weiter ausgeführt, die Boten der gelehrten Schulen, welche auch über ihre heimatlichen Kreise hinaus bis in die fernsten Ge- genden ihre Verbindungen in der geregelsten Weise unterhielten; jetzt aber verbindet sich das Botenhandwerk mit dem Handels- stand und nimmt um so größere Dimensionen an, als die Kaufleute ohnehin bei Verführung ihrer Waaren nicht nur zu Roß, sondern auch zu Wagen reisten; die Besuche der Märkte und Messen, sagt Flegler, wurden nun eben so viele Postzüge im Gewande jener Zeit.
Und eben weil allmählig nicht mehr jeder Kaufmann selbst zur Messe zog, sondern weil die Vereinigung mehrerer Kauf- leute sich zur Benützung eines und desselben Fuhrwerks ange- wiesen sah, entwickelte sich das Botengeschäft von selbst.
Mit dem Zunehmen des Werthes der verfrachteten Güter, mit der wachsenden Selbstständigkeit der Boten fand man es gerathen, die Unternehmer der Botenfuhren zu vereiden, sie haftpflichtig zu machen, das ganze Geschäft unter die Controlle der Ortsobrigkeiten zu stellen. --
Nicht blos die Märkte mehrten sich, die bisherigen Boten zogen auch die neuen Botencourse an sich, übertrugen das Ge- schäft auf eigene Gefahr an Dritte und schwangen sich selbst zu Botenmeistern empor.
So war schon der erste Anstoß gegeben zu einer öffent- lichen Anstalt, in welcher wieder zum erstenmale die Keime des späteren Postwesens auftauchen. Es ist selbstverständlich, daß diese vereideten Boten nun auch von den Städten zur Beförderung ihrer Correspondenzen benützt wurden, und ist es auch noch nicht nachweisbar, ob und in welcher Weise auch der allgemeine gesellschaftliche Verkehr sich an diesen Boten-
weiter ausgeführt, die Boten der gelehrten Schulen, welche auch über ihre heimatlichen Kreiſe hinaus bis in die fernſten Ge- genden ihre Verbindungen in der geregelſten Weiſe unterhielten; jetzt aber verbindet ſich das Botenhandwerk mit dem Handels- ſtand und nimmt um ſo größere Dimenſionen an, als die Kaufleute ohnehin bei Verführung ihrer Waaren nicht nur zu Roß, ſondern auch zu Wagen reiſten; die Beſuche der Märkte und Meſſen, ſagt Flegler, wurden nun eben ſo viele Poſtzüge im Gewande jener Zeit.
Und eben weil allmählig nicht mehr jeder Kaufmann ſelbſt zur Meſſe zog, ſondern weil die Vereinigung mehrerer Kauf- leute ſich zur Benützung eines und desſelben Fuhrwerks ange- wieſen ſah, entwickelte ſich das Botengeſchäft von ſelbſt.
Mit dem Zunehmen des Werthes der verfrachteten Güter, mit der wachſenden Selbſtſtändigkeit der Boten fand man es gerathen, die Unternehmer der Botenfuhren zu vereiden, ſie haftpflichtig zu machen, das ganze Geſchäft unter die Controlle der Ortsobrigkeiten zu ſtellen. —
Nicht blos die Märkte mehrten ſich, die bisherigen Boten zogen auch die neuen Botencourſe an ſich, übertrugen das Ge- ſchäft auf eigene Gefahr an Dritte und ſchwangen ſich ſelbſt zu Botenmeiſtern empor.
So war ſchon der erſte Anſtoß gegeben zu einer öffent- lichen Anſtalt, in welcher wieder zum erſtenmale die Keime des ſpäteren Poſtweſens auftauchen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe vereideten Boten nun auch von den Städten zur Beförderung ihrer Correſpondenzen benützt wurden, und iſt es auch noch nicht nachweisbar, ob und in welcher Weiſe auch der allgemeine geſellſchaftliche Verkehr ſich an dieſen Boten-
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weiter ausgeführt, die Boten der gelehrten Schulen, welche auch
über ihre heimatlichen Kreiſe hinaus bis in die fernſten Ge-
genden ihre Verbindungen in der geregelſten Weiſe unterhielten;
jetzt aber verbindet ſich das Botenhandwerk mit dem Handels-
ſtand und nimmt um ſo größere Dimenſionen an, als die
Kaufleute ohnehin bei Verführung ihrer Waaren nicht nur zu
Roß, ſondern auch zu Wagen reiſten; die Beſuche der Märkte
und Meſſen, ſagt Flegler, wurden nun eben ſo viele Poſtzüge
im Gewande jener Zeit.
Und eben weil allmählig nicht mehr jeder Kaufmann ſelbſt
zur Meſſe zog, ſondern weil die Vereinigung mehrerer Kauf-
leute ſich zur Benützung eines und desſelben Fuhrwerks ange-
wieſen ſah, entwickelte ſich das Botengeſchäft von ſelbſt.
Mit dem Zunehmen des Werthes der verfrachteten Güter,
mit der wachſenden Selbſtſtändigkeit der Boten fand man es
gerathen, die Unternehmer der Botenfuhren zu vereiden, ſie
haftpflichtig zu machen, das ganze Geſchäft unter die Controlle
der Ortsobrigkeiten zu ſtellen. —
Nicht blos die Märkte mehrten ſich, die bisherigen Boten
zogen auch die neuen Botencourſe an ſich, übertrugen das Ge-
ſchäft auf eigene Gefahr an Dritte und ſchwangen ſich ſelbſt
zu Botenmeiſtern empor.
So war ſchon der erſte Anſtoß gegeben zu einer öffent-
lichen Anſtalt, in welcher wieder zum erſtenmale die Keime
des ſpäteren Poſtweſens auftauchen. Es iſt ſelbſtverſtändlich,
daß dieſe vereideten Boten nun auch von den Städten zur
Beförderung ihrer Correſpondenzen benützt wurden, und iſt es
auch noch nicht nachweisbar, ob und in welcher Weiſe auch
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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/188>, abgerufen am 21.11.2024.
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