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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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Das Beispiel von Corbeja steht nicht vereinzelt1).

Eine Reihe von geistlichen Körperschaften, Stiftern und
Klöstern errangen, wenn schon nicht ähnliche Vorrechte, doch
eine ungewöhnliche Lebhaftigkeit des Verkehrs. An der Spitze
von allen steht die berühmte Abtei der Benedictiner zu Clugny.
Jhre äußern Verbindungen reichen einerseits bis in das Jnnere
von Spanien, anderseits bis zu den Grenzen Ungarns und
Polens. Einzelne Klöster derselben unterhielten heilig gehal-
tene Bündnisse2) und häufigen Briefwechsel3), welchen Mönche
selbst oder andere Klosterdiener besorgten. Diese reisten nicht
selten zu Pferde4).

Solchergestalt erwuchsen von unten herauf neue Bedürfnisse
und Anstalten des öffentlichen Verkehrs.

Schon diese Aktenstücke allein würden uns die berechtigte
Vermuthung an die Hand geben, daß die Trümmer der römi-
schen Postanstalten bei den Franken wenigstens theilweise aus
dem Schutt gezogen und in demselben Geiste und Principe,
und nach Möglichkeit mit denselben Anforderungen an die
Leistungsfähigkeit der Unterthanen, d. h. mit derselben Bedrück-
ung aufrecht blieben.

Aber die Geschichte der Franken kennt noch einen andern
Beweis, der das Gesagte unzweifelhaft bestätigt.

Die Stelle ist in der Erzählung von Herzog Rauching

1) Flegler, zur Geschichte der Posten.
2) L. d'Achery et J. Mabillon Acta sanctorum ordinis S. Bene-
dicti. Venetiis 1733, Saec. II. p. 1044.
3) L. d'Achery et J. Mabillon, Acta sanctorum etc. Saec. II.
p. 1043.
4) Iibid. saec. II. p. 920.

Das Beiſpiel von Corbeja ſteht nicht vereinzelt1).

Eine Reihe von geiſtlichen Körperſchaften, Stiftern und
Klöſtern errangen, wenn ſchon nicht ähnliche Vorrechte, doch
eine ungewöhnliche Lebhaftigkeit des Verkehrs. An der Spitze
von allen ſteht die berühmte Abtei der Benedictiner zu Clugny.
Jhre äußern Verbindungen reichen einerſeits bis in das Jnnere
von Spanien, anderſeits bis zu den Grenzen Ungarns und
Polens. Einzelne Klöſter derſelben unterhielten heilig gehal-
tene Bündniſſe2) und häufigen Briefwechſel3), welchen Mönche
ſelbſt oder andere Kloſterdiener beſorgten. Dieſe reiſten nicht
ſelten zu Pferde4).

Solchergeſtalt erwuchſen von unten herauf neue Bedürfniſſe
und Anſtalten des öffentlichen Verkehrs.

Schon dieſe Aktenſtücke allein würden uns die berechtigte
Vermuthung an die Hand geben, daß die Trümmer der römi-
ſchen Poſtanſtalten bei den Franken wenigſtens theilweiſe aus
dem Schutt gezogen und in demſelben Geiſte und Principe,
und nach Möglichkeit mit denſelben Anforderungen an die
Leiſtungsfähigkeit der Unterthanen, d. h. mit derſelben Bedrück-
ung aufrecht blieben.

Aber die Geſchichte der Franken kennt noch einen andern
Beweis, der das Geſagte unzweifelhaft beſtätigt.

Die Stelle iſt in der Erzählung von Herzog Rauching

1) Flegler, zur Geſchichte der Poſten.
2) L. d'Achery et J. Mabillon Acta sanctorum ordinis S. Bene-
dicti. Venetiis 1733, Saec. II. p. 1044.
3) L. d'Achery et J. Mabillon, Acta sanctorum etc. Saec. II.
p. 1043.
4) Iibid. saec. II. p. 920.
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[133/0146] Das Beiſpiel von Corbeja ſteht nicht vereinzelt 1). Eine Reihe von geiſtlichen Körperſchaften, Stiftern und Klöſtern errangen, wenn ſchon nicht ähnliche Vorrechte, doch eine ungewöhnliche Lebhaftigkeit des Verkehrs. An der Spitze von allen ſteht die berühmte Abtei der Benedictiner zu Clugny. Jhre äußern Verbindungen reichen einerſeits bis in das Jnnere von Spanien, anderſeits bis zu den Grenzen Ungarns und Polens. Einzelne Klöſter derſelben unterhielten heilig gehal- tene Bündniſſe 2) und häufigen Briefwechſel 3), welchen Mönche ſelbſt oder andere Kloſterdiener beſorgten. Dieſe reiſten nicht ſelten zu Pferde 4). Solchergeſtalt erwuchſen von unten herauf neue Bedürfniſſe und Anſtalten des öffentlichen Verkehrs. Schon dieſe Aktenſtücke allein würden uns die berechtigte Vermuthung an die Hand geben, daß die Trümmer der römi- ſchen Poſtanſtalten bei den Franken wenigſtens theilweiſe aus dem Schutt gezogen und in demſelben Geiſte und Principe, und nach Möglichkeit mit denſelben Anforderungen an die Leiſtungsfähigkeit der Unterthanen, d. h. mit derſelben Bedrück- ung aufrecht blieben. Aber die Geſchichte der Franken kennt noch einen andern Beweis, der das Geſagte unzweifelhaft beſtätigt. Die Stelle iſt in der Erzählung von Herzog Rauching 1) Flegler, zur Geſchichte der Poſten. 2) L. d'Achery et J. Mabillon Acta sanctorum ordinis S. Bene- dicti. Venetiis 1733, Saec. II. p. 1044. 3) L. d'Achery et J. Mabillon, Acta sanctorum etc. Saec. II. p. 1043. 4) Iibid. saec. II. p. 920.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/146>, abgerufen am 25.11.2024.