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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Biene/ Jmmen.
Mensch kan nicht erdenken/ deß Waxes grossen
Nutz/ den sie dem Höchsten schenken/ durch ihrer
Arbeit Fleiß/ die Bienlein bauen Zellen/ daß
man von ihrem Haus beschaut die Erdensternen/
die Kertzen in den Kirchen. Die Biene bekissen die
zärtlichen Blumen.

Die Biene bilden die Einigkeit/ nutzliche Ar-
beit/ und den behäglichen Fleiß.

47. Das Bier.
Mein Vater ist der Bach/ und daraus muß ich
werden/
der Reben Leutenambt/ die Mutter ist die Erden/
Mein Haus ein hartes Holtz/ in Messing mei-
ne Thür:
mein Hembet ist von Pech/ der Birkenmeyer
Zier.
48. Bild.

Die Gleichniß und Gestalt/ deß/ das man se-
hen kan/ die Zier der alten Schild/ das gleiche
Kunst gemähl/ nachahmend der Natur. Der fei-
ne Wesenbild.

"Wie der Wörter zweyerley Verstand haben/
"nemlich den eigentlichen/ und dann den ver-
"blümten oder figürlichen: also haben auch die
"Bilder ihren eigentlichen Verstand/ wann ich
"bilde die Tugenden oder Laster; ihren verblüm-
"ten Gleichniß-Verstand aber führen sie in den
"Sinnbildern/ so wegen deß verborgnen Sin-
nes also genennet werden.

Bil-

Biene/ Jmmen.
Menſch kan nicht erdenken/ deß Waxes groſſen
Nutz/ den ſie dem Hoͤchſten ſchenken/ durch ihrer
Arbeit Fleiß/ die Bienlein bauen Zellen/ daß
man von ihrem Haus beſchaut die Erdenſternen/
die Kertzen in den Kirchen. Die Biene bekiſſen die
zaͤrtlichen Blumen.

Die Biene bilden die Einigkeit/ nutzliche Ar-
beit/ und den behaͤglichen Fleiß.

47. Das Bier.
Mein Vater iſt der Bach/ und daraus muß ich
werden/
der Reben Leutenambt/ die Mutter iſt die Erden/
Mein Haus ein hartes Holtz/ in Meſſing mei-
ne Thuͤr:
mein Hembet iſt von Pech/ der Birkenmeyer
Zier.
48. Bild.

Die Gleichniß und Geſtalt/ deß/ das man ſe-
hen kan/ die Zier der alten Schild/ das gleiche
Kunſt gemaͤhl/ nachahmend der Natur. Der fei-
ne Weſenbild.

„Wie der Woͤrter zweyerley Verſtand haben/
„nemlich den eigentlichen/ und dann den ver-
„bluͤmten oder figuͤrlichen: alſo haben auch die
„Bilder ihren eigentlichen Verſtand/ wann ich
„bilde die Tugenden oder Laſter; ihren verbluͤm-
„ten Gleichniß-Verſtand aber fuͤhren ſie in den
„Sinnbildern/ ſo wegen deß verborgnen Sin-
nes alſo genennet werden.

Bil-
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[150[148]/0180] Biene/ Jmmen. Menſch kan nicht erdenken/ deß Waxes groſſen Nutz/ den ſie dem Hoͤchſten ſchenken/ durch ihrer Arbeit Fleiß/ die Bienlein bauen Zellen/ daß man von ihrem Haus beſchaut die Erdenſternen/ die Kertzen in den Kirchen. Die Biene bekiſſen die zaͤrtlichen Blumen. Die Biene bilden die Einigkeit/ nutzliche Ar- beit/ und den behaͤglichen Fleiß. 47. Das Bier. Mein Vater iſt der Bach/ und daraus muß ich werden/ der Reben Leutenambt/ die Mutter iſt die Erden/ Mein Haus ein hartes Holtz/ in Meſſing mei- ne Thuͤr: mein Hembet iſt von Pech/ der Birkenmeyer Zier. 48. Bild. Die Gleichniß und Geſtalt/ deß/ das man ſe- hen kan/ die Zier der alten Schild/ das gleiche Kunſt gemaͤhl/ nachahmend der Natur. Der fei- ne Weſenbild. „Wie der Woͤrter zweyerley Verſtand haben/ „nemlich den eigentlichen/ und dann den ver- „bluͤmten oder figuͤrlichen: alſo haben auch die „Bilder ihren eigentlichen Verſtand/ wann ich „bilde die Tugenden oder Laſter; ihren verbluͤm- „ten Gleichniß-Verſtand aber fuͤhren ſie in den „Sinnbildern/ ſo wegen deß verborgnen Sin- nes alſo genennet werden. Bil-

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 150[148]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/180>, abgerufen am 23.11.2024.