Harenberg, Johann Christoph: Vernünftige und Christliche Gedancken Uber die VAMPIRS Oder Bluhtsaugende Todten. Wolfenbüttel, 1733.Kirche, und hat sonderlich der Apostel Jacobus den Anfang seines Briefes dagegen (e) gerichtet. Am heftigsten brach diese unsinnige Meynung in dem dritten Jahrhundert nach CHristi Gebuhrt los, als MANES die Grund-Sätze der Persischen Welt-Weisheit mit der Lehre JEsu Christi zu paaren gedachte. Der traum-reiche CONRAD DIPPEL entblödet sich nicht zu schreiben, daß die Jüden allererst in der Babylonischen Gefängniß durch die Chaldäer, Babylonier, und Perser zur Erkänntnis der Wahrheit gebracht worden, weil Moses alzu tum gewesen, den Juden eine gründliche Anleitung von der göttlichen Lehre zu geben. Aus dem, was wir beygebracht haben, erkennet man gar leicht, daß der gute Mann nicht richtig unter dem Hute seyn müsse. Daß von dem bösem Geiste, als einem fälschlich-vorgegebenen Beherrscher des Gestirns, die weltlichen Händel herrührten, scheueten sich dennoch einige zu bekennen. Jedoch behaupteten die Weisen, daß die Menschen durch das Stern-Schicksahl sündigten. Homines fato peccare, etiam plerumque a sapientibus adseritur. So läst sich der Verfasser der Lob-Rede, so auf den jüngern Constantinum gehalten worden, hören, c. 14. MAMERTINVS in seiner Lob-Rede, so er dem Heydnischen Kayser Juliano gehalten, hält dafür c. 23, daß diejenigen, so nicht nach dem Schicksahl der Sternen lebten, casu ac temere, blindlings (e) THEOPHILVS AMELIVS i. e. Petrus Zornius in Erörterung der dunckelsten Schrift-Stellen in N. T. p. 215.
Kirche, und hat sonderlich der Apostel Jacobus den Anfang seines Briefes dagegen (e) gerichtet. Am heftigsten brach diese unsinnige Meynung in dem dritten Jahrhundert nach CHristi Gebuhrt los, als MANES die Grund-Sätze der Persischen Welt-Weisheit mit der Lehre JEsu Christi zu paaren gedachte. Der traum-reiche CONRAD DIPPEL entblödet sich nicht zu schreiben, daß die Jüden allererst in der Babylonischen Gefängniß durch die Chaldäer, Babylonier, und Perser zur Erkänntnis der Wahrheit gebracht worden, weil Moses alzu tum gewesen, den Juden eine gründliche Anleitung von der göttlichen Lehre zu geben. Aus dem, was wir beygebracht haben, erkennet man gar leicht, daß der gute Mann nicht richtig unter dem Hute seyn müsse. Daß von dem bösem Geiste, als einem fälschlich-vorgegebenen Beherrscher des Gestirns, die weltlichen Händel herrührten, scheueten sich dennoch einige zu bekennen. Jedoch behaupteten die Weisen, daß die Menschen durch das Stern-Schicksahl sündigten. Homines fato peccare, etiam plerumque a sapientibus adseritur. So läst sich der Verfasser der Lob-Rede, so auf den jüngern Constantinum gehalten worden, hören, c. 14. MAMERTINVS in seiner Lob-Rede, so er dem Heydnischen Kayser Juliano gehalten, hält dafür c. 23, daß diejenigen, so nicht nach dem Schicksahl der Sternen lebten, casu ac temere, blindlings (e) THEOPHILVS AMELIVS i. e. Petrus Zornius in Erörterung der dunckelsten Schrift-Stellen in N. T. p. 215.
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Kirche, und hat sonderlich der Apostel Jacobus den Anfang seines Briefes dagegen (e) gerichtet. Am heftigsten brach diese unsinnige Meynung in dem dritten Jahrhundert nach CHristi Gebuhrt los, als MANES die Grund-Sätze der Persischen Welt-Weisheit mit der Lehre JEsu Christi zu paaren gedachte. Der traum-reiche CONRAD DIPPEL entblödet sich nicht zu schreiben, daß die Jüden allererst in der Babylonischen Gefängniß durch die Chaldäer, Babylonier, und Perser zur Erkänntnis der Wahrheit gebracht worden, weil Moses alzu tum gewesen, den Juden eine gründliche Anleitung von der göttlichen Lehre zu geben. Aus dem, was wir beygebracht haben, erkennet man gar leicht, daß der gute Mann nicht richtig unter dem Hute seyn müsse. Daß von dem bösem Geiste, als einem fälschlich-vorgegebenen Beherrscher des Gestirns, die weltlichen Händel herrührten, scheueten sich dennoch einige zu bekennen. Jedoch behaupteten die Weisen, daß die Menschen durch das Stern-Schicksahl sündigten. Homines fato peccare, etiam plerumque a sapientibus adseritur. So läst sich der Verfasser der Lob-Rede, so auf den jüngern Constantinum gehalten worden, hören, c. 14. MAMERTINVS in seiner Lob-Rede, so er dem Heydnischen Kayser Juliano gehalten, hält dafür c. 23, daß diejenigen, so nicht nach dem Schicksahl der Sternen lebten, casu ac temere, blindlings
(e) THEOPHILVS AMELIVS i. e. Petrus Zornius in Erörterung der dunckelsten Schrift-Stellen in N. T. p. 215.
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