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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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VIII.
und jede Endungen gefunden werden möchten/
ist von uns hierbey gesetzte Scheiben/ bestehend
in 5. Ringen/ erfunden worden Deren zwar nur
die drey mittlern zu den Reimen Anfang-Mit-
tel-und Endbuchstaben
dienen; Der erste mit
den Vorsylben und der letzte oder äusserste mit
den Nachsylben/ ist nur zu Vollständigung deß
Werkes beygerucket/ dieses Fals aber auch zuge-
brauchen/ wann man zu weilen einen nachsinni-
gen Begrief zu verfassen/ sich nicht aller dienli-
chen vor-oder nach-Sylben erinnert. Besagte
fünff Scheiben oder Ringe/ müssen also just mit
dem Mittelpunct aufeinander gerichtet werden/
daß man sie leichtlich herum drehen und so wol
alle und jede recht-teutsche Wörter/ als auch al-
le Reimungen richtig finden kan.

77. Wie alle Sachen im Anfang/ Mittel
und Ende bestehen/ also wollen wir auch die
Buchstaben der einsylbigen Wörter abtheilen in
60. Anfangs-Buchstaben auf demzwey-
ten Ringe:
in 12. Mittel-Buchstaben auf
dem dritten Ringe: in zweymal 60. das ist/
120. End-Buchstaben/ auf dem vierdten
Ringe.
Diesen werden vorgesetzt 48. Vorsyl-
ben auf dem ersten Ringe/ und nachgese-
tzet 24. Nachsylben aufdem fünfften Rin-
ge.
Hierbey werden wir als an einem Denkring/
alle einsylbige Stammwörter/ wie auch alle

Reim-

VIII.
und jede Endungen gefunden werden moͤchten/
iſt von uns hierbey geſetzte Scheiben/ beſtehend
in 5. Ringen/ erfunden worden Deren zwar nur
die drey mittlern zu den Reimen Anfang-Mit-
tel-und Endbuchſtaben
dienen; Der erſte mit
den Vorſylben und der letzte oder aͤuſſerſte mit
den Nachſylben/ iſt nur zu Vollſtaͤndigung deß
Werkes beygerucket/ dieſes Fals aber auch zuge-
brauchen/ wann man zu weilen einen nachſinni-
gen Begrief zu verfaſſen/ ſich nicht aller dienli-
chen vor-oder nach-Sylben erinnert. Beſagte
fuͤnff Scheiben oder Ringe/ muͤſſen alſo juſt mit
dem Mittelpunct aufeinander gerichtet werden/
daß man ſie leichtlich herum drehen und ſo wol
alle und jede recht-teutſche Woͤrter/ als auch al-
le Reimungen richtig finden kan.

77. Wie alle Sachen im Anfang/ Mittel
und Ende beſtehen/ alſo wollen wir auch die
Buchſtaben der einſylbigen Woͤrter abtheilen in
60. Anfangs-Buchſtaben auf demzwey-
ten Ringe:
in 12. Mittel-Buchſtaben auf
dem dritten Ringe: in zweymal 60. das iſt/
120. End-Buchſtaben/ auf dem vierdten
Ringe.
Dieſen werden vorgeſetzt 48. Vorſyl-
ben auf dem erſten Ringe/ und nachgeſe-
tzet 24. Nachſylben aufdem fuͤnfften Rin-
ge.
Hierbey werden wir als an einem Denkring/
alle einſylbige Stammwoͤrter/ wie auch alle

Reim-
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[82/0114] VIII. und jede Endungen gefunden werden moͤchten/ iſt von uns hierbey geſetzte Scheiben/ beſtehend in 5. Ringen/ erfunden worden Deren zwar nur die drey mittlern zu den Reimen Anfang-Mit- tel-und Endbuchſtaben dienen; Der erſte mit den Vorſylben und der letzte oder aͤuſſerſte mit den Nachſylben/ iſt nur zu Vollſtaͤndigung deß Werkes beygerucket/ dieſes Fals aber auch zuge- brauchen/ wann man zu weilen einen nachſinni- gen Begrief zu verfaſſen/ ſich nicht aller dienli- chen vor-oder nach-Sylben erinnert. Beſagte fuͤnff Scheiben oder Ringe/ muͤſſen alſo juſt mit dem Mittelpunct aufeinander gerichtet werden/ daß man ſie leichtlich herum drehen und ſo wol alle und jede recht-teutſche Woͤrter/ als auch al- le Reimungen richtig finden kan. 77. Wie alle Sachen im Anfang/ Mittel und Ende beſtehen/ alſo wollen wir auch die Buchſtaben der einſylbigen Woͤrter abtheilen in 60. Anfangs-Buchſtaben auf demzwey- ten Ringe: in 12. Mittel-Buchſtaben auf dem dritten Ringe: in zweymal 60. das iſt/ 120. End-Buchſtaben/ auf dem vierdten Ringe. Dieſen werden vorgeſetzt 48. Vorſyl- ben auf dem erſten Ringe/ und nachgeſe- tzet 24. Nachſylben aufdem fuͤnfften Rin- ge. Hierbey werden wir als an einem Denkring/ alle einſylbige Stammwoͤrter/ wie auch alle Reim-

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/114>, abgerufen am 21.11.2024.