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Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690.

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Romans II. Buch.
als ein krackelischer Kumpe einmahl recht Lehr-Geld
geben möchte/ und hiernächst sich besinne/ dergleichen
liederliche Händel mehr anzufangen. Troll hatte
seinen Gegenparth mit dem Halß gefasset/ und stieß
mit den Füssen tapffer zu/ als er aber sahe/ daß ihm
Cavina nicht beystehen wolte/ da sprach er: Quid
spectas otiosus nostrum laborem? Cavina
antwortete:
Tu tibimet haec otia fecisti. Troll: Fac ut emergam.
Cavina: Da bona verba hosti.
Hiermit ließ Troll
den Fuhrmann über ihm fahren/ und sprach: Du hast
gewonnen/ stehe nur auf/ es wil uns doch Niemand
etwas vor unsern Schaden und Schmertzen geben;
Der andere war damit zufrieden/ und also stunden sie
mit einander auf/ reicheten sich die Hände/ und ver-
trugen sich in Gegenwart der übrigen Gesellschafft.

Nachdem sie endlich ein nüchternes Frühstück-
lein zu sich genommen/ bezahleten sie diese elende
Herberge/ setzten sich hernach mit einander wieder
auf/ und fuhren ihres Weges. Troll saß recht vorne
auf dem Tagen/ nahe hinter den Pferden/ auf deren
einem an der lincken Hand der Fuhrmann selber saß.
Wie sie nun etwa eine Stunde Weges fortgefahren
waren/ schüttete das eine Pferd zur Hand hinten sei-
nen Unflath auß/ in welchem Troll etwas gläntzen
sahe/ sprang demnach vom Wagen/ und fand in deß
Pferds Außwurff 6. Stück an Batzen und halben
Batzen/ worüber grosse Verwunderung entstund/
indem keiner begreiffen kunte/ wie das Pferd Geld-
Müntze außzuwerffen vermöchte. Kaum aber hatte
Troll die Geld-Stücke gesäubert/ als der Fuhrmann
solche von ihm praetendirte/ weil sie von seinem Pferd
gekommen wären. Troll aber wegerte sich dessen/
und sprach: Du loser Bube hast mir noch neulich
deiner Pferde Außwurff anpraesentirt/ als ich meine

Hosen
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Romans II. Buch.
als ein krackeliſcher Kumpe einmahl recht Lehr-Geld
geben moͤchte/ und hiernaͤchſt ſich beſinne/ dergleichen
liederliche Haͤndel mehr anzufangen. Troll hatte
ſeinen Gegenparth mit dem Halß gefaſſet/ und ſtieß
mit den Fuͤſſen tapffer zu/ als er aber ſahe/ daß ihm
Cavina nicht beyſtehen wolte/ da ſprach er: Quid
ſpectas otioſus noſtrum laborem? Cavina
antwortete:
Tu tibimet hæc otia feciſti. Troll: Fac ut emergam.
Cavina: Da bona verba hoſti.
Hiermit ließ Troll
den Fuhrmann uͤber ihm fahren/ und ſprach: Du haſt
gewonnen/ ſtehe nur auf/ es wil uns doch Niemand
etwas vor unſern Schaden und Schmertzen geben;
Der andere war damit zufrieden/ und alſo ſtunden ſie
mit einander auf/ reicheten ſich die Haͤnde/ und ver-
trugen ſich in Gegenwart der uͤbrigen Geſellſchafft.

Nachdem ſie endlich ein nuͤchternes Fruͤhſtuͤck-
lein zu ſich genommen/ bezahleten ſie dieſe elende
Herberge/ ſetzten ſich hernach mit einander wieder
auf/ und fuhren ihres Weges. Troll ſaß recht vorne
auf dem Tagen/ nahe hinter den Pferden/ auf deren
einem an der lincken Hand der Fuhrmann ſelber ſaß.
Wie ſie nun etwa eine Stunde Weges fortgefahren
waren/ ſchuͤttete das eine Pferd zur Hand hinten ſei-
nen Unflath auß/ in welchem Troll etwas glaͤntzen
ſahe/ ſprang demnach vom Wagen/ und fand in deß
Pferds Außwurff 6. Stuͤck an Batzen und halben
Batzen/ woruͤber groſſe Verwunderung entſtund/
indem keiner begreiffen kunte/ wie das Pferd Geld-
Muͤntze außzuwerffen vermoͤchte. Kaum aber hatte
Troll die Geld-Stuͤcke geſaͤubert/ als der Fuhrmann
ſolche von ihm prætendirte/ weil ſie von ſeinem Pferd
gekommen waͤren. Troll aber wegerte ſich deſſen/
und ſprach: Du loſer Bube haſt mir noch neulich
deiner Pferde Außwurff anpræſentirt/ als ich meine

Hoſen
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[905/0925] Romans II. Buch. als ein krackeliſcher Kumpe einmahl recht Lehr-Geld geben moͤchte/ und hiernaͤchſt ſich beſinne/ dergleichen liederliche Haͤndel mehr anzufangen. Troll hatte ſeinen Gegenparth mit dem Halß gefaſſet/ und ſtieß mit den Fuͤſſen tapffer zu/ als er aber ſahe/ daß ihm Cavina nicht beyſtehen wolte/ da ſprach er: Quid ſpectas otioſus noſtrum laborem? Cavina antwortete: Tu tibimet hæc otia feciſti. Troll: Fac ut emergam. Cavina: Da bona verba hoſti. Hiermit ließ Troll den Fuhrmann uͤber ihm fahren/ und ſprach: Du haſt gewonnen/ ſtehe nur auf/ es wil uns doch Niemand etwas vor unſern Schaden und Schmertzen geben; Der andere war damit zufrieden/ und alſo ſtunden ſie mit einander auf/ reicheten ſich die Haͤnde/ und ver- trugen ſich in Gegenwart der uͤbrigen Geſellſchafft. Nachdem ſie endlich ein nuͤchternes Fruͤhſtuͤck- lein zu ſich genommen/ bezahleten ſie dieſe elende Herberge/ ſetzten ſich hernach mit einander wieder auf/ und fuhren ihres Weges. Troll ſaß recht vorne auf dem Tagen/ nahe hinter den Pferden/ auf deren einem an der lincken Hand der Fuhrmann ſelber ſaß. Wie ſie nun etwa eine Stunde Weges fortgefahren waren/ ſchuͤttete das eine Pferd zur Hand hinten ſei- nen Unflath auß/ in welchem Troll etwas glaͤntzen ſahe/ ſprang demnach vom Wagen/ und fand in deß Pferds Außwurff 6. Stuͤck an Batzen und halben Batzen/ woruͤber groſſe Verwunderung entſtund/ indem keiner begreiffen kunte/ wie das Pferd Geld- Muͤntze außzuwerffen vermoͤchte. Kaum aber hatte Troll die Geld-Stuͤcke geſaͤubert/ als der Fuhrmann ſolche von ihm prætendirte/ weil ſie von ſeinem Pferd gekommen waͤren. Troll aber wegerte ſich deſſen/ und ſprach: Du loſer Bube haſt mir noch neulich deiner Pferde Außwurff anpræſentirt/ als ich meine Hoſen L l l 5

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Zitationshilfe: Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, S. 905. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/happel_roman_1690/925>, abgerufen am 22.11.2024.