Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 1. 2. Aufl. Nürnberg, 1650.
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Die fuͤnffte Stund.
und ihr/ die ihr bisher habt dieſen Bau
verſpottet/
euch/ ohne Reu und Scheu/
oft wider mich ger ottet/
muͤſt bald mit Jam̃er/ Angſt und Kla-
gen
verzagen und verderben in den Plagen.
Das eingeſchrenkte Meer wird wallen
fremde Bahn/
die Quellen werden Wellen werden/
deß Himmels Fenſter aufgethan/
die Wolken ſich ausſchuͤtten auf die
Erden/
zu truͤgen euren ſicherkuͤhnen Wahn.
Schaut doch das Zeichen/ wie das Thier/
erſchreckt vor Warten ſolcher Dingen/
ſich findet nach und nach zu mir!
die Wilden wohnen nechſt den Zahmen
behaltend jener Nachwelt Samen:
und ihnen ſol es auch vor euch gelingen:
dann ihr/ ihr ſuͤndigt fuͤr und fuͤr/
ja aͤrger als die thummen Thier’.
ihr harꝛt auf langgeſchaͤndten Suͤnden-
wegen/
die Strafferuten ruhet fuͤr der Thuͤr’.
Ach ja! es brauſt das Meer: es platſchert
ſchon der Regen ꝛc.
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