Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.Die zwölffte Stund. nenden Trompeten/ und schwirmenden Trommel-melwürbel. Hiervon ist zu lesen der Vorbericht/ der wiederaufgelegten Diana H. von Kuefsteins. 12. Die Personen/ welche nach der Jtaliäner und * Tasso nell Aminta. f. 25.
Die zwoͤlffte Stund. nenden Trompeten/ und ſchwirmenden Trommel-melwuͤrbel. Hiervon iſt zu leſen der Vorbericht/ der wiederaufgelegten Diana H. von Kuefſteins. 12. Die Perſonen/ welche nach der Jtaliaͤner und * Taſſo nell Aminta. f. 25.
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Die zwoͤlffte Stund.
nenden Trompeten/ und ſchwirmenden Trommel-
melwuͤrbel. Hiervon iſt zu leſen der Vorbericht/
der wiederaufgelegten Diana H. von Kuefſteins.
12. Die Perſonen/ welche nach der Jtaliaͤner
Gebrauch eingefuͤhret werden/ ſind meiſtentheils
Hirten/ ſo von den Eclogis, oder Feldliedern ab-
geſehen/ Spielweis auf den Schauplatz gefuͤhret
worden. Dieſer Hirten und Hirtinnen ſind vierer-
ley: 1. Rindvieh-oder Kuͤhhirten/ 2. Schaf-
hirten/ 3. Geishirten/ 4. Saͤuhirten. Dieſer
letzten aber wird ſelten/ oder gar nicht gedacht.
Weil nun unter dieſen die Schafhirten muͤſſiger
als alle andre/ in dem nemlich die Schafe die lieb-
lichſten Thierlein unter beſagten/ ſich nit leichtlich
vergehẽ/ wie Rind- und Kuͤhevieh/ und ſie deswe-
gen gute Zeit haben/ der Herde zur Tafel zu ſpielẽ:
als iſt ihnen auch ein Vorzug vor allen andren ge-
geben/ und die meinſten Liebshaͤndel/ als welcher
Vrſprung iſt der Muͤſſigang/ werden durch
Schaͤfer vorgetragen. Wann ſie grobe Geſpraͤ-
che fuͤhrten/ wie die Bauerleute zu thun pflegẽ/ we-
re keine Luſt/ ſondern ein Verdruß ihnen zuzuhoͤ-
ren. Weil aber hierdurch die guldne Tugend-
zeit/ und die alte Redlichkeit/ Froͤmmkeit und Er-
barkeit/ * vorgeſtellt und gleichſam abgemahlet
werden ſoll/ muͤſſen ſie ſolche Gedanken/ Wort
und
* Taſſo nell Aminta. f. 25.
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