Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

Bild:
<< vorherige Seite

Krieg.
Verderber kommet/ der Streiter Jammer Feu-
er/ die ergrimmte Kriegeswut/ wann das Pul-
ver platzt und blitzt der Länder Pestilentz/ der
schwere Eisenhammer zerschläget was sich reget.
Deß Krieges trübe Wolken/ der rasenden Sol-
daten unverschuldes Rach-schwert/ so die Belei-
digung suchen/ und die Unschuld selbst verflu-
chen. Die Mord erhitzte Gäste der Unhold aller
Künste/ die Teutsche Kriegesrute. Die verböss-
ten Rotten/ die GOTT und der Menschen spot-
ten/ herrschen mit Frevel und Schwefel im Lad/
sonder Achtung Ehr' und Stand: Das tolle
Kriegsgesind ist zum Erbarmen blind/ und schnell
uns zuverderben. Der die Waffen ziehet sich der
Hoffnung rühmen kan/ aber der sie ziehet aus
bringt den Lorbeer krantz nach Haus und miß-
braucht deß Sieges nicht/ der verdient das Lob-
gerücht.

Der Krieg wird gebildet durch einen Tapfern
Mann (oder eine Furiam) mit gläntzenden und
Blutbetriefften Waffen angethan. Das Ge-
wand/ oder der Harnisch-Schurtz ist rot/ in der
Hand einen Spieß/ oder einebrennende Fackel.
Jn dem Schild ein Wolffskopf führend/ sitzend
auff einem tapfern Pferd.

Streit/ Soldat/ Waffen/ Trompet.

248. Kron.

Die unterschiednen Kronen bedeuten unter-

schied-
T vj

Krieg.
Verderber kommet/ der Streiter Jammer Feu-
er/ die ergrimmte Kriegeswut/ wann das Pul-
ver platzt und blitzt der Laͤnder Peſtilentz/ der
ſchwere Eiſenhammer zerſchlaͤget was ſich reget.
Deß Krieges truͤbe Wolken/ der raſenden Sol-
daten unverſchuldes Rach-ſchwert/ ſo die Belei-
digung ſuchen/ und die Unſchuld ſelbſt verflu-
chen. Die Mord erhitzte Gaͤſte der Unhold aller
Kuͤnſte/ die Teutſche Kriegesrute. Die verboͤſſ-
ten Rotten/ die GOTT und der Menſchen ſpot-
ten/ herrſchen mit Frevel und Schwefel im Lãd/
ſonder Achtung Ehr’ und Stand: Das tolle
Kriegsgeſind iſt zum Erbarmẽ blind/ und ſchnell
uns zuverderben. Der die Waffen ziehet ſich der
Hoffnung ruͤhmen kan/ aber der ſie ziehet aus
bringt den Lorbeer krantz nach Haus und miß-
braucht deß Sieges nicht/ der verdient das Lob-
geruͤcht.

Der Krieg wird gebildet durch einen Tapfern
Mann (oder eine Furiam) mit glaͤntzenden und
Blutbetriefften Waffen angethan. Das Ge-
wand/ oder der Harniſch-Schurtz iſt rot/ in der
Hand einen Spieß/ oder einebrennende Fackel.
Jn dem Schild ein Wolffskopf fuͤhrend/ ſitzend
auff einem tapfern Pferd.

Streit/ Soldat/ Waffen/ Trompet.

248. Kron.

Die unterſchiednen Kronen bedeuten unter-

ſchied-
T vj
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0331" n="301[299]"/><fw place="top" type="header">Krieg.</fw><lb/>
Verderber kommet/ der Streiter Jammer Feu-<lb/>
er/ die ergrimmte Kriegeswut/ wann das Pul-<lb/>
ver platzt und blitzt der La&#x0364;nder Pe&#x017F;tilentz/ der<lb/>
&#x017F;chwere Ei&#x017F;enhammer zer&#x017F;chla&#x0364;get was &#x017F;ich reget.<lb/>
Deß Krieges tru&#x0364;be Wolken/ der ra&#x017F;enden Sol-<lb/>
daten unver&#x017F;chuldes Rach-&#x017F;chwert/ &#x017F;o die Belei-<lb/>
digung &#x017F;uchen/ und die <hi rendition="#aq">U</hi>n&#x017F;chuld &#x017F;elb&#x017F;t verflu-<lb/>
chen. Die Mord erhitzte Ga&#x0364;&#x017F;te der <hi rendition="#fr">U</hi>nhold aller<lb/>
Ku&#x0364;n&#x017F;te/ die Teut&#x017F;che Kriegesrute. Die verbo&#x0364;&#x017F;&#x017F;-<lb/>
ten Rotten/ die GOTT und der Men&#x017F;chen &#x017F;pot-<lb/>
ten/ herr&#x017F;chen mit Frevel und Schwefel im Lãd/<lb/>
&#x017F;onder Achtung Ehr&#x2019; und Stand: Das tolle<lb/>
Kriegsge&#x017F;ind i&#x017F;t zum Erbarm&#x1EBD; blind/ und &#x017F;chnell<lb/>
uns zuverderben. Der die Waffen ziehet &#x017F;ich der<lb/>
Hoffnung ru&#x0364;hmen kan/ aber der &#x017F;ie ziehet aus<lb/>
bringt den Lorbeer krantz nach Haus und miß-<lb/>
braucht deß Sieges nicht/ der verdient das Lob-<lb/>
geru&#x0364;cht.</p><lb/>
            <p>Der <hi rendition="#fr">Krieg</hi> wird gebildet durch einen Tapfern<lb/>
Mann (oder eine Furiam) mit gla&#x0364;ntzenden und<lb/>
Blutbetriefften Waffen angethan. Das Ge-<lb/>
wand/ oder der Harni&#x017F;ch-Schurtz i&#x017F;t rot/ in der<lb/>
Hand einen Spieß/ oder einebrennende Fackel.<lb/>
Jn dem Schild ein Wolffskopf fu&#x0364;hrend/ &#x017F;itzend<lb/>
auff einem tapfern Pferd.</p><lb/>
            <p>&#x261E;<hi rendition="#fr">Streit/ Soldat/ Waffen/ Trompet.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#b">248. Kron.</hi> </hi> </head><lb/>
            <p>Die unter&#x017F;chiednen Kronen bedeuten unter-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">T vj</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chied-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[301[299]/0331] Krieg. Verderber kommet/ der Streiter Jammer Feu- er/ die ergrimmte Kriegeswut/ wann das Pul- ver platzt und blitzt der Laͤnder Peſtilentz/ der ſchwere Eiſenhammer zerſchlaͤget was ſich reget. Deß Krieges truͤbe Wolken/ der raſenden Sol- daten unverſchuldes Rach-ſchwert/ ſo die Belei- digung ſuchen/ und die Unſchuld ſelbſt verflu- chen. Die Mord erhitzte Gaͤſte der Unhold aller Kuͤnſte/ die Teutſche Kriegesrute. Die verboͤſſ- ten Rotten/ die GOTT und der Menſchen ſpot- ten/ herrſchen mit Frevel und Schwefel im Lãd/ ſonder Achtung Ehr’ und Stand: Das tolle Kriegsgeſind iſt zum Erbarmẽ blind/ und ſchnell uns zuverderben. Der die Waffen ziehet ſich der Hoffnung ruͤhmen kan/ aber der ſie ziehet aus bringt den Lorbeer krantz nach Haus und miß- braucht deß Sieges nicht/ der verdient das Lob- geruͤcht. Der Krieg wird gebildet durch einen Tapfern Mann (oder eine Furiam) mit glaͤntzenden und Blutbetriefften Waffen angethan. Das Ge- wand/ oder der Harniſch-Schurtz iſt rot/ in der Hand einen Spieß/ oder einebrennende Fackel. Jn dem Schild ein Wolffskopf fuͤhrend/ ſitzend auff einem tapfern Pferd. ☞Streit/ Soldat/ Waffen/ Trompet. 248. Kron. Die unterſchiednen Kronen bedeuten unter- ſchied- T vj

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/331
Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 301[299]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/331>, abgerufen am 24.11.2024.