Hartmann, Eugen: Entwicklungs-Geschichte der Posten von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Leipzig, 1868.2. Die Anstalten des cursus publicus. Die Anstalten, welche für den Dienst des cursus publicus Die sämmtlichen Anstalten hießen Stationen (stationes) Die Ersteren waren Wechselstationen (mutare), die Letzte- Die Entfernung der einzelnen Stationen von einander Die mansiones dagegen waren fast durchgehends je nach 2. Die Anſtalten des cursus publicus. Die Anſtalten, welche für den Dienſt des cursus publicus Die ſämmtlichen Anſtalten hießen Stationen (stationes) Die Erſteren waren Wechſelſtationen (mutare), die Letzte- Die Entfernung der einzelnen Stationen von einander Die mansiones dagegen waren faſt durchgehends je nach <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0059" n="46"/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">2. Die Anſtalten des <hi rendition="#aq">cursus publicus</hi>.</hi> </head><lb/> <p>Die Anſtalten, welche für den Dienſt des <hi rendition="#aq">cursus publicus</hi><lb/> errichtet und organiſirt waren, befanden ſich entlang der gro-<lb/> ßen Staatsſtraßen entweder in den Städten oder kleineren Un-<lb/> terwegsorten, oder waren, wenn auf große Entfernungen keine<lb/> Ortſchaften an der Straße lagen, eigens zu dieſem Zwecke<lb/> angelegt.</p><lb/> <p>Die ſämmtlichen Anſtalten hießen Stationen (<hi rendition="#aq">stationes</hi>)<lb/> und unterſchieden ſich in <hi rendition="#aq">mutationes</hi> und in <hi rendition="#aq">mansiones</hi>.</p><lb/> <p>Die Erſteren waren Wechſelſtationen (<hi rendition="#aq">mutare</hi>), die Letzte-<lb/> ren waren nur Raſtſtationen (<hi rendition="#aq">mansere</hi>); während die <hi rendition="#aq">muta-<lb/> tiones</hi> ſich <hi rendition="#g">nur</hi> in Städten (<hi rendition="#aq">civitatibus, oppidis</hi>) und grö-<lb/> ßeren Ortſchaften (<hi rendition="#aq">vicis</hi>) befanden, waren die <hi rendition="#aq">mansiones</hi> oft<lb/> nur, wie vorerwähnt, einzeln ſtehende, aber für dieſen Zweck<lb/> errichtete Gebäude auf freier Landſtraße. — Auf den Haupt-<lb/> Stationen befanden ſich 40 Pferde mit den entſprechenden<lb/> Wagen; (<hi rendition="#aq">Pancirolus</hi> und <hi rendition="#aq">Bergier</hi> ſagen: auf einer <hi rendition="#aq">mutatio</hi><lb/> 20 und in der <hi rendition="#aq">mansio</hi> 40 Pferde, was ich namentlich in letz-<lb/> ter Beziehung deshalb nicht glaube, weil nach der Natur der<lb/><hi rendition="#aq">mansiones</hi> als bloßen Raſt- und Uebernachtungsſtationen auch<lb/> das Bedürfniß hiefür nicht vorhanden ſein konnte.) —</p><lb/> <p>Die Entfernung der einzelnen Stationen von einander<lb/> betrug in belebten und frequenten Gegenden in der Regel 5<lb/> römiſche Meilen = 2½ Stunden; in vereinſamten, weniger<lb/> bevölkerten Gegenden oft 8—9 Meilen = 4½ Stunden.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">mansiones</hi> dagegen waren faſt durchgehends je nach<lb/> einer Tagreiſe angelegt und man mußte ſelbſtverſtändlich mei-<lb/> ſtens mehrere <hi rendition="#aq">mutationes</hi> paſſiren, bevor man an eine <hi rendition="#aq">mansio</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0059]
2. Die Anſtalten des cursus publicus.
Die Anſtalten, welche für den Dienſt des cursus publicus
errichtet und organiſirt waren, befanden ſich entlang der gro-
ßen Staatsſtraßen entweder in den Städten oder kleineren Un-
terwegsorten, oder waren, wenn auf große Entfernungen keine
Ortſchaften an der Straße lagen, eigens zu dieſem Zwecke
angelegt.
Die ſämmtlichen Anſtalten hießen Stationen (stationes)
und unterſchieden ſich in mutationes und in mansiones.
Die Erſteren waren Wechſelſtationen (mutare), die Letzte-
ren waren nur Raſtſtationen (mansere); während die muta-
tiones ſich nur in Städten (civitatibus, oppidis) und grö-
ßeren Ortſchaften (vicis) befanden, waren die mansiones oft
nur, wie vorerwähnt, einzeln ſtehende, aber für dieſen Zweck
errichtete Gebäude auf freier Landſtraße. — Auf den Haupt-
Stationen befanden ſich 40 Pferde mit den entſprechenden
Wagen; (Pancirolus und Bergier ſagen: auf einer mutatio
20 und in der mansio 40 Pferde, was ich namentlich in letz-
ter Beziehung deshalb nicht glaube, weil nach der Natur der
mansiones als bloßen Raſt- und Uebernachtungsſtationen auch
das Bedürfniß hiefür nicht vorhanden ſein konnte.) —
Die Entfernung der einzelnen Stationen von einander
betrug in belebten und frequenten Gegenden in der Regel 5
römiſche Meilen = 2½ Stunden; in vereinſamten, weniger
bevölkerten Gegenden oft 8—9 Meilen = 4½ Stunden.
Die mansiones dagegen waren faſt durchgehends je nach
einer Tagreiſe angelegt und man mußte ſelbſtverſtändlich mei-
ſtens mehrere mutationes paſſiren, bevor man an eine mansio
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