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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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diesen dahin anhalte, daß er künftig gegen die höhern Stände
sich anders betrage, mit dem aus dem heiligen römischen Reich
ziehenden Vortheil sich vergnügen lasse und zu keinem andern
Nachdenken Ursache oder Anlaß gebe. Der Kaiser werde noch
das, was er in diesem Stücke in seinen Reichslanden für ge-
recht und billig halte, andern Ständen, also auch ihm, dem
Churfürsten gerne gönnen, auch vermöge seines kaiserlichen
Amtes und Capitulation, Churfürsten, Fürsten und Stände,
also auch ihn, den Churfürsten, in seiner vom Reich zu Lehen
tragenden Hoheit, Gerechtigkeit, Privilegien und ruhig gehabten
Besitz kaiserlich schützen, um was er denn hiermit bitte1)."

So sprach der große Churfürst Friedrich Wilhelm, und eine
so bündige Auseinandersetzung der landesherrlichen Rechte, die
Klarheit, Ruhe und Würde, mit der dies geschehen, konnte ihre
Wirkung nicht verfehlen; der Kaiser fand daher für gut, ein-
zulenken. Leopold antwortete denn auch unterm 12. Juli 1660:
"Seine Jntention sei es nicht, weder dem Churfürsten noch ei-
nigen anderen Ständen des Reichs von ihren Regalien das Ge-
ringste zu entziehen; er wolle also dem Werke weiter nach-
denken, und ersuche nur den Churfürsten, er möge, wenn er
schon für seinen Theil opponire, es dabei genug sein lassen,
und nicht noch die andern Reichsstände in ihrem Widerstande
bestärken, auch ihnen die Handt darzu nicht bieten2)."

1) Stängel a. a. O. p. 50--53.
Pütter a. a. O. p. 65 66.
Stephan a. a. O. Thl. I. pag. 43.
2) Moser, a. a. O. 102--106.
Stephan a. a. O. 47.
Pütter a. a. O. 67.

dieſen dahin anhalte, daß er künftig gegen die höhern Stände
ſich anders betrage, mit dem aus dem heiligen römiſchen Reich
ziehenden Vortheil ſich vergnügen laſſe und zu keinem andern
Nachdenken Urſache oder Anlaß gebe. Der Kaiſer werde noch
das, was er in dieſem Stücke in ſeinen Reichslanden für ge-
recht und billig halte, andern Ständen, alſo auch ihm, dem
Churfürſten gerne gönnen, auch vermöge ſeines kaiſerlichen
Amtes und Capitulation, Churfürſten, Fürſten und Stände,
alſo auch ihn, den Churfürſten, in ſeiner vom Reich zu Lehen
tragenden Hoheit, Gerechtigkeit, Privilegien und ruhig gehabten
Beſitz kaiſerlich ſchützen, um was er denn hiermit bitte1).“

So ſprach der große Churfürſt Friedrich Wilhelm, und eine
ſo bündige Auseinanderſetzung der landesherrlichen Rechte, die
Klarheit, Ruhe und Würde, mit der dies geſchehen, konnte ihre
Wirkung nicht verfehlen; der Kaiſer fand daher für gut, ein-
zulenken. Leopold antwortete denn auch unterm 12. Juli 1660:
„Seine Jntention ſei es nicht, weder dem Churfürſten noch ei-
nigen anderen Ständen des Reichs von ihren Regalien das Ge-
ringſte zu entziehen; er wolle alſo dem Werke weiter nach-
denken, und erſuche nur den Churfürſten, er möge, wenn er
ſchon für ſeinen Theil opponire, es dabei genug ſein laſſen,
und nicht noch die andern Reichsſtände in ihrem Widerſtande
beſtärken, auch ihnen die Handt darzu nicht bieten2).“

1) Stängel a. a. O. p. 50—53.
Pütter a. a. O. p. 65 66.
Stephan a. a. O. Thl. I. pag. 43.
2) Moser, a. a. O. 102—106.
Stephan a. a. O. 47.
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[324/0337] dieſen dahin anhalte, daß er künftig gegen die höhern Stände ſich anders betrage, mit dem aus dem heiligen römiſchen Reich ziehenden Vortheil ſich vergnügen laſſe und zu keinem andern Nachdenken Urſache oder Anlaß gebe. Der Kaiſer werde noch das, was er in dieſem Stücke in ſeinen Reichslanden für ge- recht und billig halte, andern Ständen, alſo auch ihm, dem Churfürſten gerne gönnen, auch vermöge ſeines kaiſerlichen Amtes und Capitulation, Churfürſten, Fürſten und Stände, alſo auch ihn, den Churfürſten, in ſeiner vom Reich zu Lehen tragenden Hoheit, Gerechtigkeit, Privilegien und ruhig gehabten Beſitz kaiſerlich ſchützen, um was er denn hiermit bitte 1).“ So ſprach der große Churfürſt Friedrich Wilhelm, und eine ſo bündige Auseinanderſetzung der landesherrlichen Rechte, die Klarheit, Ruhe und Würde, mit der dies geſchehen, konnte ihre Wirkung nicht verfehlen; der Kaiſer fand daher für gut, ein- zulenken. Leopold antwortete denn auch unterm 12. Juli 1660: „Seine Jntention ſei es nicht, weder dem Churfürſten noch ei- nigen anderen Ständen des Reichs von ihren Regalien das Ge- ringſte zu entziehen; er wolle alſo dem Werke weiter nach- denken, und erſuche nur den Churfürſten, er möge, wenn er ſchon für ſeinen Theil opponire, es dabei genug ſein laſſen, und nicht noch die andern Reichsſtände in ihrem Widerſtande beſtärken, auch ihnen die Handt darzu nicht bieten 2).“ 1) Stängel a. a. O. p. 50—53. Pütter a. a. O. p. 65 66. Stephan a. a. O. Thl. I. pag. 43. 2) Moser, a. a. O. 102—106. Stephan a. a. O. 47. Pütter a. a. O. 67.

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/337>, abgerufen am 25.11.2024.