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Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.

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kleinere Steine, die den Reisenden zu Pferde zum Auf- und
Absteigen dienlich sein sollten; es war sogar Sorge getroffen,
daß auf einzelnen Säulen auch geschrieben stand, wo der Weg
nach diesen oder jenen Ort von der Hauptstraße abzweige.

Was die Republik in dieser Richtung begonnen hatte, ward
von den Kaisern rüstig und fast ununterbrochen fortgeführt;
denn in den guten Straßen lag eine Hauptbedingung für die
spätere unermeßliche Ausdehnuna der römischen Postanstalten.

Julius Caesar hatte sich ein großes Verdienst erworben
durch seine Obsorge für die schon angelegten Straßen und
durch Anlage neuer über die Alpen; Augustus aber wußte
namentlich durch Verwendung seiner Legionen tüchtige Arbeits-
kräfte zu finden, um fast sämmtliche eroberte Provinzen mit
einem Straßennetz zu bedecken.

Wie Caesar insbesondere die via Appia wieder herstellte,
übernahm Augustus die Herstellung der via Flaminia zuerst
und zwar auf seine eigenen Privatkosten; in Gallien sorgte
Agrippa, in Spanien Augustus selbst, für die übrigen Pro-
vinzen waren die Senatoren zur Ueberwachung dieser Auf-
gabe bestellt.

Streitigkeiten und Zweifel, von wo ab die auf der Straße
gesetzten Meilenzeiger gezählt werden sollten, ob von der Stadt
oder erst von den Thoren an, veranlaßten den Kaiser Augustus,
in Mitte der Stadt eine mit Gold verzierte Säule zu er-
richten (milliarium aureum) und nach dieser die Entfer-
nungen aller übrigen Meilensteine bis in die fernsten Provinzen
zu reguliren. Der erste Stein außerhalb der Stadtthore hieß
"primus ab urbe lapis!"

kleinere Steine, die den Reiſenden zu Pferde zum Auf- und
Abſteigen dienlich ſein ſollten; es war ſogar Sorge getroffen,
daß auf einzelnen Säulen auch geſchrieben ſtand, wo der Weg
nach dieſen oder jenen Ort von der Hauptſtraße abzweige.

Was die Republik in dieſer Richtung begonnen hatte, ward
von den Kaiſern rüſtig und faſt ununterbrochen fortgeführt;
denn in den guten Straßen lag eine Hauptbedingung für die
ſpätere unermeßliche Ausdehnuna der römiſchen Poſtanſtalten.

Julius Caesar hatte ſich ein großes Verdienſt erworben
durch ſeine Obſorge für die ſchon angelegten Straßen und
durch Anlage neuer über die Alpen; Augustus aber wußte
namentlich durch Verwendung ſeiner Legionen tüchtige Arbeits-
kräfte zu finden, um faſt ſämmtliche eroberte Provinzen mit
einem Straßennetz zu bedecken.

Wie Caesar insbeſondere die via Appia wieder herſtellte,
übernahm Augustus die Herſtellung der via Flaminia zuerſt
und zwar auf ſeine eigenen Privatkoſten; in Gallien ſorgte
Agrippa, in Spanien Augustus ſelbſt, für die übrigen Pro-
vinzen waren die Senatoren zur Ueberwachung dieſer Auf-
gabe beſtellt.

Streitigkeiten und Zweifel, von wo ab die auf der Straße
geſetzten Meilenzeiger gezählt werden ſollten, ob von der Stadt
oder erſt von den Thoren an, veranlaßten den Kaiſer Augustus,
in Mitte der Stadt eine mit Gold verzierte Säule zu er-
richten (milliarium aureum) und nach dieſer die Entfer-
nungen aller übrigen Meilenſteine bis in die fernſten Provinzen
zu reguliren. Der erſte Stein außerhalb der Stadtthore hieß
primus ab urbe lapis!“

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[30/0043] kleinere Steine, die den Reiſenden zu Pferde zum Auf- und Abſteigen dienlich ſein ſollten; es war ſogar Sorge getroffen, daß auf einzelnen Säulen auch geſchrieben ſtand, wo der Weg nach dieſen oder jenen Ort von der Hauptſtraße abzweige. Was die Republik in dieſer Richtung begonnen hatte, ward von den Kaiſern rüſtig und faſt ununterbrochen fortgeführt; denn in den guten Straßen lag eine Hauptbedingung für die ſpätere unermeßliche Ausdehnuna der römiſchen Poſtanſtalten. Julius Caesar hatte ſich ein großes Verdienſt erworben durch ſeine Obſorge für die ſchon angelegten Straßen und durch Anlage neuer über die Alpen; Augustus aber wußte namentlich durch Verwendung ſeiner Legionen tüchtige Arbeits- kräfte zu finden, um faſt ſämmtliche eroberte Provinzen mit einem Straßennetz zu bedecken. Wie Caesar insbeſondere die via Appia wieder herſtellte, übernahm Augustus die Herſtellung der via Flaminia zuerſt und zwar auf ſeine eigenen Privatkoſten; in Gallien ſorgte Agrippa, in Spanien Augustus ſelbſt, für die übrigen Pro- vinzen waren die Senatoren zur Ueberwachung dieſer Auf- gabe beſtellt. Streitigkeiten und Zweifel, von wo ab die auf der Straße geſetzten Meilenzeiger gezählt werden ſollten, ob von der Stadt oder erſt von den Thoren an, veranlaßten den Kaiſer Augustus, in Mitte der Stadt eine mit Gold verzierte Säule zu er- richten (milliarium aureum) und nach dieſer die Entfer- nungen aller übrigen Meilenſteine bis in die fernſten Provinzen zu reguliren. Der erſte Stein außerhalb der Stadtthore hieß „primus ab urbe lapis!“

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Zitationshilfe: Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hartmann_posten_1868/43>, abgerufen am 21.11.2024.