gelten keine Muthmaſſungen. Die Zoͤllner/ ſo dar-
wider handeln/ werden um 100. Pfund an Geld ge-
ſtrafft. Libr. Statut. German. Nat. quæ eſt Patav. c. 2.
Zu Boulogne iſt die Teutſche Nation auß ſonderba-
rem Privilegio Kaͤyſers Caroli V. unter ſpecialem
Schutz deß Roͤmiſ. Kaͤyſers. Zu Siena im Florentini-
ſchen Land haben die Teutſchen folgende Vorrechte:
1. Daß ſie vor Niemand/ als ihrem eigenen Conſilia-
rio, Procuratoribus und aͤlteſten der Nation koͤnnen
belanget werden. 2. Auſſer einem Todes-Fall kan
weder der Bariſellus, noch die Schergen/ einen Teut-
ſchen greiffen/ oder ins Gefaͤngnuͤß werffen. 3. Sie
moͤgen allenthalben offenſive und defenſive Waffen
tragen. 4. Wann ſie erweiſen/ daß ſie in die Teutſche
Nation eingeſchrieben ſind/ ſo ſind ſie von allen Zoͤl-
len und Auflagen im gantzen Groß-Hertzogthum
frey. Zu Orleans ſtehen die der Teutſchen Matricul ein-
verleibte Studenten unter ſpecialem Schutz deß Koͤ-
nigs/ ſie moͤgen dahin gehen/ oder darvon ziehen/ in
Friedens-und Kriegs-Zeiten/ ohne einige Inquiſition
der Religion. So kan man ſie auch in Kriegs-Zeiten/
oder durch Kriegs-Recht/ nicht anhalten/ ob auch
gleich ihr Lands-Fuͤrſt dem Frantzoͤſ. Koͤnig den Krieg
angekuͤndiget haͤtte. Alſo iſt geſprochen worden den
12. Julii A. 1558. vor einen Teutſchen Studenten zu
Orleans, welcher von einem Frantzoͤſiſ. Edelmann bey
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