Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.über die Grenzen dieser Territorien hinausging, fand bald da Trotz alledem finden wir noch lange und zwar auf deutschem Jn Deutschland bedeutet nun paraveredus allenthalben das So kommt in einer Rechnung für den Hof des Königs 1) Gesta Henrici II. bei Script. Franc. XVII. 499 E. "Deinde
cepit ad opus regis de una quaque civitate Angliae duos pale- fridos et duos sumarios de auxilio et de unaquaque abbatia Angliae unum palefridum et unum sumarium et de uno qoque manerio regis unum palefridum et unum sumarium. über die Grenzen dieſer Territorien hinausging, fand bald da Trotz alledem finden wir noch lange und zwar auf deutſchem Jn Deutſchland bedeutet nun paraveredus allenthalben das So kommt in einer Rechnung für den Hof des Königs 1) Gesta Henrici II. bei Script. Franc. XVII. 499 E. „Deinde
cepit ad opus regis de una quaque civitate Angliae duos pale- fridos et duos sumarios de auxilio et de unaquaque abbatia Angliae unum palefridum et unum sumarium et de uno qoque manerio regis unum palefridum et unum sumarium. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0177" n="164"/> über die Grenzen dieſer Territorien hinausging, fand bald da<lb/> bald dort feindſelige Reibung und Hinderniſſe. —</p><lb/> <p>Trotz alledem finden wir noch lange und zwar auf deutſchem<lb/> Boden Erinnerungen an die alten Zeiten; ſo finden wir die<lb/><hi rendition="#aq">paraveredi</hi> noch weit bis in das <hi rendition="#aq">XII</hi>. Jahrhundert als Be-<lb/> nennung derjenigen Pferde, mit welchen Reiſen gemacht wur-<lb/> den; der Name geſtaltete ſich allmählig um in „<hi rendition="#aq">palefridus</hi>“<lb/> oder „<hi rendition="#aq">palefredus</hi>“, und der Geſchichtſchreiber <hi rendition="#aq">Benois</hi>, der in<lb/> der 2. Hälfte des <hi rendition="#aq">XII</hi>. Jahrhunderts lebte, berichtet, wie für<lb/> König Heinrich <hi rendition="#aq">II</hi>. von England in jeder Stadt 2 <hi rendition="#aq">paraveredi</hi><lb/> und 1 Saumpferd und in jeder Abtei 1 <hi rendition="#aq">paraveredus</hi> und<lb/> 1 Saumpferd für des Königs Dienſt in Bereitſchaft zu ſtehen<lb/> hatte<note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Gesta Henrici II</hi>. bei <hi rendition="#aq">Script. Franc. XVII. 499 E. „Deinde<lb/> cepit ad opus regis de una quaque civitate Angliae duos pale-<lb/> fridos et duos sumarios de auxilio et de unaquaque abbatia Angliae<lb/> unum palefridum et unum sumarium et de uno qoque manerio<lb/> regis unum palefridum et unum sumarium.</hi></note>.</p><lb/> <p>Jn Deutſchland bedeutet nun <hi rendition="#aq">paraveredus</hi> allenthalben das<lb/> Troßpferd „<hi rendition="#aq">herpert</hi>“ oder Heerpferd zum Unterſchied von Schlacht-<lb/> roß (<hi rendition="#aq">waraniones</hi>) und vom Zelter (<hi rendition="#aq">veredus</hi>). Der <hi rendition="#aq">parave-<lb/> redus</hi> ſteht nun faſt auf gleicher Linie des Werthes mit dem<lb/> Klepper und Saumthiere.</p><lb/> <p>So kommt in einer Rechnung für den Hof des Königs<lb/> Philipp Auguſt von Frankreich vom Jahre 1202 der Preis<lb/> eines <hi rendition="#aq">paraveredus</hi> mit 2 <hi rendition="#aq">livres</hi> 13 <hi rendition="#aq">sous</hi> vor; aus einer<lb/> Rechnung Philipps des Schönen vom Jahr 1308 ergeben ſich<lb/> folgende Preiſe für die verſchiedenen Pferdearten:</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [164/0177]
über die Grenzen dieſer Territorien hinausging, fand bald da
bald dort feindſelige Reibung und Hinderniſſe. —
Trotz alledem finden wir noch lange und zwar auf deutſchem
Boden Erinnerungen an die alten Zeiten; ſo finden wir die
paraveredi noch weit bis in das XII. Jahrhundert als Be-
nennung derjenigen Pferde, mit welchen Reiſen gemacht wur-
den; der Name geſtaltete ſich allmählig um in „palefridus“
oder „palefredus“, und der Geſchichtſchreiber Benois, der in
der 2. Hälfte des XII. Jahrhunderts lebte, berichtet, wie für
König Heinrich II. von England in jeder Stadt 2 paraveredi
und 1 Saumpferd und in jeder Abtei 1 paraveredus und
1 Saumpferd für des Königs Dienſt in Bereitſchaft zu ſtehen
hatte 1).
Jn Deutſchland bedeutet nun paraveredus allenthalben das
Troßpferd „herpert“ oder Heerpferd zum Unterſchied von Schlacht-
roß (waraniones) und vom Zelter (veredus). Der parave-
redus ſteht nun faſt auf gleicher Linie des Werthes mit dem
Klepper und Saumthiere.
So kommt in einer Rechnung für den Hof des Königs
Philipp Auguſt von Frankreich vom Jahre 1202 der Preis
eines paraveredus mit 2 livres 13 sous vor; aus einer
Rechnung Philipps des Schönen vom Jahr 1308 ergeben ſich
folgende Preiſe für die verſchiedenen Pferdearten:
1) Gesta Henrici II. bei Script. Franc. XVII. 499 E. „Deinde
cepit ad opus regis de una quaque civitate Angliae duos pale-
fridos et duos sumarios de auxilio et de unaquaque abbatia Angliae
unum palefridum et unum sumarium et de uno qoque manerio
regis unum palefridum et unum sumarium.
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