Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.net/ noch bey andern Angelegenheiten zu 5. Etlichen ermangelt es an natürli- 6. Etliche haben keinen Lust zu der 7. Wie nun kein Acker so schlecht/ und ein )( v
net/ noch bey andern Angelegenheiten zu 5. Etlichen ermangelt es an natuͤrli- 6. Etliche haben keinen Luſt zu der 7. Wie nun kein Acker ſo ſchlecht/ und ein )( v
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net/ noch bey andern Angelegenheiten zu
lernen begehren.
5. Etlichen ermangelt es an natuͤrli-
cher Faͤhigkeit zu der Poëterey/ daß ſie
zwar die Wort kunſtrichtig zu binden
wiſſen/ aber gezwungen/ hart und miß-
lautend; ohne poëtiſche Gedanck en/ und
ſinnreiche Einfaͤlle: daß man leichtlich
ſehen kan/ es ſey kein poëtiſcher Geiſt in
jhnen/ und jhre Gedichte mit langer Zeit
zuſammengenoͤhtiget.
6. Etliche haben keinen Luſt zu der
Poëterey/ und hoͤren zwar gerne einem
Zahnbrecher/ Spruchſprecher/ Fatz-
narren und Poſſenreiſſer zu/ weil ſolche
Leuteentweder jhꝛesgleichen odeꝛ ja jh-
rem Verſtand gemaͤſſe Haͤndel vorbrin-
gen; Einẽ Poëten aber/ deſſen Kunſt fer-
ne von deß Poͤvels Thorheit iſt/ wollen
ſie noch wiſſen/ noch hoͤren.
7. Wie nun kein Acker ſo ſchlecht/ und
unartig zu finden/ den man nicht durch
Fleiß/ und beharꝛliche Pflegung/ uñ Ar-
beit ſolte fruchtbar machen koͤñen: Alſo
iſt auch keiner ſo unreines Hirns/ der nit
durch Nachſinnen/ auf vorher erlangte
Anweiſung/ (welche gleichſam der Wu-
cherſame iſt/) eine gebundne Rene/ oder
ein
)( v
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