Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.Die eilffte Stund. ner/ welchen nach gefüget werden die Botten/ undSeugammen. Diese werden wegen ihrer Miß- handlung/ niemals aber unschuldig zur Straffe gezogen. 11. Die Lehr- und Danksprüche sind gleich- Ge- * I. de la Mesnardiere ensa Poetique f. 32.
Die eilffte Stund. ner/ welchen nach gefuͤget werden die Botten/ undSeugammen. Dieſe werden wegen ihrer Miß- handlung/ niemals aber unſchuldig zur Straffe gezogen. 11. Die Lehr- und Dankſpruͤche ſind gleich- Ge- * I. de la Meſnardiere enſa Poëtique f. 32.
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Die eilffte Stund.
ner/ welchen nach gefuͤget werden die Botten/ und
Seugammen. Dieſe werden wegen ihrer Miß-
handlung/ niemals aber unſchuldig zur Straffe
gezogen.
11. Die Lehr- und Dankſpruͤche ſind gleich-
ſam des Trauerſpiels Grundſeulen; Solche aber
muͤſſen nicht von Dienern und geringen Leuten/
ſondern von den fuͤrnemſten und aͤltſten Perſo-
nen angefuͤhret/ oder auch/ wie beſagt/ in dem
Chorlied geſungen werden. Dann/ obwol
der Poet mehrmals eine wahre Geſchicht aus-
dichtet/ und an derſelben Ausgang nichts veraͤn-
dern ſol/ ſo kan er doch allerley Vmſtaͤnde/ welche
ſich nicht begeben/ aber doch vermutlich ſich haͤttẽ
begeben koͤnnen/ und theils auch begeben ſollen/
mit an- und einbringen; ſonderlich aber den Per-
ſonen nachdenkliche und merkwuͤrdige Reden zu-
dichten/ * daß ſie nicht nur an den Kleidern/ ſon-
dern auch an den ſchicklichen Namen und ihren
Redarten zu erkennen/ wie oben vermeldet wor-
den. Den Jnhalt des Spiels entlehnet er/ die or-
dentliche und Kunſtrichtige Verfaſſung bringt
er bey aus eignem Wolvermoͤgen/ ertheilt den Per-
ſonen allerhand anſtaͤndige Sitten/ und dichtet
auch ſonderliche Fuͤgniſſen der Geſchichte aus
ſeinem Sinn. Zum Exempel: Wann ich wolte die
Ge-
* I. de la Meſnardiere enſa Poëtique f. 32.
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