Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.)Vorrede.( len dieses Poetischen Trichters/ mit Ver-stand üben und belieben können. Wird dieses Werk so gefällig seyn/ daß es zum zweytenmal unter die Presse kommet/ kön- ten alle Kunstwörter mit ihren nohtwen- digen Figuren eingerucket mit ihren Be- schreibungen vermehret und dero Zahl noch so hoch gebracht werden; welches die- ses mal/ das Buch nicht zu vertheuren/ unterlassen worden. Wir vermeinen a- ber hierdurch keinem Gesetze und Maß fürzuschreiben/ sondern sind solche viel- mehr von allen verständigen anzuhören und gehorsame Folge zuleisten/ schuldig und willig/ nicht zweiflend es werde vielen/ welche sich hierunter noch der Zeit nicht bemühet haben/ zu rechtmässigen Gebrauch der edlen Dicht-Kunst ersprießlich gedie- net seyn/ darzu der höchste GOtt/ welcher grosse Dinge thut durch die Demüti- gen/ ein väterliches Gedeyen geben wolle. )Vorrede.( len dieſes Poëtiſchen Trichters/ mit Ver-ſtand uͤben und belieben koͤnnen. Wird dieſes Werk ſo gefaͤllig ſeyn/ daß es zum zweytenmal unter die Preſſe kom̃et/ koͤn- ten alle Kunſtwoͤrter mit ihren nohtwen- digen Figuren eingerucket mit ihren Be- ſchreibungen vermehret und dero Zahl noch ſo hoch gebracht werdẽ; welches die- ſes mal/ das Buch nicht zu vertheuren/ unterlaſſen worden. Wir vermeinen a- ber hierdurch keinem Geſetze und Maß fuͤrzuſchreiben/ ſondern ſind ſolche viel- mehr von allen verſtaͤndigen anzuhoͤren und gehorſame Folge zuleiſten/ ſchuldig und willig/ nicht zweiflend es werde vielẽ/ welche ſich hierunter noch der Zeit nicht bemuͤhet habẽ/ zu rechtmaͤſſigẽ Gebrauch der edlen Dicht-Kunſt erſprießlich gedie- net ſeyn/ darzu der hoͤchſte GOtt/ welcheꝛ groſſe Dinge thut durch die Demuͤti- gen/ ein vaͤterliches Gedeyen geben wolle. <TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0032"/><fw place="top" type="header">)Vorrede.(</fw><lb/> len dieſes Po<hi rendition="#aq">ë</hi>tiſchen Trichters/ mit Ver-<lb/> ſtand uͤben und belieben koͤnnen. Wird<lb/> dieſes Werk ſo gefaͤllig ſeyn/ daß es zum<lb/> zweytenmal unter die Preſſe kom̃et/ koͤn-<lb/> ten alle Kunſtwoͤrter mit ihren nohtwen-<lb/> digen Figuren eingerucket mit ihren Be-<lb/> ſchreibungen vermehret und dero Zahl<lb/> noch ſo hoch gebracht werdẽ; welches die-<lb/> ſes mal/ das Buch nicht zu vertheuren/<lb/> unterlaſſen worden. Wir vermeinen a-<lb/> ber hierdurch keinem Geſetze und Maß<lb/> fuͤrzuſchreiben/ ſondern ſind ſolche viel-<lb/> mehr von allen verſtaͤndigen anzuhoͤren<lb/> und gehorſame Folge zuleiſten/ ſchuldig<lb/> und willig/ nicht zweiflend es werde vielẽ/<lb/> welche ſich hierunter noch der Zeit nicht<lb/> bemuͤhet habẽ/ zu rechtmaͤſſigẽ Gebrauch<lb/> der edlen Dicht-Kunſt erſprießlich gedie-<lb/> net ſeyn/ darzu der hoͤchſte GOtt/ welcheꝛ<lb/><hi rendition="#c">groſſe Dinge thut durch die Demuͤti-<lb/> gen/ ein vaͤterliches Gedeyen<lb/> geben wolle.</hi></p> </div> </front> <body><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [0032]
)Vorrede.(
len dieſes Poëtiſchen Trichters/ mit Ver-
ſtand uͤben und belieben koͤnnen. Wird
dieſes Werk ſo gefaͤllig ſeyn/ daß es zum
zweytenmal unter die Preſſe kom̃et/ koͤn-
ten alle Kunſtwoͤrter mit ihren nohtwen-
digen Figuren eingerucket mit ihren Be-
ſchreibungen vermehret und dero Zahl
noch ſo hoch gebracht werdẽ; welches die-
ſes mal/ das Buch nicht zu vertheuren/
unterlaſſen worden. Wir vermeinen a-
ber hierdurch keinem Geſetze und Maß
fuͤrzuſchreiben/ ſondern ſind ſolche viel-
mehr von allen verſtaͤndigen anzuhoͤren
und gehorſame Folge zuleiſten/ ſchuldig
und willig/ nicht zweiflend es werde vielẽ/
welche ſich hierunter noch der Zeit nicht
bemuͤhet habẽ/ zu rechtmaͤſſigẽ Gebrauch
der edlen Dicht-Kunſt erſprießlich gedie-
net ſeyn/ darzu der hoͤchſte GOtt/ welcheꝛ
groſſe Dinge thut durch die Demuͤti-
gen/ ein vaͤterliches Gedeyen
geben wolle.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |