Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.VIII. begegnet mit dem Wiederhall;in dem ich sag: Ach Jesukomm! und hören solt: Jch Jesus komm. 9. Die Welt kan mein Hertz nicht erfreuen/mich dunkt ich höre hier und dort/ wie wiederklingt das Wörtlein reuen/ ein warbefundne Gegenwort: dann meines Lebens mich gereut/ wann Jesus nicht mein Hertz erfreut. 10. Noch eines muß ich von euch fragen/ihr aus gehölten Felsen Stein': Jhr habt mich vielmals hören sagen und klagen von dem Jesulem/ Wie komm ich zu der wehrten Ruh'? Jch hörte: zu der Erden Ruh. 11. Ja/ freylich in der Mutter Erdenbesitzen wir die waare Ruh/ wann unsre Seelen finden werden den Jesum den sie suchen Nu. Der Namen ist mein aufenthalt/ das Amen/ Amen wiederschallt. 12. Antworte/ Jesu/ meinem schreien/du bist allein mein Fels und Hort! Laß deine Hulde mir gedeien/ mit
VIII. begegnet mit dem Wiederhall;in dem ich ſag: Ach Jeſukomm! und hoͤren ſolt: Jch Jeſus komm. 9. Die Welt kan mein Hertz nicht erfreuen/mich dunkt ich hoͤre hier und dort/ wie wiederklingt das Woͤrtlein reuen/ ein warbefundne Gegenwort: dann meines Lebens mich gereut/ wann Jeſus nicht mein Hertz erfreut. 10. Noch eines muß ich von euch fragen/ihr aus gehoͤlten Felſen Stein’: Jhr habt mich vielmals hoͤren ſagen und klagen von dem Jeſulem/ Wie komm ich zu der wehrten Ruh’? Jch hoͤrte: zu der Erden Ruh. 11. Ja/ freylich in der Mutter Erdenbeſitzen wir die waare Ruh/ wann unſre Seelen finden werden den Jeſum den ſie ſuchen Nu. Der Namen iſt mein aufenthalt/ das Amen/ Amen wiederſchallt. 12. Antworte/ Jeſu/ meinem ſchreien/du biſt allein mein Fels und Hort! Laß deine Hulde mir gedeien/ mit
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VIII.
begegnet mit dem Wiederhall;
in dem ich ſag: Ach Jeſukomm!
und hoͤren ſolt: Jch Jeſus komm.
9.
Die Welt kan mein Hertz nicht erfreuen/
mich dunkt ich hoͤre hier und dort/
wie wiederklingt das Woͤrtlein reuen/
ein warbefundne Gegenwort:
dann meines Lebens mich gereut/
wann Jeſus nicht mein Hertz erfreut.
10.
Noch eines muß ich von euch fragen/
ihr aus gehoͤlten Felſen Stein’:
Jhr habt mich vielmals hoͤren ſagen
und klagen von dem Jeſulem/
Wie komm ich zu der wehrten Ruh’?
Jch hoͤrte: zu der Erden Ruh.
11.
Ja/ freylich in der Mutter Erden
beſitzen wir die waare Ruh/
wann unſre Seelen finden werden
den Jeſum den ſie ſuchen Nu.
Der Namen iſt mein aufenthalt/
das Amen/ Amen wiederſchallt.
12.
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Zitationshilfe: | Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/120>, abgerufen am 16.02.2025. |