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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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höchsten Vollkommenheit da, so erstaunliche und nicht geahnte
Fortschritte sie in den letzten Jahrzehnten auch gemacht haben.
Wir befinden uns vielmehr noch mitten im Strome der Beweg-
ung des allgemeinen Verkehrs -- und wohin Eisenbahnen und
Telegraphen ihre Hauptlinien ziehen, dahin muß auch die Post
sie begleiten, um den Verkehr auf die Seitenrouten zu führen.

Die 3 Haupterfordernisse der Postanstalt -- Geschwindig-
keit, Sicherheit und Wohlfeilheit führen zu der Nothwen-
digkeit einer möglichst großen Gesammteinheit der Postge-
biete; das Gegentheil hievon, Zerstücklung und Verkleinerung
der Postbezirke wirkt lähmend auf den Verkehr. Die Geschichte
zeigt es, wie früher das Uebermaß der Territorialposten die
Einheit unmöglich machte, das Porto vertheuerte und den Ver-
kehr verzögerte, -- heute, da Alles nach Einheit strebt in dem Be-
wußtsein, daß Einheit stark macht, -- heute steht die Post-
anstalt schon auf einem weiter vorgeschrittenen Punkte, die sie
befähigt, ihre Aufgabe zu lösen. Was die Reichspost einst unter
Taxis nicht erreichen konnte, vielleicht liegt es jetzt im Ent-
wicklungsgange der deutschen Posten! -- Deutschland sollte
vor Allem auf diesem Gebiete als ein Gesammtstaat behandelt
werden, denn nirgends drängen sich die gleichen Jnteressen so
innig zusammen wie in dem Verkehrsleben. Nirgends anders
so sehr wie in Deutschland ist die Post geeignet, den Schluß-
stein in dem Postgewölbe von Europa zu bilden; nirgends
treffen die cosmopolitischen Postverhältnisse von Europa so
zusammen wie in Deutschland, dem Mittelpunkt dieses Welt-
theils. Der größte Theil der ausländischen Correspondenz
aller europäischen Staaten wird von der deutschen Post wie
von einem allgemeinen Saugader-System angezogen; in Deutsch-

höchſten Vollkommenheit da, ſo erſtaunliche und nicht geahnte
Fortſchritte ſie in den letzten Jahrzehnten auch gemacht haben.
Wir befinden uns vielmehr noch mitten im Strome der Beweg-
ung des allgemeinen Verkehrs — und wohin Eiſenbahnen und
Telegraphen ihre Hauptlinien ziehen, dahin muß auch die Poſt
ſie begleiten, um den Verkehr auf die Seitenrouten zu führen.

Die 3 Haupterforderniſſe der Poſtanſtalt — Geſchwindig-
keit, Sicherheit und Wohlfeilheit führen zu der Nothwen-
digkeit einer möglichſt großen Geſammteinheit der Poſtge-
biete; das Gegentheil hievon, Zerſtücklung und Verkleinerung
der Poſtbezirke wirkt lähmend auf den Verkehr. Die Geſchichte
zeigt es, wie früher das Uebermaß der Territorialpoſten die
Einheit unmöglich machte, das Porto vertheuerte und den Ver-
kehr verzögerte, — heute, da Alles nach Einheit ſtrebt in dem Be-
wußtſein, daß Einheit ſtark macht, — heute ſteht die Poſt-
anſtalt ſchon auf einem weiter vorgeſchrittenen Punkte, die ſie
befähigt, ihre Aufgabe zu löſen. Was die Reichspoſt einſt unter
Taxis nicht erreichen konnte, vielleicht liegt es jetzt im Ent-
wicklungsgange der deutſchen Poſten! — Deutſchland ſollte
vor Allem auf dieſem Gebiete als ein Geſammtſtaat behandelt
werden, denn nirgends drängen ſich die gleichen Jntereſſen ſo
innig zuſammen wie in dem Verkehrsleben. Nirgends anders
ſo ſehr wie in Deutſchland iſt die Poſt geeignet, den Schluß-
ſtein in dem Poſtgewölbe von Europa zu bilden; nirgends
treffen die cosmopolitiſchen Poſtverhältniſſe von Europa ſo
zuſammen wie in Deutſchland, dem Mittelpunkt dieſes Welt-
theils. Der größte Theil der ausländiſchen Correſpondenz
aller europäiſchen Staaten wird von der deutſchen Poſt wie
von einem allgemeinen Saugader-Syſtem angezogen; in Deutſch-

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[398/0411] höchſten Vollkommenheit da, ſo erſtaunliche und nicht geahnte Fortſchritte ſie in den letzten Jahrzehnten auch gemacht haben. Wir befinden uns vielmehr noch mitten im Strome der Beweg- ung des allgemeinen Verkehrs — und wohin Eiſenbahnen und Telegraphen ihre Hauptlinien ziehen, dahin muß auch die Poſt ſie begleiten, um den Verkehr auf die Seitenrouten zu führen. Die 3 Haupterforderniſſe der Poſtanſtalt — Geſchwindig- keit, Sicherheit und Wohlfeilheit führen zu der Nothwen- digkeit einer möglichſt großen Geſammteinheit der Poſtge- biete; das Gegentheil hievon, Zerſtücklung und Verkleinerung der Poſtbezirke wirkt lähmend auf den Verkehr. Die Geſchichte zeigt es, wie früher das Uebermaß der Territorialpoſten die Einheit unmöglich machte, das Porto vertheuerte und den Ver- kehr verzögerte, — heute, da Alles nach Einheit ſtrebt in dem Be- wußtſein, daß Einheit ſtark macht, — heute ſteht die Poſt- anſtalt ſchon auf einem weiter vorgeſchrittenen Punkte, die ſie befähigt, ihre Aufgabe zu löſen. Was die Reichspoſt einſt unter Taxis nicht erreichen konnte, vielleicht liegt es jetzt im Ent- wicklungsgange der deutſchen Poſten! — Deutſchland ſollte vor Allem auf dieſem Gebiete als ein Geſammtſtaat behandelt werden, denn nirgends drängen ſich die gleichen Jntereſſen ſo innig zuſammen wie in dem Verkehrsleben. Nirgends anders ſo ſehr wie in Deutſchland iſt die Poſt geeignet, den Schluß- ſtein in dem Poſtgewölbe von Europa zu bilden; nirgends treffen die cosmopolitiſchen Poſtverhältniſſe von Europa ſo zuſammen wie in Deutſchland, dem Mittelpunkt dieſes Welt- theils. Der größte Theil der ausländiſchen Correſpondenz aller europäiſchen Staaten wird von der deutſchen Poſt wie von einem allgemeinen Saugader-Syſtem angezogen; in Deutſch-

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/411>, abgerufen am 21.11.2024.