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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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im siebenjährigen Kriege an vielen Orten seine mit Beharr-
lichkeit verfolgten Zwecke durch. -- Sein Postregal vergrößerte
sich, seine Posten hatten im Laufe der Zeit durch eine eifrige,
sorgfältige Verwaltung an innerer Thätigkeit gewonnen.

Man trug sich Taxis'scher Seits ernstlich mit dem Ge-
danken, das Postwesen in ganz Deutschland jetzt unter
seine Botmäßigkeit zu bringen und sicherte sich dessenhalben die
Unterstützung fremder Höfe zu.

Vergeblich suchte später Taxis nach Beendigung des sieben-
jährigen Krieges, beim Hubertsburger Friedensschluß 1763
mit Entschuldigungen und Versöhnungsvorschlägen hervorzutreten;
König Friedrich äußerte: "Jch werde so einfältig nicht sein,
und mich überreden lassen, daß der Fürst von Thurn und
Taxis Alles, was er wider mich machinieret, aus bloßem Ge-
horsam gegen den Kaiser gethan habe," -- und vom königlich
preußischen General-Postamt ging gleichzeitig dem Gesandten
des Fürsten eine Resolution zu, in welcher ihm in bündigen,
klaren und derben Worten sein bisheriges feindseliges Auf-
treten gegen die preußischen Posten vorgehalten und ganz offen
erklärt wurde, "daß man dieses Betragen des Taxis nie ent-
schuldigen könne und wohl bis in die spätesten Zeiten also
angesehen und als ein Zeugniß, was sich die Reichsstände zu
des Herrn Fürsten von Thurn und Taxis Absichten zu ver-
sehen haben, und welch' ein nachtheiliger Plan mit dem Reichs-
hofrath wegen ihres juris postarum entworfen sein mag, in
der Geschichte unserer Tage aufbehalten werden wird."

Am Schlusse folgt noch einmal eine Hinweisung, "wie ernst-
lich Seine königliche Majestät die Sache aufgenommen

im ſiebenjährigen Kriege an vielen Orten ſeine mit Beharr-
lichkeit verfolgten Zwecke durch. — Sein Poſtregal vergrößerte
ſich, ſeine Poſten hatten im Laufe der Zeit durch eine eifrige,
ſorgfältige Verwaltung an innerer Thätigkeit gewonnen.

Man trug ſich Taxis'ſcher Seits ernſtlich mit dem Ge-
danken, das Poſtweſen in ganz Deutſchland jetzt unter
ſeine Botmäßigkeit zu bringen und ſicherte ſich deſſenhalben die
Unterſtützung fremder Höfe zu.

Vergeblich ſuchte ſpäter Taxis nach Beendigung des ſieben-
jährigen Krieges, beim Hubertsburger Friedensſchluß 1763
mit Entſchuldigungen und Verſöhnungsvorſchlägen hervorzutreten;
König Friedrich äußerte: „Jch werde ſo einfältig nicht ſein,
und mich überreden laſſen, daß der Fürſt von Thurn und
Taxis Alles, was er wider mich machinieret, aus bloßem Ge-
horſam gegen den Kaiſer gethan habe,“ — und vom königlich
preußiſchen General-Poſtamt ging gleichzeitig dem Geſandten
des Fürſten eine Reſolution zu, in welcher ihm in bündigen,
klaren und derben Worten ſein bisheriges feindſeliges Auf-
treten gegen die preußiſchen Poſten vorgehalten und ganz offen
erklärt wurde, „daß man dieſes Betragen des Taxis nie ent-
ſchuldigen könne und wohl bis in die ſpäteſten Zeiten alſo
angeſehen und als ein Zeugniß, was ſich die Reichsſtände zu
des Herrn Fürſten von Thurn und Taxis Abſichten zu ver-
ſehen haben, und welch' ein nachtheiliger Plan mit dem Reichs-
hofrath wegen ihres juris postarum entworfen ſein mag, in
der Geſchichte unſerer Tage aufbehalten werden wird.“

Am Schluſſe folgt noch einmal eine Hinweiſung, „wie ernſt-
lich Seine königliche Majeſtät die Sache aufgenommen

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[354/0367] im ſiebenjährigen Kriege an vielen Orten ſeine mit Beharr- lichkeit verfolgten Zwecke durch. — Sein Poſtregal vergrößerte ſich, ſeine Poſten hatten im Laufe der Zeit durch eine eifrige, ſorgfältige Verwaltung an innerer Thätigkeit gewonnen. Man trug ſich Taxis'ſcher Seits ernſtlich mit dem Ge- danken, das Poſtweſen in ganz Deutſchland jetzt unter ſeine Botmäßigkeit zu bringen und ſicherte ſich deſſenhalben die Unterſtützung fremder Höfe zu. Vergeblich ſuchte ſpäter Taxis nach Beendigung des ſieben- jährigen Krieges, beim Hubertsburger Friedensſchluß 1763 mit Entſchuldigungen und Verſöhnungsvorſchlägen hervorzutreten; König Friedrich äußerte: „Jch werde ſo einfältig nicht ſein, und mich überreden laſſen, daß der Fürſt von Thurn und Taxis Alles, was er wider mich machinieret, aus bloßem Ge- horſam gegen den Kaiſer gethan habe,“ — und vom königlich preußiſchen General-Poſtamt ging gleichzeitig dem Geſandten des Fürſten eine Reſolution zu, in welcher ihm in bündigen, klaren und derben Worten ſein bisheriges feindſeliges Auf- treten gegen die preußiſchen Poſten vorgehalten und ganz offen erklärt wurde, „daß man dieſes Betragen des Taxis nie ent- ſchuldigen könne und wohl bis in die ſpäteſten Zeiten alſo angeſehen und als ein Zeugniß, was ſich die Reichsſtände zu des Herrn Fürſten von Thurn und Taxis Abſichten zu ver- ſehen haben, und welch' ein nachtheiliger Plan mit dem Reichs- hofrath wegen ihres juris postarum entworfen ſein mag, in der Geſchichte unſerer Tage aufbehalten werden wird.“ Am Schluſſe folgt noch einmal eine Hinweiſung, „wie ernſt- lich Seine königliche Majeſtät die Sache aufgenommen

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/367>, abgerufen am 24.11.2024.