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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Von den frembden Wörtern.
17. Mit andrer Dolmetschung ist keine Ehre
einzulegen.
18. Von den eignen Namen/ der Menschen
und Heydnischen Götter.
19. Wie fremde Wörter zu verstatten.
20. Von den Sprachverderbern/ und dem
Teutschen eingemengten Flickwörtern.
II.
Von den Fremden Wörtern in der
Teutschen Sprache.

DJe Sprachen lassen sich in vie-
l[e]n Stucken mit den Metallen
vergleichen. Diese ligen in ihren
Gründen verborgen/ werden mit
grosser Mühe an das Tages-
Liecht gebracht/ gereiniget/ geläutert/ und
durch die Kunstmässige Feuer-Arbeit/ zu Nutz
gebracht: Gleicher Weiß ist der Schatz man-
cher Sprache in seinem Grunde verborgen/
wird mit vielfältiger Bemühung untersuchet/
die Wörter unterschieden/ das dienliche von
dem undienlichen abgesondert/ und nach lan-
ger Zeit und vieler Verständigen gesamt Hülf-
fe mit vollständiger Zier/ zu nutzlichem Ge-
brauch befördert.

12. Wie nun kein Metall ohne Schlacken

und
A v
Von den frembden Woͤrtern.
17. Mit andrer Dolmetſchung iſt keine Ehre
einzulegen.
18. Von den eignen Namen/ der Menſchen
und Heydniſchen Goͤtter.
19. Wie fremde Woͤrter zu verſtatten.
20. Von den Sprachverderbern/ und dem
Teutſchen eingemengten Flickwoͤrtern.
II.
Von den Fremden Woͤrtern in der
Teutſchen Sprache.

DJe Sprachen laſſen ſich in vie-
l[e]n Stucken mit den Metallen
vergleichen. Dieſe ligen in ihren
Gruͤnden verborgen/ werdẽ mit
groſſer Muͤhe an das Tages-
Liecht gebracht/ gereiniget/ gelaͤutert/ und
durch die Kunſtmaͤſſige Feuer-Arbeit/ zu Nutz
gebracht: Gleicher Weiß iſt der Schatz man-
cher Sprache in ſeinem Grunde verborgen/
wird mit vielfaͤltiger Bemuͤhung unterſuchet/
die Woͤrter unterſchieden/ das dienliche von
dem undienlichen abgeſondert/ und nach lan-
ger Zeit und vieler Verſtaͤndigen geſamt Huͤlf-
fe mit vollſtaͤndiger Zier/ zu nutzlichem Ge-
brauch befoͤrdert.

12. Wie nun kein Metall ohne Schlacken

und
A v
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[9/0041] Von den frembden Woͤrtern. 17. Mit andrer Dolmetſchung iſt keine Ehre einzulegen. 18. Von den eignen Namen/ der Menſchen und Heydniſchen Goͤtter. 19. Wie fremde Woͤrter zu verſtatten. 20. Von den Sprachverderbern/ und dem Teutſchen eingemengten Flickwoͤrtern. II. Von den Fremden Woͤrtern in der Teutſchen Sprache. DJe Sprachen laſſen ſich in vie- len Stucken mit den Metallen vergleichen. Dieſe ligen in ihren Gruͤnden verborgen/ werdẽ mit groſſer Muͤhe an das Tages- Liecht gebracht/ gereiniget/ gelaͤutert/ und durch die Kunſtmaͤſſige Feuer-Arbeit/ zu Nutz gebracht: Gleicher Weiß iſt der Schatz man- cher Sprache in ſeinem Grunde verborgen/ wird mit vielfaͤltiger Bemuͤhung unterſuchet/ die Woͤrter unterſchieden/ das dienliche von dem undienlichen abgeſondert/ und nach lan- ger Zeit und vieler Verſtaͤndigen geſamt Huͤlf- fe mit vollſtaͤndiger Zier/ zu nutzlichem Ge- brauch befoͤrdert. 12. Wie nun kein Metall ohne Schlacken und A v

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/41>, abgerufen am 21.11.2024.