Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.125 passus. Rechnet man auf eine deutsche Meile 4000 passus Die Errichtung der Stationen und deren Unterhaltung So interessant es wäre, nähere Anhaltspunkte über die Daß aber das Jnstitut wohl organisirt war und seine Diese Thatsache hat zwar schon viele Contraversen hervor- 1) Neufville, Origine des postes, Paris 1708. pag. 5 Les batimens etaient si propres et si commodes, que des Rois y pouvaient etre recus et loges quant a leur personne. 2) Jahn, biblische Archäologie, Wien 1825. II. Theil Band 2.
125 passus. Rechnet man auf eine deutſche Meile 4000 passus Die Errichtung der Stationen und deren Unterhaltung So intereſſant es wäre, nähere Anhaltspunkte über die Daß aber das Jnſtitut wohl organiſirt war und ſeine Dieſe Thatſache hat zwar ſchon viele Contraverſen hervor- 1) Neufville, Origine des postes, Paris 1708. pag. 5 Les bâtimens étaient si propres et si commodes, que des Rois y pouvaient être reçus et logés quant à leur personne. 2) Jahn, bibliſche Archäologie, Wien 1825. II. Theil Band 2.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0031" n="18"/> 125 <hi rendition="#aq">passus</hi>. Rechnet man auf eine deutſche Meile 4000 <hi rendition="#aq">passus<lb/> italici</hi>, ſo betrug die Entfernung 3,<hi rendition="#sub">75</hi> oder 3¾ Meilen oder<lb/> 7½ geometriſche Stunden.</p><lb/> <p>Die Errichtung der Stationen und deren Unterhaltung<lb/> ſcheint weniger Schwierigkeiten mit ſich gebracht zu haben, als<lb/> man vielleicht bei einem ſo ausgedehnten Reiche glauben ſollte,<lb/> im Gegentheil muß Anbau und Cultur ſchon in hohem Grade<lb/> unterſtützend dieſem Unternehmen zur Seite geſtanden haben,<lb/> wie <hi rendition="#aq">Neufville</hi> glaubt.<note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Neufville, Origine des postes, Paris 1708. pag. 5 Les<lb/> bâtimens étaient si propres et si commodes, que des Rois y pouvaient<lb/> être reçus et logés quant à leur personne.</hi></note> Uebereinſtimmend hiemit ſagt auch<lb/><hi rendition="#aq">Jahn</hi><note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">Jahn</hi>, bibliſche Archäologie, Wien 1825. <hi rendition="#aq">II</hi>. Theil Band 2.</note>: „Die Könige von Perſien hatten auf allen Haupt-<lb/> ſtraßen durch das ganze Reich von Station zu Station prächtige<lb/> Paläſte und Abſteigquartiere und daneben überall große Luft-<lb/> und Thiergärten wie bei ihren Reſidenzſtädten.“</p><lb/> <p>So intereſſant es wäre, nähere Anhaltspunkte über die<lb/> äußere Einrichtung dieſer ohne Zweifel großartig ausgebildeten<lb/> Poſtanſtalt zu gewinnen, ſo ſcheint doch hiemit die Ueber-<lb/> lieferung der Geſchichte erſchöpft zu ſein.</p><lb/> <p>Daß aber das Jnſtitut wohl organiſirt war und ſeine<lb/> Wichtigkeit wohl erkannt geweſen ſein mußte, beſtätigt die<lb/> Thatſache, daß Darius <hi rendition="#aq">III</hi>. (Codomanus), der letzte Perſer-<lb/> könig, vor ſeiner Thronbeſteigung (329 v. Chr.) ſelbſt die<lb/> oberſte Leitung dieſes Curierdienſtes in Händen hatte.</p><lb/> <p>Dieſe Thatſache hat zwar ſchon viele Contraverſen hervor-<lb/> gerufen, da einzelne Stellen alter Autoren theils eine ver-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0031]
125 passus. Rechnet man auf eine deutſche Meile 4000 passus
italici, ſo betrug die Entfernung 3,75 oder 3¾ Meilen oder
7½ geometriſche Stunden.
Die Errichtung der Stationen und deren Unterhaltung
ſcheint weniger Schwierigkeiten mit ſich gebracht zu haben, als
man vielleicht bei einem ſo ausgedehnten Reiche glauben ſollte,
im Gegentheil muß Anbau und Cultur ſchon in hohem Grade
unterſtützend dieſem Unternehmen zur Seite geſtanden haben,
wie Neufville glaubt. 1) Uebereinſtimmend hiemit ſagt auch
Jahn 2): „Die Könige von Perſien hatten auf allen Haupt-
ſtraßen durch das ganze Reich von Station zu Station prächtige
Paläſte und Abſteigquartiere und daneben überall große Luft-
und Thiergärten wie bei ihren Reſidenzſtädten.“
So intereſſant es wäre, nähere Anhaltspunkte über die
äußere Einrichtung dieſer ohne Zweifel großartig ausgebildeten
Poſtanſtalt zu gewinnen, ſo ſcheint doch hiemit die Ueber-
lieferung der Geſchichte erſchöpft zu ſein.
Daß aber das Jnſtitut wohl organiſirt war und ſeine
Wichtigkeit wohl erkannt geweſen ſein mußte, beſtätigt die
Thatſache, daß Darius III. (Codomanus), der letzte Perſer-
könig, vor ſeiner Thronbeſteigung (329 v. Chr.) ſelbſt die
oberſte Leitung dieſes Curierdienſtes in Händen hatte.
Dieſe Thatſache hat zwar ſchon viele Contraverſen hervor-
gerufen, da einzelne Stellen alter Autoren theils eine ver-
1) Neufville, Origine des postes, Paris 1708. pag. 5 Les
bâtimens étaient si propres et si commodes, que des Rois y pouvaient
être reçus et logés quant à leur personne.
2) Jahn, bibliſche Archäologie, Wien 1825. II. Theil Band 2.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |