Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.Die achte Stund. Das Weib gleicht einem Weyr der niemalssatt gefüllet/ sie gleichet auch dem Weitz/ der durch die Nässe quillet/ der Weise wird bethört durch Weiber und den Wein/ doch wird hierbey dem Mann/ mehr wol als übel seyn. * Die Wörter/ welcher Veränderung zu der Er- 6. Diesen Erfindungen gleichen fast die Wort- Bauch * ad exemplum I. Stratii Epigr. ult. * H. Schottels Verskunst am 308. Blat.
Die achte Stund. Das Weib gleicht einem Weyr der niemalsſatt gefuͤllet/ ſie gleichet auch dem Weitz/ der durch die Naͤſſe quillet/ der Weiſe wird bethoͤrt durch Weiber und den Wein/ doch wird hierbey dem Mann/ mehr wol als uͤbel ſeyn. * Die Woͤrter/ welcher Veraͤnderung zu der Er- 6. Dieſen Erfindungen gleichen faſt die Wort- Bauch * ad exemplum I. Stratii Epigr. ult. * H. Schottels Verskunſt am 308. Blat.
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Die achte Stund.
Das Weib gleicht einem Weyr der niemals
ſatt gefuͤllet/
ſie gleichet auch dem Weitz/ der durch die
Naͤſſe quillet/
der Weiſe wird bethoͤrt durch Weiber
und den Wein/
doch wird hierbey dem Mann/ mehr
wol als uͤbel ſeyn. *
Die Woͤrter/ welcher Veraͤnderung zu der Er-
findung Anlaß gegeben/ muͤſſen wegen beſſern
Verſtands mit andern Druckbuchſtaben bemerk-
et ſeyn.
6. Dieſen Erfindungen gleichen faſt die Wort-
grifflein/ deren Scaliger eine groſſe Anzahl er-
ſonnen/ und wol moͤchten genennet werden
Wortraͤhtſel/ * weil ſie in Luſtgedichten zu
ſonderlichen Aufgaben koͤnnen gebraucht werdẽ.
Hiervon iſt nun zu wiſſen: I. Daß man in denſel-
ben beſſer kan fortkommen/ wann man das au/
ei/ ſch/ ch/ zu zeiten auch das ſt/ tz/ pf und der-
gleichen Doppelbuchſtaben fuͤr einfache gelten
laͤſſt. II. Daß man die Woͤrter abtheilet/ und
den erſten Buchſtaben in den Einſylbigen die er-
ſte Sylben aber in mehr ſylbigen Woͤrtern/ nen-
net das Haubt/ den zweyten den Leib/ oder den
Bauch
* ad exemplum I. Stratii Epigr. ult.
* H. Schottels Verskunſt am 308. Blat.
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