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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.

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Die fünffte Stund.

Hier auß könte ein verständiger Mahler ein
schönes Gemähl bilden.

8. Aller Veränderungen zu gedenken/ welche
in den Reimgebänden befindlich sind/ ist nicht
vonnöhten/ wir wollen von etlichen sagen/ und
den Gelehrten das Nachsinnen überlassen. Aus
dem langkurtzen und langgekürtzten werden die
Sapphischen Verse (aber ohne Abschnitt/ weil
wir kein dopeltes Wort/ oder @@ Pyrrichium,
nicht haben) also gesetzet:

[Abbildung] [Abbildung] Hört die Sappho liebliche Lieder singen!
[Abbildung] [Abbildung] schaut die holden Nymphen in Auen sprin- [Abbildung]
[Abbildung] gen!
[Abbildung] [Abbildung] Phoebus selbsten liebet die freyen Lieder/ [Abbildung]
[Abbildung]
[Abbildung] [Abbildung]
[Abbildung] singet sie wieder.

Dieses Gebänd kan füglicher also geordnet wer-
den:

[Abbildung] [Abbildung] Höret die Sappho neue Lieder singen!
[Abbildung] [Abbildung] schauet die holden Nymphen freudig [Abbildung]
[Abbildung] springen!
Phoe-
Die fuͤnffte Stund.

Hier auß koͤnte ein verſtaͤndiger Mahler ein
ſchoͤnes Gemaͤhl bilden.

8. Aller Veraͤnderungen zu gedenken/ welche
in den Reimgebaͤnden befindlich ſind/ iſt nicht
vonnoͤhten/ wir wollen von etlichen ſagen/ und
den Gelehrten das Nachſinnen uͤberlaſſen. Aus
dem langkurtzen und langgekuͤrtzten werden die
Sapphiſchen Verſe (aber ohne Abſchnitt/ weil
wir kein dopeltes Wort/ oder  Pyrrichium,
nicht haben) alſo geſetzet:

[Abbildung] [Abbildung] Hoͤrt die Sappho liebliche Lieder ſingen!
[Abbildung] [Abbildung] ſchaut die holden Nymphen in Auẽ ſprin- [Abbildung]
[Abbildung] gen!
[Abbildung] [Abbildung] Phoebus ſelbſten liebet die freyen Lieder/ [Abbildung]
[Abbildung]
[Abbildung] [Abbildung]
[Abbildung] ſinget ſie wieder.

Dieſes Gebaͤnd kan fuͤglicher alſo geordnet wer-
den:

[Abbildung] [Abbildung] Hoͤret die Sappho neue Lieder ſingen!
[Abbildung] [Abbildung] ſchauet die holden Nymphen freudig [Abbildung]
[Abbildung] ſpringen!
Phoe-
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[81[77]/0095] Die fuͤnffte Stund. Hier auß koͤnte ein verſtaͤndiger Mahler ein ſchoͤnes Gemaͤhl bilden. 8. Aller Veraͤnderungen zu gedenken/ welche in den Reimgebaͤnden befindlich ſind/ iſt nicht vonnoͤhten/ wir wollen von etlichen ſagen/ und den Gelehrten das Nachſinnen uͤberlaſſen. Aus dem langkurtzen und langgekuͤrtzten werden die Sapphiſchen Verſe (aber ohne Abſchnitt/ weil wir kein dopeltes Wort/ oder  Pyrrichium, nicht haben) alſo geſetzet: [Abbildung] [Abbildung] Hoͤrt die Sappho liebliche Lieder ſingen! [Abbildung] [Abbildung] ſchaut die holden Nymphen in Auẽ ſprin- [Abbildung] [Abbildung] gen! [Abbildung] [Abbildung] Phoebus ſelbſten liebet die freyen Lieder/ [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] [Abbildung] ſinget ſie wieder. Dieſes Gebaͤnd kan fuͤglicher alſo geordnet wer- den: [Abbildung] [Abbildung] Hoͤret die Sappho neue Lieder ſingen! [Abbildung] [Abbildung] ſchauet die holden Nymphen freudig [Abbildung] [Abbildung] ſpringen! Phoe-

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650, S. 81[77]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter01_1650/95>, abgerufen am 18.12.2024.