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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.

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Die zweyte Stund.

chen zugesetzt/ welche noch nicht geendiget/ un-
terhanden/ oder gegenwärtig sind/ als:

[Abbildung] [Abbildung] behandlen/ besehen/ begehen etc.

die Vorsyllben entvermindert/ verändert oder
verkleinert die Deutung des beygesetzten Stamm-
worts/ als:

[Abbildung] [Abbildung] entscheiden/ entnemen/ entfärben etc.

hingegen wircket die Vorsyllben er eine Erlan-
gung/ Gewinnung/ Erwerbung etc. als:

[Abbildung] [Abbildung] erheurahten/ erjagen/ ergehen.

Das Ge deutet eine Vielfältigkeit/ Vermen-
gung/ Versamlung etc. Gehöltze/ Gespräch/
Gewässer etc. in etlichen Wörtern gehöret das
ge zu den Stammbuchstaben/ welches daraus
zu erkennen/ wann das Stammwort ohne das ge
keine Deutung hat: Also kan ich in dem Gebän-
de sagen: Genade/ Genügen/ Gelücke/ weil
nade/ nüge/ lücke etc. blinde Wörter sind/ und
deutungslos. Die zwo Vorsyllben ver und zer
haben/ die deuten etwas zuverderben/ vernichten/
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[Abbildung] [Abbildung] vergehen/ versehen/ versichern/

zer-

Die zweyte Stund.

chen zugeſetzt/ welche noch nicht geendiget/ un-
terhanden/ oder gegenwaͤrtig ſind/ als:

[Abbildung] [Abbildung] behandlen/ beſehen/ begehen ꝛc.

die Vorſyllben entvermindert/ veraͤndert oder
verkleinert die Deutung des beygeſetzten Stam̃-
worts/ als:

[Abbildung] [Abbildung] entſcheiden/ entnemen/ entfaͤrben ꝛc.

hingegen wircket die Vorſyllben er eine Erlan-
gung/ Gewinnung/ Erwerbung ꝛc. als:

[Abbildung] [Abbildung] erheurahten/ erjagen/ ergehen.

Das Ge deutet eine Vielfaͤltigkeit/ Vermen-
gung/ Verſamlung ꝛc. Gehoͤltze/ Geſpraͤch/
Gewaͤſſer ꝛc. in etlichen Woͤrtern gehoͤret das
ge zu den Stammbuchſtaben/ welches daraus
zu erkennen/ wann das Stammwort ohne das ge
keine Deutung hat: Alſo kan ich in dem Gebaͤn-
de ſagen: Genade/ Genuͤgen/ Geluͤcke/ weil
nade/ nuͤge/ luͤcke ꝛc. blinde Woͤrter ſind/ und
deutungslos. Die zwo Vorſyllben ver und zer
haben/ die deuten etwas zuverderben/ vernichtẽ/
zerſtuͤcken/ zuweilen auch einen Beſitz ꝛc. alſo

[Abbildung] [Abbildung] vergehen/ verſehen/ verſichern/

zer-

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[24/0042] Die zweyte Stund. chen zugeſetzt/ welche noch nicht geendiget/ un- terhanden/ oder gegenwaͤrtig ſind/ als: [Abbildung] [Abbildung] behandlen/ beſehen/ begehen ꝛc. die Vorſyllben entvermindert/ veraͤndert oder verkleinert die Deutung des beygeſetzten Stam̃- worts/ als: [Abbildung] [Abbildung] entſcheiden/ entnemen/ entfaͤrben ꝛc. hingegen wircket die Vorſyllben er eine Erlan- gung/ Gewinnung/ Erwerbung ꝛc. als: [Abbildung] [Abbildung] erheurahten/ erjagen/ ergehen. Das Ge deutet eine Vielfaͤltigkeit/ Vermen- gung/ Verſamlung ꝛc. Gehoͤltze/ Geſpraͤch/ Gewaͤſſer ꝛc. in etlichen Woͤrtern gehoͤret das ge zu den Stammbuchſtaben/ welches daraus zu erkennen/ wann das Stammwort ohne das ge keine Deutung hat: Alſo kan ich in dem Gebaͤn- de ſagen: Genade/ Genuͤgen/ Geluͤcke/ weil nade/ nuͤge/ luͤcke ꝛc. blinde Woͤrter ſind/ und deutungslos. Die zwo Vorſyllben ver und zer haben/ die deuten etwas zuverderben/ vernichtẽ/ zerſtuͤcken/ zuweilen auch einen Beſitz ꝛc. alſo [Abbildung] [Abbildung] vergehen/ verſehen/ verſichern/ zer-

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Zitationshilfe:	Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650/42>, abgerufen am 21.11.2024.

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